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Special - Zeig dein wahres Gesicht

Special - Zeig dein wahres Gesicht

Titel: Special - Zeig dein wahres Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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begegnet. Würde hier überhaupt jemand erkennen, was ihre grausame Schönheit bedeutete?
    Eine junge Pretty stieg neben ihr auf das Gleitband und Tally beschloss auszuprobieren, ob sie hier als Einheimische durchgehen könnte.
    „Wo findet denn die Fete heute statt?“, fragte sie und versuchte den lokalen Akzent nachzuahmen. Sie hoffte, dass sie nicht allzu daneben wirkte, weil sie es nicht wusste.
    „Die Fete? Du meinst eine Party?“
    Tally zuckte mit den Schultern. „Ja, sicher.“
    Die junge Frau lachte. „Du hast die Auswahl. Da gibt es Berge von.“
    „Alles klar, Berge. Aber für welche sind die ganzen Kostümopis?“
    „Kostümopis?“ Die Frau sah Tally an, als ob die totalen Unsinn geredet hätte. „Bist du gerade aus dem Heli gestiegen oder was?“
    Tally hob die Augenbrauen. „Dem Helikopter? Ja, sozusagen.“
    „Mit so einem Gesicht?“ Die Frau runzelte die Stirn. Ihre Haut schimmerte dunkelbraun, ihre Fingernägel waren mit winzigen Videoschirmen dekoriert, von denen jeder ein anderes fla ckerndes Bild zeigte.
    Tally konnte nur ein weiteres Mal mit den Schultern zucken.
    „Ach, ich weiß schon. Konntest es nicht abwarten, so auszusehen wie wir?“ Sie lachte wieder. „Hör mal, Kleine, du solltest lieber bei den anderen Neulingen bleiben, zumindest, bis du weißt, was hier läuft.“ Sie blinzelte und ihre Finger machten eine Interface-Bewegung. „Diego sagt, dass heute Abend alle auf dem Aussichtspunkt sind.“
    „Diego?“
    „Die Stadt.“ Die Frau lachte wieder und ihre Fingernägel leuch teten dazu auf. „Himmel, Kleine, du bist wirklich frisch dem Heli.“
    „Ja, kann schon sein. Danke“, sagte Tally und kam sich plötzlich sehr durchschnittlich und hilflos vor, gar nicht wie eine Special. Bei dem Versuch, sich in dieser neuen Stadt zurechtzufinden, hatten ihre Stärke und ihr Tempo keinerlei Bedeutung, und nicht einmal ihre grausame Schönheit schien irgendwen zu beeindrucken. Sie fühlte sich wieder wie zu Ugly-Zeiten, als es darum ging, die besten Feten zu kennen und zu wissen, wie man sich anzuziehen hatte, und nicht darum, übermenschliche Fähigkeiten zu entwickeln.
    „Na, willkommen in Diego“, sagte die junge Pretty, trat auf ein Hochgeschwindigkeitsband und winkte etwas verlegen zum Abschied. Es war die Geste, mit der man auf einer Party ein Versagerin stehenlässt.
    Als sie sich der Landefläche näherte, hielt Tally sorgfältig Ausschau nach den Krims. Sie verließ den Gleitweg an der Stelle, wo ihr Aufprall die Hecke beschädigt hatte, und schaute durch eine der entstandenen Lücken.
    Die Flüchtlinge waren aus dem Helikopter geklettert, mussten sich aber noch sortieren. Wie typische Blubberköpfe konnten sie sich nur schwer daran erinnern, welches Hubbrett wem gehörte. Sie drängten sich um den Förster, der alles organisierte, als wären sie Winzlinge, die ein Eis wollen.
    Nur Zane wartete geduldig. Er wirkte glücklich. Ein paar Krims schlugen ihm auf die Schulter und beglückwünschten sich gegenseitig.
    Ein Krim brachte Zane sein Brett und dann steuerten alle acht das hohe Gebäude an, das gegenüber dem Stadthaus lag.
    Tally sah, dass es sich um ein Krankenhaus handelte. Das ergab Sinn. Bestimmt untersuchte man alle Neulinge auf Krankheiten und auf Verletzungen oder Lebensmittelvergiftung von ihrer Reise. Und da diese Stadt also wirklich New Smoke war, würde man sie dort auch von ihren Läsionen befreien.
    Natürlich, dachte Tally. Maddys Pillen mussten nicht mehr perfekt funktionieren. Die Flüchtlinge landeten alle hier, wo ein Stadtkrankenhaus mit echten Ärzten sich ihrer Läsionen annehmen konnte.
    Sie trat einen Schritt zurück, atmete langsam aus und gestand es sich endlich ein: New Smoke war tausendmal größer und mächtiger, als sie und Shay erwartet hatten.
    Die Behörden hier nahmen die Flüchtlinge aus anderen Städten auf und heilten sie von ihrer Blubberköpfigkeit. Als sie darüber nachdachte, wurde Tally klar, dass von den Menschen, die ihr bisher begegnet waren, niemand die Läsionen gehabt hatte. Alle hatten ihre Meinung ganz offen gesagt, überhaupt nicht wie Blubberköpfe.
    Das könnte erklären, warum diese Stadt - „Diego“, wie die Frau sie genannt hatte – die Regeln des Pretty-Komitees aufgehoben hatte, so dass alle aussehen konnten, wie sie wollten. Sie hatten sogar angefangen, in den umliegenden Wäldern zu bauen und sich in die Wildnis auszudehnen.
    Wenn das alles stimmte, dann war es kein Wunder, dass Shay nicht mehr hier

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