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Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry

Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry

Titel: Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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erhob sich.
    „Grüße Jimmy von mir", meinte er lässig, dann war er verschwunden.
    Ein schwüler Abend lag über der Stadt. Obwohl es erst auf die neunte Stunde ging, hatte Hayes bereits das Schlafzimmer aufgesucht. Nur mit der Hose seines Pyjamas bekleidet, lag er auf dem Bett. An Einschlafen war vorläufig nicht zu denken. Auch die Zigaretten halfen ihm nicht, sie machten es nur noch schlimmer. Schlaftabletten besaß er nicht. Nach der dritten Zigarette schrillte das Telefon. Es war ein Geräusch, das ihm auf die Nerven ging. Halb wütend, halb erlöst sprang er hoch und tapste auf nackten Sohlen zu dem Apparat, der sich im Korridor befand. Noch während er ging, beschloß er, das Telefon zu verlegen, und zwar sollte es neben sein Bett kommen.
    Er nahm den Hörer ab. Die Stimme kam ihm bekannt vor, doch hätte er geschworen, sie noch nie durch den Draht gehört zu haben. Das war heute das erste Mal, daß ihn Allison anrief.
    „Hallo, Jack Hayes", sagte sie munter. „Sie sind erstaunt, daß ich Sie anrufe, stimmt es? Die Nummer zu finden, war ja nicht schwer. Ich habe wohl Glück, daß ich Sie antreffe?"
    Der Mann lächelte. „Sie würden mich schon früher erreicht haben, wenn Sie nur angerufen hätten, Allison. Ich bin bereits den ganzen Abend in meiner Wohnung. Aus lauter Verzweiflung, daß sich niemand mit mir abgibt, bin ich kurzerhand ins Bett gegangen."
    „Aber ich denke,... ich meine, Ihre Frau ... Sie sagten doch ..." Er unterbrach sie schnell:
    „Gerade darüber wollte ich mit Ihnen sprechen."
    Hayes schwieg eine Weile, dann hörte sie seine Stimme wieder. Ihr schien es, als klänge sie kälter als vorher.
    „Schon gestern im Alhambra' wollte ich es Ihnen sagen, daß sie nicht mehr bei mir ist. Sie ist fort, verstehen Sie? Sie ist gestern zu ihren Eltern gefahren."
    „So, sie ist fort", das Mädchen am anderen Ende des Drahtes seufzte leise. „Ach, es muß schrecklich sein."
    „Es ist besser so. Wir hatten uns nichts mehr zu sagen. In ein paar Tagen oder Wochen wird der Termin sein. Ich weiß nicht, wie lange es dauert."
    „Sie sind jetzt sehr einsam, nicht wahr?"
    Er glaubte, ein leises Vibrieren ihrer Stimme gehört zu haben.
    „Sie haben recht, Allison, aber es ist mehr Langeweile als Einsamkeit. Bisher habe ich es noch nicht erlebt, wie es ist, wenn man einsam ist."
    „Bei einem Mann kann so etwas sehr schnell gehen. "
    „Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Kommen Sie für ein Stündchen zu mir, Allison. Ich habe etwas Gutes zu trinken. Wir wollen auf gute Freundschaft anstoßen. Nehmen Sie ein Taxi. Wie ich weiß, ist der Taxistand gleich in der Nähe Ihrer Wohnung. Kommen Sie?"
    „Ich komme", rief sie fröhlich in die Muschel. „In einer halben Stunde bin ich bei Ihnen." Es klickte in der Leitung, sie hatte aufgelegt.
    Nachdenklich sah der Mann auf den Hörer in seiner Hand, aus dem er eben noch ihre Stimme vernommen hatte. Wie schnell das alles geht, dachte er. Er trat ins Badezimmer und rieb sich Brust und Arme mit kaltem Wasser ab. Dann ging er zu seinem Kleiderschrank und legte bequeme Kleidung an, Garbardinehose und eine leichte Hausjacke. Seine Hausbar war gut ausgerüstet. Das gehörte zu seinem täglichen Leben. Nicht, daß er übermäßig viel trank, das kam selten vor. Aber es gab ihm ein ruhiges Gefühl, wenn die nötige Batterie Flaschen in den zwei Regalen seiner Bar stand. Es war etwa so, wie es etwa anderen Leuten mit ihren Uhren ergeht. Wenn sich eine bestimmte Anzahl plötzlich durch den Ausfall einer oder gar mehrerer reduziert, fühlen sie sich nicht wohl und setzen alles daran, um der Sache abzuhelfen.  
    Der Kühlschrank lieferte ihm das Eis; er war eifrig mit dem Zusammenstellen von Getränken beschäftigt, worauf er sich vorzüglich verstand. Die blonde Allison kam sogar schon früher als er dachte. Sie trug ein Cocktailkleid, wie man es für den Nachmittag anzieht, also ganz unkonventionell. Es störte sie nicht, daß sie damit vielleicht dem Mann und seiner Umgebung nicht hätte gerecht werden können. Sie hatte eine luxuriös eingerichtete Wohnung erwartet und traf sie auch an.
    Ein warmes Lächeln lag auf ihrem Gesicht, als sie ihn in der bequemen Hausjacke sah: „Wie schön, daß Sie gekommen sind", begrüßte er sie. „Eigentlich war es unverschämt, Sie hierher zu lotsen. Ich hätte ebenfalls kommen können."
    Sie schüttelte den Kopf. „Es ist besser so, meine Mutter hätte es wahrscheinlich gar nicht geduldet."
    „Nicht geduldet?" fragte er

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