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Speechless (German Edition)

Speechless (German Edition)

Titel: Speechless (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Destiny
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wollte dieser Typ denn?“, wollte er wissen.

    Hat sich entschuldigt… Er bat um ein Treffen… Meinst du, ich soll hingehen?

    „Hau ihm eins in die Fresse und geh wieder“, gab Cas als Antwort und zuckte die Schultern. „Es ist deine Entscheidung, Eneas.“

    Ich würde lieber nicht…

    „Dann mach es nicht. Wenn du nicht willst, sag ihm ab.“

    Und wenn er herkommt?
    Cassiel las erst den Text, sah dann in die tiefblauen Augen des Älteren. „Dann kommt er her. Gegen deinen Bruder ist ohnehin kein Gras gewachsen“, meinte er. Vor jemanden wie Darren brauchte man sich nicht in die Hose zu machen. Jemand, der gleich zuschlug, wenn ihm etwas nicht passte, war nicht ganz klar in der Birne.
    Er hatte mir was versprochen, weißt du? Er hatte gesagt, dass er mir nicht wehtun wollte… Aber er hat gelogen. Wie soll ich einen solchen Menschen mögen?

    „Musst du nicht, ’Neas. Du musst das selbst entscheiden.“

    Aber wenn ich das nicht kann? Wenn ich einen Fehler mache?

    „Dann machst du einen Fehler. Fehler muss man machen.“

    Ich hab Angst davor, Cas. Ich habe Angst, etwas falsch zu machen.

    Er legte ihm eine Hand auf die Schulter und Eneas zuckte beinahe sofort zusammen, weswegen er die Berührung sofort unterließ. „Warum?“

    Weil für Fehler bekommt man Ärger. Wenn man etwas falsch macht, wird man bestraft… Ich will keine Fehler machen … ICH bin schon ein Fehler.

    „Nein, bist du nicht. Hör doch endlich auf, dir das einzureden, Eneas. Du kannst für all das nicht und du bist kein Fehler. Du bist ein Mensch wie jeder andere auch.“

    Alle anderen Menschen sind aber nicht sprachbehindert und verdreht im Kopf… Mein Arzt hat angerufen, ich hab’s gehört, wie du mit Raven darüber gesprochen hast. Dieser Arzt hält mich für einen Fehler. Etwas, das man wegsperren muss. Und Raven packt mich in Watte…

    Es tat ihm leid, dass Eneas so denken musste. Er wollte nicht, dass überhaupt jemand so denken musste.

    Ich bin nicht wie andere, Cas…

    „Wie kommst du darauf? Was an dir ist denn so anders?“

    Ich bin der Sohn einer Hure… Danach kam erst einmal eine ganze Weile nichts. Die Spitze des Kugelschreibers tippte immer nur auf das Papier, schrieb aber keinen einzigen Buchstaben. Erst nach einer ganzen Weile, wurden aus Buchstaben wieder ganze Worte.
    Auf der High School lernst du schnell, was du bist. Die ganzen Cliquenbildung en und du sitzt ewig allein da. Du kennst bereits den Spind von innen und wartest bis der Hausmeister dich aus diesem Scheißding herausholt. Wenn du vermöbelt wirst und nicht einmal um Hilfe schreien kannst, weißt du, wohin du gehörst. Ganz, ganz weit nach ganz, ganz unten.

    Die High School-Geschichte. Er wollte sie gar nicht hören. Er wollte sie nicht wissen. Cassiel kam mit Eneas ja nun schon kaum auf einer normalen Ebene klar. Wie sollte er dann mit ihm umgehen?

    Jegliches Selbstvertrauen wird dir genommen, du wirst gemobbt und dir wird ausdrücklich gesagt, du sollst dich doch bitte von dieser Welt entfernen. Ich hatte schon immer Probleme, das weißt du. Ich habe mich schon nahezu mein ganzes Leben gehasst und tue es noch heute. Habe selbst schon mit dreizehn oder vierzehn angefangen, mir die Arme aufzuschneiden. Aber damals wurde es immer schlimmer… Raven weiß es nicht. Ich habe es ihm damals extra nicht gesagt.

    „Was?“

    Eneas legte den Block und den Kugelschreiber beiseite und erhob sich vom Bett, knipste sogar den hellen Deckenfluter an. Direkt vor ihm blieb er stehen und hob das Shirt bis über die Brust nach oben. Auf der rechten Seite zog sich eine lange, schmale Narbe von der Mitte bis zum Bauchnabel. „Warst du…?“

    Eneas schüttelte den Kopf und er konnte nur hart Schlucken.
    Sich wieder setzend, drehte er auch den linken Arm so, dass er die Innenseite sehen konnte. Die längste von den Narben dort verlief beinahe senkrecht, nahezu tödlich. Daneben die kleinen runden Narben von Tackernadeln, die das wieder zusammengehalten haben, während es verwachsen ist.

    Er nahm den Block und den Stift erneut an sich. Ich habe Raven stets gesagt, dass ich es selbst war und ich gehe davon aus, dass er es mir nicht glaubt. So blöd ist er nicht und für so blöd hält er mich auch nicht. Ich war halt unbeliebt.

    Jedoch verstand Cassiel nicht, wie Menschen so grausam zu anderen sein konnten. Man sah doch, dass der eine genug gelitten hatte, warum musste man noch mehr Leid verursachen?

    Das Mädchen aus der Parallelklasse hätte mich

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