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Spiegel der Offenbarung

Spiegel der Offenbarung

Titel: Spiegel der Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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sagte der König zufrieden. »Lebt wohl, meine Getreuen, es war eine Ehre, euch an meiner Seite zu wissen. Geht freudig in den Tod, denn er wird uns endlich Erlösung bringen!«
    Sie jubelten. Leonidas neigte sich aus dem Sattel Veda zu und küsste sie zum Abschied. Jack und Delios klopften unisono die Pferdehälse, um ihre Rührung zu verbergen.
    »Gemeinsam?«, fragte der neue General, dessen kurze Amtszeit schon nach diesem Kampf beendet sein würde. Wie alles andere.
    »Und ob«, sagte Jack und lachte. »Hoch die Dreihundert! Hoch die Helden!«
    Und sie stürmten los.
     
    »Anne, Leonidas greift Akuró an!« Robert deutete aufgeregt nach unten. »Laycham muss ihn informiert haben!«
    »Dann beziehen wir darüber Position, um alles im Auge zu behalten. Aber wir greifen nicht ein. Das dürfen wir nicht.« Annes Blick glitt Richtung Norden. Bald schon – diese Spanne mussten sie noch durchhalten.
    »Es tut mir leid um diese Tapferen.«
    »Das braucht es nicht. Danach werden sie erlöst sein. Sie werden ihre Ehrenplätze erhalten, da bin ich sicher.«
    »Und ... dieser Gestrandete? Jack?«
    »Auch für ihn ist gesorgt – wenn es keiner vermasselt.« Anne machte eine kurze Pause. »Ich werde darauf achten, dass das nicht geschieht«, sagte sie dann.
    Robert bedachte sie mit einem zärtlichen Blick. Sie wurde wirklich weich. Durch seine Schuld. Gut so.
     
    »Dort vorn ist er«, sagte Veda. Ihre Hengste stürmten Seite an Seite, dicht gefolgt von Jacks schneeweißem Hippogreif, mit Delios an der anderen Seite. Sie hatten den alles überragenden Körper des Wolfskönigs bald ausgemacht. Kaum waren sie nahe genug, schwärmten sie aus und hatten Akuró bald eingekreist. Die Pferde nach außen gewendet, dicht an dicht, hielten sie die Gog/Magog auf Abstand zu ihrem König und isolierten ihn.
    Akuró begriff sofort und bellte seinen Soldaten zu, außerhalb des Kreises zu bleiben. Mit siegesgewissem Grinsen erwartete er Leonidas, der von seinem Pferd abstieg und dann in den Kreis trat, langsam auf den Werwolf zuging.
    Der König von Sparta war mit seinen gut einem Meter zweiundneunzig kein kleiner Mann, und er besaß mächtige Muskeln. Doch er wirkte zierlich neben dem König der Gog/Magog. Er trug Schild und Schwert, nichts sonst.
    Akuró hatte ein Schwert in der Hand, die Axt und das zweite Schwert legte er ab, nachdem er die Bewaffnung seines Gegners sah. Auf den Schild verzichtete er.
    »So, da ist er also, der große Kriegsheld«, sagte er mit vor Hohn triefender Stimme. »Warst du nicht mal größer? Und was ist mit deiner goldenen Mähnenpracht passiert, von der ich hörte?«
    »Ich bin, der ich bin«, antwortete Leonidas ruhig. »Der König von Sparta, Anführer der Dreihundert. Und ich werde dir eine Lektion erteilen, die du niemals vergessen wirst.«
    Akuró lachte bellend. »Das habe ich an euch Menschen schon immer bewundert, eure grenzenlose Selbstüberschätzung! Vielleicht sollte ich doch meine übrigen Waffen wieder aufnehmen, um es schnell zu beenden. Aus Mitleid.«
    »Das steht dir völlig frei.«
    Die beiden umkreisten sich langsam, schätzten sich ab. Akuró wies im Vorübergehen auf die Amazone. »Die ist ganz nach meinem Geschmack. Sie wird mir außerordentliches Vergnügen bereiten, nachdem ich mit dir fertig bin. Und ich werde sie anschließend nicht verspeisen, oh nein. Welpen wird sie mir gebären, von ganz besonderer Art. Ich werde sie genießen, Tag um Tag, und mit ihr verfahren, wie es mir beliebt.« Sein buschiger Schwanz schlug heftig hin und her.
    Veda, die überaus stolze, aufbrausende Amazone, blieb völlig gelassen. »Ein armseliger Versuch von einem mottenzerfressenen, räudigen alten Köter. Willst du es lieber mit mir aufnehmen, weil du zu feige bist, dich an einen Mann zu wenden?«
    Auch Leonidas lachte. »Du warst zu lange in deinem Kerker, du Flohherberge. Du hast keine Ahnung von einem richtigen Kampf. Anstatt zu reden, stell dich!«
    »Wollt ihr nicht zu zweit antreten? Du bist so ein kleiner, zarter Menschenmann ... du wirst mir ganz besonders hervorragend munden. Nachdem ich dein Weibchen ausgiebig genossen habe. Und bevor ich es wieder tun werde.«
    Akuró setzte das Geplänkel fort, aber Leonidas ließ sich davon nicht täuschen. Er sah sehr wohl, wie der Werwolf die Lage ab- und einschätzte, wie er ihn beobachtete, jede Bewegung, jedes Muskelzucken. Akuró wollte wissen, ob sein Gegner heißblütig war und sich ablenken ließ. Nun, Pech gehabt. Der König von Sparta war

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