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Special Der Zauberbann

Special Der Zauberbann

Titel: Special Der Zauberbann
Autoren: Lilyane Barley
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zu sehen. Die Sonne glühte heiß vom Himmel herab, und so landete Pegasus, um eine Weile zu rasten. »Das ist vielleicht eine Hitze!«, stöhnte Tim und leckte sich mit der Zungenspitze über die vertrockneten Lippen.
    Er stieg ab, wischte sich die Schweißperlen von der Stirn und erfrischte sich anschließend mit einigen Schlucken Wasser aus der Feldflasche. Auch Pegasus bekam etwas davon ab.
    Erschöpft ruhten sie sich neben zwei dicken, hohen Kakteen aus, die ein wenig Schatten spendeten.
    »Oh, was würde ich dafür geben, jetzt wieder zu Hause zu sein!« Vor sich hindösend stellte Tim sich sehnsuchtsvoll vor, in seiner Hängematte auf der Terrasse zu faulenzen. In seiner Hand eine Flasche kühle Orangenlimonade, die er zu seinen Lippen führte, um sie genussvoll auszutrinken. Mmm, wie lecker. Er konnte das fruchtige Aroma regelrecht schmecken.
    Schon bald schliefen die beiden, von der Hitze geschwächt, ein.
    Es dauerte nicht lange, bis Tim vom unruhigen Wiehern des Pferdes aufwachte. »Was ist denn los?«, fragte er und sah noch etwas benommen um sich.
    Sein Blick fiel direkt auf ein unheimliches Wesen mit stechenden gelbgrünen Augen, das sich gerade, gefolgt von einem ganzen Rudel, lechzend an ihn und Pegasus heranschlich.
    »Die Seelenfresser!«, schoss es Tim wie ein Blitz in den Sinn. Wie gebannt starrte er in diese fremdartigen Augen. Ein merkwürdiges Kribbeln stieg in ihm auf, wurde zu einem Jucken und Brennen.
    »Was geschieht bloß mit mir? Hilfe!«
    Von panischer Angst gepackt, begann Tim nach Luft zu ringen. Verzweifelt versuchte er, sich von dem hypnotischen Blick loszureißen, doch es gelang ihm nicht. Das Brennen wurde zu einem Stechen, als ramme ihm jemand ein glühendes Eisen in die Brust, als reiße ihm jemand die Seele aus dem Leib. Gerade als Tim die Sinne zu schwinden drohten, drängte sich ein Schatten zwischen ihn und die stechenden Augen.
    Pegasus, der bisher den mysteriösen Blicken der Echsenmenschen ausgewichen war, hatte seinen massigen Körper zwischen Tim und seinen Angreifer geschoben. Benommen und mit letzter Kraft, zog sich Tim auf den Rücken des Pferdes.
    Wie ein wilder Hengst sprang Pegasus los, raste aus dem Wirkungsbereich der seltsamen Monster und erhob sich in die Lüfte.
    »Juhu! Du hast es geschafft!«, jubelte Tim, der sich schnell wieder von dem heimtückischen Bann erholte.
    Eine Weile flog Pegasus zügig über die Wüste. Doch als sie es bereits fast geschafft hatten, blockierte ein aufkommender Sandsturm sein Vorwärtskommen. Der Sturm wurde stärker und stärker. Das Pferd kam kaum mehr fliegend voran, und Tim brauchte all seine Kraft, um sich noch auf dessen Rücken festhalten zu können.
    Es ging einfach nicht mehr. Pegasus ließ sich gezwungenermaßen am sandigen Boden nieder. Doch plötzlich, nach nur wenigen Schritten, erhob er sich mit den Vorderbeinen und wieherte aufgeregt.
    Tim, der darauf nicht gefasst gewesen war, stürzte vom Rücken des wild gewordenen Pferdes und fiel in den Sand, der ihn merkwürdig fest umschloss. »Nein!«, schrie er im nächsten Moment verzweifelt auf. Treibsand. »Hilfe!«
    Pegasus konnte sich dank seiner Flügel gerade noch aus der gefährlichen Situation retten und flog, da es nicht anders ging, diesmal in die Windrichtung des Sturms.
    Tim fühlte, wie er immer weiter versank. Er konnte seine Beine nicht mehr sehen und versuchte, sich in seiner Todesangst mit den Händen im Sand rudernd, an der Oberfläche zu halten. Und wieder schrie er aus Leibeskräften: »Hilfe! Ich versinke. Warum hilft mir denn keiner?«
    Seine Lage schien aussichtslos. Er steckte schon bis zum Brustkorb im Sand, gab aber nicht auf. Ein Wunder. Jetzt brauchte er ein Wunder.
    »Hilfe!«, schrie er nochmals und fühlte, wie er nun bis zum Hals tiefer hinabrutschte, als mit einem Mal schwere Schritte die Erde erzittern ließen. Tim streckte um Hilfe ringend seine Hände aus dem Sand, der ihm bereits bis zur Nase reichte, da spürte er, wie etwas Kräftiges seine Handgelenke umfasste und er an die Oberfläche gezogen wurde. Kurz darauf fand er sich nach Luft schnappend auf sicherem Boden wieder.
    Es sah so aus, als hätte es sich bei dem Sturm nur um eine Böe gehandelt, denn der Wind blies auf einmal nur noch halb so stark. Während sich Tim vom Todeskampf erholte, wurden seine Augen immer größer. Sein Blick streifte von unten nach oben über einen breitbeinig vor ihm stehenden, haushohen Zyklopen. Der einäugige Riese mit den auffallend hellblauen
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