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Spiegel der Offenbarung

Spiegel der Offenbarung

Titel: Spiegel der Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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abzuholen. Also bleibt ihr am besten in meiner Nähe, bis ich das Königspaar gefunden habe.« Fragt sich nur, wie ich es befreien soll.
    »Wenn ich nicht so feige wäre, würde ich mich von der Plattform stürzen«, murmelte Rudy.
    »Rede keinen Unsinn«, versetzte Laura. »Du musst nur darauf achten, Naburo und Hanin nicht über den Weg zu laufen. Könnte sein, dass sie darauf ein wenig gereizt reagieren. Am besten ist es, überhaupt nicht mehr über diese Sache zu sprechen.« Vor allem Hanin legt Wert darauf, weil dieser Anschlag eine ziemliche Schande für sie darstellt. Sie, die beste aller Assassinen, beinahe rücklings erstochen – das würde ihr einen ordentlichen Rüffel vom Meister einbringen.
    »Sehr gern«, sagte Rudy. »Wirklich.«
    Laura hatte das Gefühl, alles gesagt und genug Trost gespendet zu haben. Sie fühlte sich dadurch selbst erleichtert und aus der Verantwortung entlassen. Es gab jetzt so viele andere Dinge, an die sie denken musste. Die Gestrandeten waren hier gut aufgehoben. Ein kleiner Zauber würde dafür sorgen, dass sie sich nicht zu weit von ihrem Lager entfernten, und sie gleichzeitig schützen. Ab und zu würden Elfen nach ihnen sehen und sie versorgen. Es kam nur darauf an, dass sie bis zum Ablauf der Frist überlebten.
    Die Frist. Daran wollte sie nicht denken. Sie sah schon den Countdown vor sich, wie er in den Filmen immer bei der Entschärfung von Bomben oder beim Ablauf der Selbstzerstörungsautomatik gezeigt wurde. Da dies hier kein Film war, war es nicht unwahrscheinlich, dass der Countdown bis 0 lief, und das war es dann. Haarscharf daneben.
    Das wird nicht passieren. Niemals!
     
    Laura ging zu ihren Freunden und Gefährten, die beieinanderstanden; die Ewigen Todfeinde, der japanische General und die Assassinin, die drei Anführer der Iolair, die Sucher und Reggie, Milt und Finn.
    Sie erzählte von ihrer neuen Überlegung, die sie hatte bezüglich der Identität des Schattenlords.
    »Das leuchtet ein«, sagte Spyridon nach einer Weile. »Ein Zurückgelassener, der den Todgeweihten gegeben hat. Nachdem ihr fort wart, ist er euch auf Abstand gefolgt und war euch gleichzeitig immer einen Schritt voraus. Damit müsste er nicht einmal ein Mensch sein. Es kann sich genauso wie bei euch Suchern um einen getarnten Elfen handeln.«
    »Und es könnte eine Frau sein«, wandte Laura ein. »Wir sagen zwar immer der Schattenlord, und ich empfinde ihn als männlich. Aber seine Manifestation kann zur besseren Tarnung eine Frau sein.«
    »Könnt ihr euch an eine Frau auf dem Krankenlager erinnern?«, wandte Spyridon sich an Milt und Finn.
    »Gab es«, antwortete Laura anstelle der beiden. »Ich war am häufigsten dort.«
    »Da waren Sklavenhändler, die die Verletzten aussortierten und einfach in den Sand warfen. Sie verschwanden dann«, sagte Milt.
    »Ja, über Nacht. Einer von denen könnte sich also unbemerkt aus dem Staub gemacht haben.« Laura spürte, wie ihr flau im Magen wurde. Zum einen, weil sie schon lange nichts mehr gegessen hatte, zum anderen, weil es aussah, als kämen sie dem Schattenlord allmählich auf die Spur.
    »Ich muss mich erinnern ...«, murmelte sie. »Wir alle müssen das. Und dann müssen wir nach und nach die Gesichter durchgehen und vergleichen. Und wer dann übrig bleibt ...« In ihrem Geist formte sich ein Schattenbild, das zwischen einigen deutlich erkennbaren Gestrandeten stand. »Ja, das ist der Weg ...«
    »Ist er dann überhaupt jetzt hier an Bord?«, fragte Yevgenji.
    Spyridon schüttelte den Kopf. »Keinesfalls.«
    Darin waren sich alle drei Menschen einig. »Nein, das glaube ich nicht«, sagte Laura, und die zwei Männer nickten. »Er hat sich nach Maurices Tod verzogen. Er hat sein kurzes Gastspiel beendet und wird jetzt nach Morgenröte unterwegs sein, um den Gog/Magog den Angriff zu befehlen.«
    »Dann habe ich nur noch eine Frage«, sagte Josce. »Wie kommt er in seiner Manifestation so schnell von Ort zu Ort?«
    »Na, das ist wirklich einfach«, antwortete Milt spöttisch. »Er lässt sich Flügel wachsen.«
    Cedric verschränkte die Arme vor der breiten Brust. »Wir kommen ihm näher. Wir werden ihn finden. Und selbst wenn er aus seiner Manifestation fliehen kann, so haben wir immer noch diese, um sie festzuhalten.«
    »Zeit wird es«, stellte Reggie fest. »Mir geht nämlich langsam der Hintern auf Grundeis, das sage ich euch.«

3.
    Unterwegs nach Morgenröte
     
    »Bevor wir jetzt irgendetwas tun«, sagte die Zentaurin, »werden wir alle

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