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Spiegel der Offenbarung

Spiegel der Offenbarung

Titel: Spiegel der Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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es nicht leicht, sie erneut zu beruhigen. »Hurra uns allen«, fuhr sie fort. »Wir sind Innistìr, wir alle. Es war ein langer, harter Weg, und doch hat jemand all die Hürden bewältigt, um mich und meinen Gemahl zu befreien. Ehrt Laura aus der Menschenwelt!«
    »O Gott, nein«, erklang Lauras erschrockene Stimme, bevor sie vom nächsten Jubel erstickt wurde. Arun und Naburo ergriffen sie jeder an einem Arm und zwangen sie, die Stufen hinaufzusteigen.
    »Bitte, ich will das nicht«, flehte sie.
    »Das kann ich verstehen«, sagte Robert. »Aber sie brauchen das. Schau hinaus, Laura, dort lauert immer noch der Feind. Du bist ihr Symbol der Hoffnung. Dir ist gelungen, was unerreichbar schien. Gönne ihnen das.«
    Mit verzweifeltem Gesichtsausdruck drehte Laura sich um, winkte schüchtern und rannte dann die Treppe wieder hinunter, zu ihren Freunden.
    Niemand nahm es ihr übel. Zoe umarmte sie und schimpfte sie aus, weil sie »in dem unmöglichen Aufzug« einen öffentlichen Auftritt absolviert habe, und brachte damit alles wieder auf den Boden zurück und ins Lot.
    »Nun haben wir alle eine große Hürde genommen, aber es ist bei Weitem noch nicht vorbei«, sagte Königin Anne in diesem Moment. »Dort draußen lauert immer noch der Feind und bereitet sich auf die letzte Schlacht vor. Und der Schattenlord ist hier, den es nach der Macht über dieses Reich verlangt. Ich bin frohen Mutes, dass wir auch diese Prüfung bewältigen werden – und dann werden wir neu beginnen, und das hoffentlich zum letzten Mal!«
    Diesmal hob Robert den Arm. »Für die Freiheit Innistìrs!«
    »Für die Freiheit Innistìrs!«, scholl es ihm wie aus einer Kehle entgegen.
    Sie waren alle euphorisch, und so sollte es sein. Das Schwerste stand ihnen noch bevor, sie brauchten alle Kräfte, alle Zuversicht und allen Mut.
    »Wir werden uns nun für eine kurze Zeit zurückziehen«, schloss Königin Anne. »Erholt euch und bereitet euch auf den Kampf vor.«
     
    Laura wandte sich ihren Freunden zu. Inzwischen standen Veda und Delios dabei, allerdings gut zehn Schritte voneinander entfernt, mit einigen Elfen dazwischen.
    »Hört mal«, sagte sie. »Ich ... muss mich jetzt ein wenig zurückziehen. Ich muss über alles in Ruhe nachdenken und mich sammeln. Allein. « Sie betonte das Wort und sah dabei Milt fest an. »Ich brauche das, bevor ich den letzten Weg in Angriff nehme.«
    »Du sollst die Zeit haben, die du brauchst«, sagte Prinz Laycham mit seiner sanften Stimme.
    Laura nickte. »Ich werde nach drüben gehen, weil ich dort am meisten Ruhe habe. Ich will mir den Turm genauer anschauen und mir überlegen, wie ich vorgehen werde. Anne hat gesagt, dass wir nicht einfach hinein- und hinaufgehen können, dass da noch einmal eine mächtige Barriere ist. Den Zugang zu finden ist eines der letzten Hindernisse, die noch vor mir liegen. Und ich glaube, ich allein bin als Grenzgängerin in der Lage dazu, den Zugang zu finden.«
    »Aber in dem Turm könnten eine Menge Gefahren lauern«, wandte Milt ein.
    »Ich gehe ja nicht hinein, sondern schaue ihn mir von außen an. Während ich nachdenke und mich sammle.« Laura winkte ab. »Ihr wisst schon. Ich muss jetzt gehen. Wenn ich zurück bin, packen wir es an.«
    Ihre Freunde sahen ihr beunruhigt nach, aber sie respektierten ihren Wunsch, allein sein zu wollen.
     
    »Ist was mit dir?«, sagte Milt zu Finn. »Du bist schon seit einiger Zeit verdächtig still.«
    Der Nordire zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht, mir ist nicht ... Es ist ...« Er gab es auf, nach Worten zu suchen, die seine Empfindungen beschreiben sollten. »Ich bin überfordert. Wahrscheinlich hab ich einfach nur Angst.«
    »Oder deine Zeit läuft ab«, bemerkte Delios wenig einfühlsam.
    Jack stieß die Amazone leicht an. »Wo ist Sgiath?«, fragte er. »Wo ist der wahre Anführer der Iolair? Wieso ist er immer noch nicht hier? Es gibt keinen Grund mehr, sich zu verbergen! Gerade jetzt hätte ich erwartet, dass er sich zu erkennen gibt und die Herrscher begrüßt!«
    »Wahrscheinlich sucht er Leonidas. Oder siehst du den etwa hier irgendwo?« Veda ging plötzlich auf Delios zu. »Wo ist er denn, dein Anführer?«
    »Der hat zu tun.«
    »Er ist verschwunden. «
    »Behauptet die Hochverräterin, deren Anführer sich offenbar noch nie gezeigt hat, wenn ich Jacks Frage richtig interpretiere.«
    »Nur die Ruhe«, sagte Jack. Er trat zwischen die beiden und hob beschwichtigend die Hände. Er sah sich nach dem königlichen Paar um, aber die beiden

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