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Speechless (German Edition)

Speechless (German Edition)

Titel: Speechless (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Destiny
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er ihn und Eneas nickte nur. „Wirklich?“, harkte er noch einmal nach, doch bekam er nur ein bestätigendes Nicken.
    „Kommst du dann wieder runter?“
    Wieder nur ein Nicken. Das einzige, was er tun konnte, war sich auf Eneas zu verlassen. Raven würde ihm sonst den Hals umdrehen.
    „Ok“, meinte er und drehte sich um, zog die Tür wieder zu.

    „Und?“, überrollte ihn die Frage als er zurück in die Küche kam.

    „Ja … Alles ok, ne?“

    „Dein Wort in Gottes Ohr, Cas.“

    „Wirst du ihm sagen, dass sein Doc angerufen hat?“

    „Bist du wahnsinnig? Dann regt er sich nur wieder auf und das kann ich nicht gebrauchen.“

    Cassiel setzte sich wieder, doch anstatt das Essen anzurühren, schob er es nur ein wenig von sich weg und lehnte sich im Stuhl zurück. „Hat dieses Springerstiefel-Tarnhosen-Fetisch eigentlich eine Bedeutung bei ihm?“

    „Er wollte immer anders sein, als er es ist. Es kotzt ihn an, was er ist, wie er ist. Er wollte ein wenig so sein, wie unser Vater. Zur Armee durfte er nie, konnte er nie. Jetzt entwickelt er Kriegsspiele und hat wenigstens etwas von dem, was er wollte. Eneas lebt nicht in seiner eigenen Welt und er ist auch nicht irre oder etwas in der Art. Er braucht das nur.“

    „Sein Rechner spricht mit einem.“

    „Ich weiß. Eigentlich ist Sie intelligent.“

    „Sie?“, harkte er nach und Raven lachte.

    „Ja, sie. Anja. Sein und mein Rechner laufen mit Armageddon. Aber sein Programm heißt Anja. Das, was dich begrüßt, heißt Anja . Ich bin oft nicht da. Klassenfahrten. Habe auch längere Konferenzen. Er ist meistens immer hier und das einzige, was er richtig gut kann, ist dieses dämliche Programmieren. Ich nenne es nur Langeweile. Wenn ich zu viel Zeit habe, lese ich ein Buch, gucke einen guten Film… Mein Gott, er nimmt sich sogar die Arbeit mit in den Urlaub. Du hast es ja gesehen.“
    Cassiel seufzte und schüttelte leicht den Kopf. Für ihn war es einfach nur etwas, an das sich Eneas festhielt. Jeder hatte einen Tick und Eneas hatte halt diesen.
    „Ich finde es ja nicht einmal schlimm, aber seine sozialen Kontakte sind eher rar. Dafür sind aber die virtuellen Kontakte umso größer. Unser Router hängt gegenüber von meinem Schlafzimmer. Das Ding geht normalerweise aus, sobald Eneas seinen Rechner ausstellt. Aber manchmal, gerade wenn er Urlaub hat, blinkt dieses Teil bis morgens um fünf. Und dann kommt er um zehn ganz freudestrahlend in die Küche und erzählt mir von seinen neuen Ideen. Die jedoch schon längst keine Ideen mehr sind. Anja ist erst zwei Jahre alt.“

    „Und? Mit wem soll er denn schon reden? Mit solchen Arschlöchern, wie es Darren ist?“
    Raven erwiderte darauf keinen einzigen Ton. „Siehst du, Raven? Mit mir kann er auch nicht kommunizieren, so lange nichts zu sch reiben in der Nähe ist. Lass ihm seine virtuelle Welt. Da kann er wenigstens glücklich sein.“ Damit stand Cassiel auf und verließ die Küche erneut, ging hoch in den ersten Stock und verschwand in dem Gästezimmer, das sich auf dieser Etage befand.
    Raven dachte also , er kenne seinen Bruder. In Cassiels Augen jedoch schien Raven extrem etwas gegen die enge Bindung zum Internet zu haben, die Eneas sich aufgebaut hatte.
    Dabei war es für ihn verständlich.

    Die Lampe auf dem Nachttisch anknipsend, zog er die Gardinen in dem Zimmer vor und schmiss sich auf das große Bett.

    Er merkte erst, dass er über all diesen Gedanken irgendwann eingeschlafen war, als jemand an die Tür klopfte.
    Erst verwirrt, dann jedoch überrascht setzte er sich im Bett auf und fuhr sich durch die Haare. „Ja“, gab er von sich rieb sich die Augen. Wie spät war es zur Hölle?
    Die Tür glitt auf und Eneas stand im Rahmen, wartete wohl darauf, dass er ihn hinein bat. „Komm ruhig rein…“, hängte er deswegen hinterher und Eneas trat ein, schloss die Tür und setzte sich letztlich neben ihn auf das Bett.
    Erst da erkannte Cassiel, dass Eneas etwas zum Schreiben in der Hand hielt.

    „Was ist los?“, fragte er ihn.
    Er hörte ein Seufzen, dann sah er das Schulterzucken und wenig später schrieb Eneas irgendwas nieder.

    Ihm wurde immer und immer mehr bewusst, wie notwenig es war, dass er die Gebärdensprache lernte. So konnte das einfach nicht weiter gehen. Ewig schreiben und lesen und alles wieder von vorn.

    Darren hat mir eine SMS geschrieben… Und du hattest dich mit Raven in den Flicken. Ich bin zwar stumm, aber nicht taub.

    „Ja … Ist aber nicht so schlimm… Was

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