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Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry

Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry

Titel: Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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ging. Auch die Männer setzten sich in Bewegung. Sie blieben ihm hart auf den Fersen. Nora drehte ihm ruckartig ihr Gesicht zu.
    „Jack, was ist los?"
    Hayes zuckte die Achseln. „Zwei Geschäftsfreunde. Sage Allison, ich wäre spätestens in einer Stunde wieder zurück. Wir haben etwas miteinander zu besprechen." Er lächelte schief und sah die Männer näher kommen. Er machte kehrt und ging auf die große Schwingtür zu. Jetzt mußte ihn Allison sehen. Das geschah auch. Deutlich registrierte er ihre Bestürzung. Er hatte damit gerechnet. Sie sah, daß er das „Alhambra" verlassen wollte. Es mußte ihr sonderbar Vorkommen, daß die beiden Männer drei Schritte hinter ihm marschierten, das sah sehr nach Polizei aus.
    Zum Yard, dachte Hayes? Draußen umfing ihn kühle Abendluft. Sie umfächelte seine heißen Schläfen. Sie nahmen ihn in ihre Mitte. Zweihundert Meter weiter parkte ein großer Packard. Sie stiegen ein. Es sind die beiden von gestern Abend, dachte er, die ich im Spiegel der Bar gesehen habe, als Allison neben mir saß. Es sind auch dieselben, die heute Vormittag den Graben nach Spuren untersuchten, als ich mit Nora fuhr. Sie haben mich nicht verhaftet, dazu reicht es nicht
    Der Packard fuhr mit großer Geschwindigkeit. Hayes hatte nicht geglaubt, daß sie direkt zur Polizei mit ihm fahren würden, aber es war so. Ein paar Minuten später stoppte der Wagen vor dem Polizeihauptquartier, einem größeren Backsteingebäude.
    Es ist schlimmer, als ich annahm. Ich habe mich verkalkuliert. Es soll keine private Aussprache werden, sondern eine absolut dienstliche Sache, mit Protokoll, Stempel, Unterschrift und Zelle. Aber Hayes mußte bald feststellen, daß er sich zum zweiten Male geirrt hatte. Richtig: seine erste Annahme war die richtige gewesen. Alles ging ziemlich schnell. Sie führten ihn in einen großen soliden Raum, mit einem breitflächigen Tisch und etlichen Stühlen. An der Wand stand ein dreitüriger Blechschrank. Die Fenster waren vergittert. Hayes stand mitten im Raum mit baumelnden Armen. Er wußte nocb nicht genau, was gespielt werden sollte. Es ging ganz plötzlidi los. Später hätte er sich stundenlang ohrfeigen können wegen seiner Unachtsamkeit. Sie tippten ihm von hinten auf die Schulter. Als er sich umdrehte, erhielt er einen furchtbaren Faustschlag zwischen die Augen. Schwer angeschlagen taumelte er ein paar Meter durch den Raum und fiel dann rücklings über den Tisch. Sie packten ihn gleich wieder an den Revers und hieben ihm abwechselnd ihre flachen Hände ins Gesicht. Es war fast paradox. Aber dadurch wurde er wieder nüchtern. Er wehrte sich. Der eine flog krachend gegen den Schrank. Da zogen sie ihre Totschläger aus dem Aermel und bearbeiteten ihn. Jack Hayes war ein harter Bursche. In dieser Form und mit solcher Rücksichtslosigkeit hatte man ihn jedoch noch nie behandelt. Er stürzte in die Knie und schlug mit dem Schädel auf den Fußboden. Die Männer keuchten.
    „Ich schätze, der hat genug; wenn er wieder aufstehen kann, wird er reden."
    „Hoffentlich. Ehrlich gesagt, gefällt mir das nicht recht, was wir hier machen. Wenn das Morry erfährt, ist der Teufel los. Du weißt, daß er Hayes überhaupt nichts nachweisen kann. Es ist nur ein simpler, sehr schwacher Verdacht. Ich möchte bald sagen, daß nichts Wahres daran ist. Hayes hat nichts ausgefressen."
    „Eine lange Rede, Snuffy, die du dir da geleistet hast. Du weißt, um was es hier geht. Hayes wird es eines Tages zugeben müssen, sonst prügeln wir ihm die Seele aus dem Leibe."
    „Na, wir wollen sehen."
    Sie stellten ihn auf die Füße und drückten ihn dann auf einen Stuhl. Snuffy reinigte ihm mit einem nassen Tuch das blutverschmierte Gesicht. Langsam kam Hayes wieder zu sich. Er schüttelte den mißhandelten Kopf und fuhr mit den Fingern über sein Gesicht.
    „Ihr seid ganz verdammte Kerle", sagte er nach einer Weile klar und deutlich. „Natürlich soll ich euch jetzt sagen, daß ich sie umgebracht habe."
    „Genau das. Deswegen haben wir dich hierher gebracht. Also los!" Sie zogen sich Stühle heran und setzten sich zu ihm. Hayes hatte absolut keine Chancen gegen sie. Sie waren in Hemdsärmeln und spielten mit ihren gemeinen Totschlägern. Er war vollkommen groggy. Sein Magen rebellierte, und vor seinen Augen tanzten viele Lichter.
    „Kommissar Morry, ist euer Boß. Ich werde morgen zu ihm gehen und ihm erzählen, was er für Früchtchen losgeschickt hat. Warum seid ihr nicht gleich zum Yard gefahren?" Sie

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