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Speichelfaeden in der Buttermilch

Speichelfaeden in der Buttermilch

Titel: Speichelfaeden in der Buttermilch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Stermann , Christoph Grissemann
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noch mal voll über ihren Feldbusch eh! Ich oder was, heulen oder wie? Ha. Megadampfscheiße.
    München, 17.12. Dezember
    Lieber Tagebuch! Ich bin ergreift und beschüttert, total trauerig ist den Tag gewest in ein Wienerwürstchenwald. Erst total gemein falsch gefliegt nach Wien, dann zurückgefliegt nach München, dann erst mal lecker Hähner gegesst in den richtigen Restaurationsgastraststatt. Dann habte ich den Dieter meinen Filzstifte geausgeleiht für sein Namen zum auf die Zettel bei den Autorengrammstunde zum draufschreiben. Und dann, lieber Tagebuch, kam den Kellnerinfrau und sagt, den Turnvater Jahn ist von uns gegangen. »Wohin?«, hat ich noch fragte. »In der Himmel«, sagt die Kellnerinfrau. Da hat den Dieter total süß zum Flennen losgeheulte. Und dann, weil ihm so traurig gewar, hatte den Dieter noch den Thomas voll eins auf die Rübe geschlug, weil ihm so flennen war! Ich bin auch gleich wenn ich noch darüber daran gedacht hatte ein Kloß im Hals. Nein, heute war das ist kein süßer Tagen gehabt. Guter Nacht!

Dolezal und Rossacher
    L. A., Bel Air Hotel, 27.4.1979
    Dolezal massiert im Nebenzimmer Frank Zappa die Füße. Zappa glaubt noch immer, dass wir ein Video von ihm drehen können. Er weiß nicht, dass wir vom Filmedrehen überhaupt keine Ahnung haben und seit Jahren von den Dolezal-Rossacher-Imitatoren Dechatshofer und Burböck gedoubelt werden. Ich werde langsam nervös. Burböck kommt und kommt nicht. Dolezals Imitator ist schon da, wieder mal typisch, Dolezal hat immer die besseren Imitatoren! Wo bleibt mein Imitator Burböck nur? Wenn er kommt, geht's sofort los. Hoffentlich können wir Zappa bis dahin mit Akupunktur hinhalten! Muss dringend Burböck anrufen.
    London, 4.8.82
    Streit mit Dolezals Imitator Dechatshofer, der mich für Burböck hält. Dolezal könnte die Sache aufklären, hat aber wieder ein neues Sakko kennengelernt. Dolezals Sakkogeschichten gehen mir langsam auf den Geist! Burböck möchte nach dem Bowie-Dreh von mir Akupunktur lernen, um mich dann ganz zu ersetzen. Die Sache wird langsam gefährlich, muss mir dringend einen neuen Rossacher-Imitator suchen!
    Mailand, 13.11.84
    Katastrophe! Dolezal und sein Imitator Dechatshofer sind gemeinsam zum Nanini-Dreh gegangen, so ein Fehler darf einfach nicht passieren! Wahrscheinlich fliegt das Ganze jetzt auf, und wir werden wieder Akupunkteure. Ich kann nicht mehr. Probleme auch mit meinem neuen Imitator, er spricht kein Deutsch. Aber egal, Interviews gibt eh immer nur Dolezal beziehungsweise Dechatshofer. Mir ist langweilig allein im Hotel. Dolezal probiert wieder Sakkos an und behauptet neuerdings, dass aus den Resten von Michael Jacksons Gesichtsoperationen Lionel Richie gemacht worden sei. Mir ist schlecht.
    New York, 19.7.89
    Mein Gott, wer bin ich eigentlich? Lange halte ich das Versteckspiel nicht mehr aus. Dolezal wird immer öfter mit Kleopatra verwechselt. Ich selbst habe gestern vier Stunden lang geglaubt, ich sei David Hasselhoff! Das ganze Zimmer ist voll mit Sakkos, ich bin am Ende. In der Früh bei der Polizei gewesen, Gegenüberstellung. Zappa, Bowie, Turner und Nanini waren da und alle unsere Imitatoren. Auch Burböck, das Schwein! Zappa, Bowie, Turner und Nanini haben Dolezal und mich nicht als Dolezal/Rossacher identifizieren können! Werden morgen ausgeliefert. Fax an »X-Large« unterwegs. Müssen unsere Namen ändern, schlage vor: Torpedo Twins.

James Last
    James Last, der graumelierte Herr, den wir alle kennen und schätzen als Bandleader einer stinkfaden Kapelle, dieser nette ältere Herr mit dem blonden Bart, dieses Abbild eines Orchesterspießers, dieses Symbol deutscher Orchesterscheiße, er ist gar nicht der Schnarchkopf, der er vorgibt zu sein. Nein, die geheimen Tagebücher des James Last wurden uns zugespielt, und zwar von einem langjährigen Tubisten seines Scheißorchesters, und dieses Tagebuch zeichnet ein wahrlich schockierendes Bild von James Last:
    Ludwigshafen, 3. Oktober
    Esse mittlerweile nur mehr Lebendes, heute schon einen Lastkraftwagenfahrer, fünf Hechte und meine dritte Geige verspeist. Außerdem weiß keiner, dass ich fliegen kann. Durch halb Hannover geflogen und dabei geträumt, Costa Cordalis am ganzen Körper zu rasieren. Mein Gott, wer bin ich eigentlich?
    Kongresshaus Zürich, 6. November
    Zusammen mit 60 Nacktschnecken im Hotel Residenz übernachtet, dann wieder Jauche getrunken und in eine Hühnerfarm eingebrochen. Alles Geflügel gerissen. Ich möchte wieder fliegen,

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