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Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry

Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry

Titel: Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Minuten. Dann räusperte sich der Arzt: „Ich als Arzt sage Ihnen, daß Sie einen recht hübschen Grund für diese Tat hatten. Wissen Sie, was ich meine?" Hayes starrte den anderen ungläubig an. „Sie haben sie umgebracht, weil Sie verheiratet sind und Angst vor Ihrer Frau hatten. Deswegen brauchten Sie das Mädel aber nicht zu töten, mein Lieber, oder ist Ihr Respekt vor Ihrer Frau im allgemeinen so stark?" Er lachte höhnisch. Der ganze große Mann schien plötzlich voller Hohn zu sein. Lässig und überheblich lehnte er mit der massigen Schulter an der Wagentür. Es war Hayes, als hätte man ihm mit einem stumpfen  Gegenstand über den Kopf geschlagen. Ein dumpfes Brausen dröhnte ihm in den Ohren. Die Worte des Arztes hatten ihn furchtbar getroffen.
    „Stimmt das? Ich meine die Sache mit der Untersuchung?" Hayes hatte die Fäuste geballt und beugte sich weit vor. Der Arzt schloß die Augen zu einem Schlitz und beobachtete ihn.
    „Es stimmt, Sie wissen das besser als ich; denn sie wird es Ihnen gesagt haben. Sie können mir nichts vormachen. Ich bin meiner Sache sicher; aber Sie spielen Ihre Rolle großartig. In Ihnen ist ein guter Schauspieler verlorengegangen. Was ein perfekter Mord ist, wissen Sie ja, nicht wahr? Er wäre Ihnen geglückt, wenn ich nicht zufällig mit von der Partie gewesen wäre oder besser: wäre; denn es geht ja noch weiter, das Spiel ist noch nicht zu Ende. Und geben Sie sich keine Mühe, Hayes, Sie haben dieses Spiel jetzt schon verloren."
    Hayes schüttelte den Kopf. „Oh, da bin ich aber in eine verdammte Geschichte hineingeraten."
    „Es ist schon so, auch wenn Sie es hundertmal abstreiten. Sie wissen es besser als ich. Sie wird es Ihnen gesagt haben. Na, und dann haben Sie eben die Nerven verloren, das kommt vor."
    „Ich kannte sie gar nicht, ich habe das Mädel vorher nie gesehen. Sie werden mir das eines Tages glauben müssen, aber dann sehen Sie sich vor." Hayes atmete schwer.
    „Na, ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Glück dabei. Vielleicht gelingt es Ihnen, den Mörder zu erwischen." Der Arzt hatte böse Augen bei diesen Worten. Er glaubte kein Wort von Hayes Erzählung. Das störte Jack Hayes jedoch plötzlich nicht mehr; er hatte einen Gedanken aufgenommen, der einfach vortrefflich war. Warum hatte er nur nicht bereits früher daran gedacht?
    „Das nächste Mal treffen wir uns an derselben Stelle, sagen wir, in zwei Wochen. Bis dahin können Sie das nächste Geld beschafft haben. Das wäre dann wieder am Donnerstag, all right?"
    Hayes nickte und öffnete die Tür.
    „Ihrer Frau schärfen Sie ein, daß sie kein Sterbenswörtchen darüber verlauten läßt, kapiert? Es ist mir absolut ernst damit."
    Hayes hörte schon nicht mehr. Mit schnellen Schritten ging er davon. Der Arzt sah ihm nach und knurrte etwas Undeutliches in sich hinein. Dann fuhr er los. Schließlich hatte er noch zu arbeiten. Hayes strebte seiner Wohnung zu, um seiner Verabredung mit der blonden Allison nachzukommen. Er würde ihr heute gestehen, daß er verheiratet war. Es würde besser sein, wenn sie es zu wissen bekam. Das blonde Mädchen hatte Eindruck auf ihn gemacht. Er wußte, daß gerade dieser so natürliche Typ einem Mann selten begegnet. Er fühlte irgendeine ihm fremde Saite in ihm angeschlagen. Er war verliebt. Er lächelte. Er hatte nicht lange gewartet, etwa fünf Minuten, als sie kam. Sie trug ein luftiges, sehr reizendes „ Sommerkleid, das weit um ihre Hüften schwang.
    „Hallo, Jack Hayes", grüßte sie.
    „Hallo, wie geht es? Schön, daß Sie gekommen sind."
    „Ich konnte die Zeit kaum erwarten."
    „Na, na", meinte er. „Sie flunkern mir gleich was vor."
    Sie schüttelte ernsthaft den Kopf. „Nein, es stimmt. Was machen wir? Haben Sie einen netten Vorschlag?“
    „Fahren wir ins „Alhambra", Allison, einverstanden?"
    „Ins .Alhambra'? Nicht übel. Gut fahren wir.“
    Ein Hauch von Jugend und Frische kam mit ihr in den Buick. Für Minuten verbannte er seine düsteren Gedanken irgendwohin und atmete freier. Allison betrachtete ihn hin und wieder von der Seite. Ein nachdenklicher Zug war in ihrem Gesicht.
    „Ich möchte rauchen", sagte sie plötzlich. Hayes reichte ihr eine Zigarette und gab ihr Feuer.
    „Was tun Sie eigentlich so den ganzen Tag, Allison?" Sie lachte ungezwungen. Trotz ihres leicht träumerischen Wesens besaß sie Courage; denn sonst wäre sie falsch am Platze gewesen: Hayes glaubte einen bestimmten Typ in ihr kennengelernt zu haben.
    „Eine ganz und gar

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