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Spiegel der Offenbarung

Spiegel der Offenbarung

Titel: Spiegel der Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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gemerkt zu haben, dass er eine unbedachte Bemerkung von sich gegeben hatte. »Das, was jeder weiß.«
    »Nein«, widersprach sie. » Niemand außer den Iolair weiß von ihm, sie haben außerhalb ihrer Reihen nie über ihn gesprochen. Die meisten Rebellen glauben nicht einmal an ihn und halten ihn für erfunden, als Rettungsanker sozusagen, als ideales Vorbild. So was wie ein Heiliger bei uns. Wörtlich erwähnt haben ihn nur die vier Anführer.«
    Dann, noch während ihre letzten Worte verhallten, fiel es ihr schlagartig wie Schuppen von den Augen.
    »Hol's der Teufel«, stieß sie hervor. »Du ... du hattest einen Spion dort! Der dich über alles informierte! Deshalb ... deshalb das alles, dass du den Rebellen immer einen Schritt voraus warst ... Nur in den Vulkan gelangen, das konntest du wegen der Barrieren nicht, da konnte dir auch der Spion nicht weiterhelfen ...«
    »Wenn dir damit das Sterben leichter fällt, dann mag es so sein«, fauchte Leonidas.
    »Wer?«, flüsterte sie. »Wer ist es?«
    »Was spielt das für eine Rolle? Du wirst es niemandem mehr mitteilen können. Und jetzt mach dich gefasst.«
    »Worauf denn?«, stieß sie panisch hervor. »Warum willst du mich töten? Ich habe dir nie etwas getan, und dein Herr ist tot!«
    »Du verkennst den Ernst der Lage.« Leonidas sah überhaupt nicht so aus, als würde er jemals Scherze machen.
    Eine eiskalte Hand umkrampfte Lauras Herz. Sie lehnte sich stöhnend gegen die Wand. »Du ... du willst mir doch nicht etwa weismachen, du arbeitest jetzt für den Schattenlord?«
    Er nickte mit spöttischer Miene. »Verlorene Schlachten liegen mir nicht. Ich habe mich umentschieden, sobald ersichtlich war, dass euer magerer Haufen nichts ausrichten kann. Deshalb habe ich am Kampf nicht mehr teilgenommen, sondern bin offiziell verschwunden und habe hier auf dich gewartet, um dich zum Schattenlord zu bringen, der dort oben schon auf dich wartet. Den magischen Anziehungspunkt habe ich ausgelegt, um dich anzulocken.«
    Laura, die Hand stützend am Gestein, wich zwei Schritte zurück. »Aber dann darfst du mich erst recht nicht umbringen ...« Verzweifelt versuchte sie, ihn zur Vernunft zu bringen und ihr Leben zu retten.
    Er hatte die Wahrheit gesagt. Sie war allein, niemand konnte ihr mehr helfen.
    Am Ende also doch Scheitern. Leonidas hatte vor, sein Versprechen zu halten. Damals hatte er es vielleicht für Alberich gegeben, jetzt aber erneuerte er es für den Schattenlord.
    Von Anfang an waren alle sicher gewesen, dass er eigene Ziele verfolgte. Sie hatten recht gehabt. Nur welche Ziele, darauf war niemand gekommen ...
    So offenbarte es sich, und das ganz ohne Spiegel. Nun, da die Gog/Magog den Untergang vorbereiteten und Alberich tot war, hatte Leonidas sich für die nächstliegende Alternative entschieden, die ihm den größten Nutzen brachte.
    »Du darfst es nicht«, wiederholte sie mit brüchiger Stimme.
    Seine Stimme troff vor Hohn. »Ach ja? Schon mal darüber nachgedacht, dass dem Schattenlord deine Seele genügt? Weshalb sollte er an deinem Körper interessiert sein, wenn er selbst nur eine Geistform ist? Und täusche dich nicht in meinen Fähigkeiten. Ich war bei Fokke und habe gelernt. Ich weiß, wie es geht ...«
    Sie erkannte die Schlussfolgerung. »Damit hast du ihm ... deine Dienste angeboten. Und er hat sie angenommen.« Laura sollte jetzt besser davonrennen. Egal, dass sie null Prozent Chancen hatte, aber sich wie ein Schaf abschlachten zu lassen kam nicht infrage.
    Leonidas fletschte die Zähne und kam einen Schritt auf sie zu.
     
    Milt riss den Griff halb aus der Verankerung, rüttelte an der Tür, hämmerte und trat dagegen und schrie: »Laura! Laura, kannst du mich hören? Komm heraus!«
    »Kann jemand eine Axt bringen?«, rief Finn. »Wir müssen diese Tür einschlagen!«
    »Lasst mich das erledigen!«, schrie Zoe und drängte sich vor. »Das schaffe ich auch ohne Schuhabsatz!«
    Prinz Laycham hielt sie sanft auf, trat vor ihr an die Tür, berührte sie leicht, legte sein Ohr dagegen. Dann schüttelte er den Kopf.
    »Niemand wird diese Tür einschlagen können«, sagte er bedauernd. »Und ihr könnt noch so laut rufen, Laura wird euch dort drin nicht hören.«
    »Aber wieso?«, rief Milt außer sich. »Ist sie ...?«
    »Sie ist weit fort«, antwortete Laycham.
     
    Nicht jetzt, das ist einfach nur gemein ... das darf nicht sein ... ausgerechnet hier, so kurz vor dem Ziel ... Wo liegt da der Sinn ... warum dann alles ...
    Der Vogel zwitscherte und

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