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Speechless (German Edition)

Speechless (German Edition)

Titel: Speechless (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Destiny
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damals nicht in der Dusche finden sollen. Es gibt Momente, da bedauere ich es sogar, dass es nicht funktioniert hat und dass ich immer noch hier bin.

    „Stopp! Nein, nein, nein. So nicht. Eneas!“, er kniete sich so, dass er nahezu direkt vor ihm saß. „So nicht“, wiederholte er und fasste dessen Gesicht mit beiden Händen. „Du bist ein wundervoller Mensch. Du hast deine Macken. Aber die hat jeder. So etwas denkt man nicht einmal, ok?“

    Er bekam keine Antwort. Überhaupt nichts. Das einzige, was er sah, war ein unglaublich unüberzeugter Blick aus diesen blauen Augen, hinter denen sich jedoch noch was ganz anderes verbarg.
    Etwas, das er nicht finden oder nicht lesen konnte.

    „Willst du hier schlafen?“, fragte er dann irgendwann und nahm Abstand zu ihm. Er fragte das, weil er ihn nicht allein lassen wollte. Erst recht nicht nach dem, was er gerade hatte lesen dürften. Er kam einfach nicht darüber hinweg, dass es solche Menschen gab, die anderen das Leben nicht gönnten.
    „Ja? Möchtest du?“

    Eneas schenkte ihm daraufhin ein kleines Lächeln und ein Nicken.

    Schlafen konnte er jedoch die ganze Zeit nicht. Eneas hatte sich irgendwann zu ihm gedreht, einen Arm um ihn gelegt und schlief nun se elenruhig. Er selbst jedoch bekam kein Auge zu.
    Es beschäftigte ihn und ließ ihn nicht mehr los.
    So etwas zu erleben und dennoch auf beiden Beinen stehen… Solch eine Person, die das übersteht ohne komplett einzubrechen, war stark.
    Natürlich war Eneas innerlich kaputt, hatte jedoch noch genug Kraft um weiterzumachen. Er bewunderte ihn dafür.
    Cassiel selbst wusste von sich, dass er allein diese Mobbingattacken nicht gut weggesteckt hätte.

    Irgendwann begann jedoch ein Handywecker zu klingeln und er wusste, dass es nicht seiner war.
    Neben sich bewegte Eneas sich und das Geräusch verstummte. Er musste wohl eingeschlafen sein, trotz all dieser Gedankengänge. Gott, wie spät war es denn? Nicht einmal irgendeine Helligkeit war in diesem Raum vorhanden. Sicherlich war weit vor sechs Uhr…
    Eneas kroch aus dem Bett heraus und verließ so leise das Zimmer, wie er es niemals für möglich gehalten hätte.
    Nach seinem eigenen Handy tastend, sah er nach der Uhrzeit und seufzte leise auf. Fünf nach fünf. Wer stand denn bitte warum um diese Zeit auf?
    Aber sich noch einmal umzudrehen, lohnte sich auch nicht mehr für ihn so wach, wie er bereits war, weswegen er auch aus dem Bett kroch und sich schon einmal umzog.

    Unten in der Küche war es noch dunkel, als er dort ankam und den Knopf der Kaffeemaschine drückte, schon einmal drei Tassen rausstellte und die Milch aus dem Kühlschrank nahm.
    Irgendwie hatte er sich schon nach den ersten paar Tagen hier bei den Collisters an diesen Tagesablauf gewöhnt und auch an das Zusammenleben. Es war irgendwie normaler als bei seinen Eltern daheim.

    „Was machst du denn schon hier?“, fragte ihn Raven, der auch gerade in die Küche kam.

    „Morgen“, meinte er nur und zuckte die Schultern. „Eneas hat bei mir geschlafen und sein Wecker ist so grauenvoll, da kann man nicht weiterschlafen“, erklärte Cassiel und schenkte zwei Tassen mit Kaffee voll.

    „Ok…“, hörte er Raven sagen und setzte sich dann selbst zu ihm. Er würde ihm gern etwas von dem erzählen, was Eneas ihm gestern gesagt hatte, aber er wusste, dass er es nicht durfte. „Was hast du heute vor?“

    „Tz. Nichts? Mal sehen, warum?“

    „Heute ist Dienstag. Ich habe heute nur einen halben Tag und Eneas kommt auch früher… Wir fahren meistens dienstags zum Chinesen. Also wenn du mit möchtest…“

    „Gern“, stimmte er nur zu. „Wann?“

    „Ich hol dich gegen halb eins? Eneas kommt etwa eine halbe Stunde später dann dahin.“

    „Alles klar… Hat er eigentlich einen eigenen Wagen?“

    „Oh und wie er den hat. Der Idiot verdient mehr in einem Monat als ich in drei. Er fährt den dies Jahr erst erschienen en Mustang.“

    „Angenehm. Was verdient denn so’n Gamedesigner?“, wollte er wissen. Vielleicht sollte er dann doch mal an eine Umschulung denken…

    „Ich weiß nicht wie es bei anderen Entwicklerfirmen ist, aber er kratzt schon verdächtig an der fünftausender Grenze im Monat. Ich habe nur eine halbe Stelle in der Schule, daher ist mein Verdienst nicht ganz so hoch.“

    Cassiel war sprachlos. Er erhielt gerade mal ein Grundgehalt von knapp eintausendzweihundert Pfund im Monat und konnte davon normal leben. Natürlich zahlte er keine hohe Miete, wie viele andere.

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