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Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry

Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry

Titel: Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Moment und sah Hayes in die Augen. „Bedauere, es wird nicht gehen, wir haben wirklich keinen Platz mehr. Wie wäre es mit der Bar?"
    Nora stampfte eigensinnig mit dem zierlichen Fuß. „Na gut. Jack, laß uns etwas an der Bar trinken." Sie wandte sich an den Jungen: „Harry, würdest du für einige Minuten Fräulein Allison Gesellschaft leisten?"
    Mit einem gekränkten Gesicht plumpste der Junge in den Sessel, in welchem Hayes gesessen hatte. „Nur für einen kurzen Drink, Allison, ich bin gleich wieder hier", entschuldigte sich Hayes.
    Das Mädel nickte. „Gehen Sie nur, Jack. Ich habe ja im Augenblick Gesellschaft.“
    Hayes nahm Noras Arm. Sie nahmen an der Bar Platz. Nora wollte einen Kirschlikör, Hayes blieb bei Whisky.
    „Wie war das eigentlich mit gestern, Nora? War Jimmy böse, daß du dich betrankst?"
    Sie schüttelte den Kopf. „Er trank mit. Du weißt ja, daß er nichts vertragen kann. Gestern war zum ersten Mal seit längerer Zeit Harry Fleming bei uns. Er ist ein lieber, aber recht dummer Junge. Er war auch nicht allein. Wir waren insgesamt sieben Personen. Harry hatte zwei Freundinnen mit."
    „War Jimmy sehr betrunken?"
    „Oh, Jack, das weiß ich wirklich nicht mehr. Ich erinnere mich jedoch, daß er mehr getrunken hat als sonst."
    Sie kicherte amüsiert. „Jimmy kann sich nicht beherrschen. "
    Hayes war das Thema plötzlich unangenehm. Er hatte nicht die Absicht, mehr darüber zu erfahren . Die Frau schien ihm jedoch alles das haarklein erzählen zu wollen, was mit Jimmy und dem gestrigen Abend zusammenhing.  
    „Da war plötzlich ein Mädchen bei uns in der Wohnung. Sie war sehr hübsch. Das konnte ich noch feststellen. Es ging sehr turbulent zu; aber es war nichts für mich."
    „Seid ihr fortwährend im Hause gewesen?" fragte Hayes.
    „Ich hatte ziemlich viel getrunken", antwortete sie, „ich weiß nicht mehr genau. Warum, Jack?"
    „Nur so", meinte er. „War Jimmy am anderen Morgen zu Hause?"
    „Ja, er war da, aber das will nichts besagen, Jack.
    Wenn ich nur wüßte, woran ich bin. Du weißt ja, ich hatte zuviel getrunken. Ich hätte es nicht tun sollen. Jimmy hat sich bestimmt mal wieder ohne mich amüsiert."
    „Du hast keine Beweise. Auf einen losen Verdacht hin kann man nichts unternehmen."
    Noras Hand, die auf dem blankgeputzten Tresen lag, zuckte ein wenig. Ihre Finger schlossen sich zu einer kleinen, niedlichen Faust.
    „Ich warte darauf", flüsterte sie.
    Hayes hatte sich eine neue Zigarette angezündet und sog nervös daran.
    „Du hättest kommen sollen, Jack. Wo warst du?“ Ihre Stimme klang dunkel.
    Er drückte heftig seine Zigarette aus. „Ich hatte zu tun. Ich werde wohl bald wieder bei meiner alten Firma antreten. Es ist nicht gut, wenn man nicht arbeitet, auf die Dauer jedenfalls nicht."
    Hayes hatte plötzlich das Gefühl, daß er beobachtet wurde. Er spürte regelrecht die Blicke auf Schulter und Nacken. Im Spiegel vor ihm waren zwei Hüte.
    „Entschuldige mich einen Augenblick, Nora. Ich bin sofort wieder zurück." Am ganzen Körper gespannt, glitt er vom Barhocker und schlenderte, eine Hand in der Hosentasche, um das Halbrund der Bar auf einen breiten Vorhang zu. Dort waren die Toiletten. Als er zurückkam, standen zwei Männer an dem Vorhang und versperrten ihm den Weg. Sie trugen braune Hüte und Warenhausanzüge. Automatisch tippten ihre Zeigefinger an die Krempe.
    „Polizei. Wir haben mit Ihnen zu reden. Kommen Sie lieber gleich mit."
    Die Hand, die Hayes an den Vorhang gelegt hatte, um ihn beiseite zu schieben, drückten sie hinunter.
    „Und worum handelt es sich?"
    „Um das Mädel, das Sie überfahren haben."
    „Damit ist alles in Ordnung."
    „Das wissen wir besser, Hayes, los, kommen Sie mit."
    Der eine legte ihm die Hand auf die Schulter. „Hand weg, aber sofort!"
    Der Polizist zuckte mit den Achseln und zog die Hand zurück. „Sie schaden sich nur selbst."
    Hayes betrachtete kurz ihre Gesichter. Sie besagten nichts. In den Schultern schienen beide ziemlich kräftig zu sein. Als der eine seinen Arm ein wenig hob, verrutschte der Aermel um wenige Zentimeter. Hayes sah deutlich den schmalen Lederriemen, an dem sicherlich ein Totschläger festgemacht war. „Ich werde vorher Bescheid sagen, daß ich für eine Weile fortgehe."
    Die Männer zögerten. „Gut, aber das wäre auch alles, mehr nicht."
    Hayes grinste ironisch. „Nein, mehr nicht. Das andere werden sie sich denken, wenn sie eure Figuren sehen."
    Schnell teilte er die Portiere und

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