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Spiegel der Offenbarung

Spiegel der Offenbarung

Titel: Spiegel der Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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hüpfte auf und ab. Flatterte herein und flüchtete gleich wieder auf den Sims zurück.
    Moment ... oh ... aber ... aber was ... ja ist es denn die ... Oh Mann. Oh Mann!
    Auf einmal schoss die Erkenntnis, die wahre Erkenntnis, wie ein Blitz durch den Wirbel ihrer Gedanken, und Laura keuchte auf.
    Beinahe hätte sie in ihrer Angst zu spät begriffen!
     
    Sgiath wäre ein Insider, hatte Deochar gesagt, der die Iolair direkt mit Informationen versorgte. Und die Erwähnung von Fokke brachte sie jetzt auf den richtigen Weg. Wenn sie es recht bedachte, war Leonidas nämlich immer dann zur Stelle gewesen, wenn es brenzlig wurde. Aber eben nicht , um sie zu töten!
    Sondern, um sie ... zu beschützen .
    Alter Löwe, hat dieser Mistkerl mich reingelegt. Und alle anderen.
    Das war schon in den Felsen so gewesen, als er sich gegen Fokke gestellt hatte, vorgeblich, um in Alberichs Interesse zu handeln. Fehlanzeige!
    Und damals bei dem Sturmangriff der Iolair auf Morgenröte, ausgerechnet in diesem wichtigen Moment, als es Alberich beinahe an den Kragen gegangen wäre, waren Leonidas und seine Reiterschaft gar nicht anwesend gewesen, sondern erst nach der Schlacht eingetroffen!
    Alles passte jetzt zusammen, aber wie hätte sie vorher jemals darauf kommen sollen? Es hatte ja keinen Grund gegeben, darüber nachzudenken.
    »Du bist es die ganze Zeit gewesen«, flüsterte sie heiser, dieser weitere Schock raubte ihr die Stimmkraft und schnürte ihre Kehle zu.
    »Du ... du bist Sgiath ... «
    Leonidas war ihr nun ganz nahe, sie konnte seinen heißen Atem über ihre Stirn streichen spüren, ein tiefes, leises Grollen rollte aus seiner Kehle. »Warum sollte ich das wohl sein?«
    »Du ... du warst nie dort, wo Alberich dich brauchte«, stotterte sie, dann sprudelte es aus ihr heraus. »Beim Angriff auf Morgenröte bist du erst eingetroffen, als wir schon auf der Flucht waren. Du hast dafür gesorgt, dass Alberich nie über eine Flugreiterei verfügte. Du hast ihn nicht in den Vulkan begleitet, sondern stattdessen Morgenröte besetzt. Nach Strich und Faden hast du ihn manipuliert, und er hat es in seiner eitlen Arroganz nie gemerkt!«
    Mit zitternder Hand strich sie eine Strähne aus ihrer Stirn. »Du hast immer gewusst, wo ich war, vom ersten Moment an. Du hast mir oft gedroht, aber nie Ernst gemacht, obwohl du mehrmals die Gelegenheit dazu hattest. Und, zuletzt, die Insiderinformationen ... Nur du konntest sie weitergeleitet haben, denn du warst der Einzige, der Alberich derart nahe war und den Palast jederzeit betreten und wieder verlassen konnte.«
    Ihr war schwindlig, und sie spürte, wie ihre Schläfen feucht wurden von Schweiß. Sie konnte keine Erleichterung darüber empfinden, dass ihr Leben gar nicht bedroht gewesen war, das Gefühl allein genügte.
    »Das wurde auch Zeit«, brummte er. »Wie viele Anstöße braucht es eigentlich, bis sich dein Gehirn einmal in Gang setzt und deinen Verstand zum Zuge kommen lässt?«
    Sie versuchte, sich schlagfertig zu geben. »Die Angst, ermordet zu werden, stellt eine ziemliche Hemmschwelle dar.«
    Er schnalzte mit der Zunge. »Lächerlich. Du wolltest dich nur zu leicht dem Verdacht ergeben, ich hätte Verrat begangen und wäre zum Schattenlord übergelaufen.«
    »Weil das naheliegend ist und du immer den Bösen gegeben hast.«
    »Und das genügt, nicht wahr? Alles ist so klar und einfach. Und dazu noch dieses Aussehen und die vielen Gerüchte – das unterstreicht jede schöne Theorie des Bösen.«
    »Manchmal ist ein Böser einfach nur ein Böser! Der Schattenlord ist es ja ebenfalls!« Laura rieb sich die Stirn. »Du hast ein riskantes, aber ziemlich gutes Spiel betrieben. Ja, bis gerade eben habe ich geglaubt, dass du mich töten wirst, und mir ist total schlecht ...«
    Sie schluckte und schloss die Augen. »Warum, du hundsgemeiner Sadist, hast du mir so eine Angst eingejagt?«, flüsterte sie verzweifelt.
    »Um dir zu zeigen, dass du, wenn du diesem Weg weiter folgst wie bisher, den Schattenlord niemals enttarnen wirst. Und erst recht nicht kannst du ihm die Stirn bieten.«
    Leonidas ging leicht auf Distanz. »Wach endlich auf, Mädchen! Dieses ganze Reich und die anderen Welten hängen von dir ab! Du hast einen Gegner vor dir, der über göttliche Kräfte verfügt. So wirst du es nie schaffen!«
    »Du willst mir sagen, dass ich zu sehr auf das vertraue, was ich sehe, nicht wahr?« Tränen kullerten aus Lauras Augen. »Ich weiß das! Und ich bin sowieso am Ende, warum tust du mir das

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