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Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry

Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry

Titel: Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Snuffy.
    Simon sah ihn etwas unsicher an. Hinter seiner Stirn arbeitete es. Hayes merkte das ganz deutlich. Die beiden Kriminalbeamten traten ein und sogen witternd die Luft durch die Nase.  
    „Ich möchte Sie sprechen", fing Simon an. Irgend etwas an ihm war anders, er war nicht mehr der alte.
    „Das kann ich mir denken", erwiderte Hayes darauf und ging zur Tür seines Arbeitszimmers, um sie zu öffnen.
    Das Arbeitszimmer lag hinter dem Wohnzimmer. Als Hayes Allison verlassen hatte, hatte er die Tür nicht geschlossen. Simon und Snuffy sahen Allison auf der Couch sitzen. Für einen Moment schien es, als verspürten sie große Lust, hineinzugehen, aber dann folgten sie doch der Einladung Hayes'. Er bot ihnen Platz an und stellte Zigaretten vor sie hin. Ihr verändertes Wesen schrieb er der Begegnung in der Börse zu. Tilbury in seiner Gegenwart, das hatte sie wohl unsicher gemacht. Er glaubte nicht daran, daß sie mit Kommissar Morry darüber gesprochen hatten. Simon war ein brutaler, eigensinniger Einzelgänger, der allen Lorbeer selber ernten wollte. Im Innern beglückwünschte Hayes sich dazu. Mit Morry wollte er lieber nichts zu tun haben.
    Simon streckte die Beine von sich und ließ das Feuerzeug aufschnappen. „Was sagt eigentlich Ihre Frau zu dem Mädchen, das Ihren Martini trinkt und Ihre Zigaretten raucht, noch dazu in Ihrer Wohnung?"
    Sie grinsten alle beide und warteten gespannt auf seine Antwort. Hayes lehnte sich an das Reißbrett und verschränkte die Arme. „Sie haben kein Glück, Simon. Meine Frau ist nicht mehr meine Frau, ich lasse mich scheiden. Sie ist nicht mehr hier."
    Snuffy machte ein enttäuschtes Gesicht. „Na ja", sagte Simon. „Kommen wir zum Thema."
    „He", warf Snuffy hin, „wäre das nicht die richtige Nachfolgerin?"
    Hayes zuckte die Achseln. „Vielleicht."
    „Soweit kommt es bestimmt nicht. Die Kleine wird sich an keinen Todeskandidaten hängen wollen" , meinte Simon. Genießerisch blies er den Rauch seiner Zigarette von sich.
    „Also, fangen Sie an zu fragen, schließlich kann das Mädel keine Ewigkeit auf mich warten."
    Simon grinste wieder. „Kann sie. Mir ist eins nicht ganz klar, Hayes: Warum bringen Sie ein Mädel um, wenn Sie im Geld schwimmen? Sie hätten sie auszahlen können, und damit wäre die Sache erledigt gewesen."
    Jade Hayes wußte schon längst, wie unsicher Simon war. Er besaß nicht die geringsten Beweise. Daß er ihm aber diese Frage stellen würde, das hatte er nicht gedacht. Er traute ihm nicht zu, daß es mit der Absicht geschehen war, ihn in Widersprüche zu verstricken. Simon wußte einfach nicht weiter. Er war am Ende seiner Kunst. Wenn nicht seine Bekanntschaft mit Tilbury gewesen wäre, hätten sie sich wahrscheinlich noch einmal mit Hilfe ihrer alten Untersuchungsmethode mit ihm auseinandersetzen wollen. Nun wohl nicht mehr, ganz davon abgesehen, daß sie ihn ein zweites Mal nicht in ihre Zange bekommen hätten, auch nicht mit Hilfe ihrer Totschläger. Er traute es sich zu, beide zusammen- zuschlagen. Sicherlich wußten sie das auch. Simon griff nach seiner Brieftasche, klappte sie auf und hielt Hayes plötzlich ein Bild hin. Die Fotografie zeigte ein hübsches blondes Mädchen, mit einem etwas zu großen Mund. Hayes rührte sich nicht. Kein Muskel zuckte in seinem kühlen Gesicht.  
    „Und?" fragte er, „ist sie das?"
    „Das ist sie, jawohl!" fuhr Simon aufgebracht los. „Natürlich ist sie das. Erkennen Sie das Mädchen nicht wieder?"
    „Tut mir leid, das Mädchen ist mir völlig unbekannt."
    Er ist dumm, dachte Jack Hayes, wenn er mich hätte fangen wollen, hätte er das Bild nicht erst aus der Brieftasche nehmen sollen; warum hat er mir das Foto nicht gleich unter die Nase gehalten? Das Überraschungsmoment war mißlungen. Simon gab Snuffy das Bild mit den Worten: „Vielleicht erkennen sie die beiden Frauen heute wieder. Versuche dein Glück."
    Snuffy stand auf und verließ das Zimmer. Kurz darauf hörte man die Korridortür sich öffnen und wieder schließen. Hayes lächelte mitleidig. Bei den beiden Schwestern, die außer ihm das Haus bewohnten, würden sie kein Glück haben. Sie hatten das Mädel niemals gesehen.
    „Ich kann Ihnen nicht helfen, Simon, verstehe aber, daß Sie unbedingt einen Mörder haben wollen. Vielleicht ginge mir das in Ihrer Situation genauso."
    Simon trat das Blut ins Gesicht. Sonderbarerweise beherrschte er sich.
    „Waren Sie schon im .Alhambra'?" fragte Hayes lässig.
    Die Hand des Beamten trommelte

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