Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiegel der Offenbarung

Spiegel der Offenbarung

Titel: Spiegel der Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
König um, um den Kampf zu beobachten, sondern ließen die Gog/Magog keinen Moment lang aus den Augen.
    Akuró schlug einen Kreis und kam dabei einem Pferd zu nah; um Haaresbreite entging er den auskeilenden Hinterbeinen und einem schweren Tritt der beschlagenen Hufe. Die Lefzen weit zurückgezogen, schnappte er nach dem Tier, das sich ein zweites Mal hinten aufbäumte.
    »He!«, rief Leonidas. »Ich stehe hier!«
    Akuró wandte sich ihm zu. »Noch nicht genug?« Nun klang er höhnisch. »Der Schwertarm nicht zu gebrauchen, der Schildarm geprellt und ebenfalls nahezu lahm ... welch einen Gegner solltest du wohl für mich noch darstellen?«
    »Finde es heraus«, sagte Leonidas heftig atmend. Zur Unterstreichung schlug er das Schwert gegen den Schild, wobei ihm anzusehen war, dass es fast über seine Kräfte ging und er sich die Schmerzensschreie verbeißen musste.
    Akuró stürmte vor, und diesmal hielt Leonidas den Schlag mit Schwert und Schild auf, stieß gegen den Werwolf und schlug gegen dessen Klinge. Es folgte ein schneller Schlagabtausch, in dessen Folge der König der Gog/Magog zusehends in Wut geriet, weil er abgesehen von einigen Fleischwunden an den Körperseiten und den Armen keine weiteren Treffer landen konnte. Schließlich sprang er hoch, stieß mit einem mächtigen Wolfsbein gegen Leonidas und traf ihn an der Brust. Die Krallen schlugen tiefe Kerben in die Lederrüstung, die gerade noch standhielt, und der König von Sparta flog in hohem Bogen durch die Luft bis ans andere Ende der Arena und schlug in einer Staubwolke auf.
    Akuró schnaubte grimmig, mit stark gerunzelter Nase, die Ohren steil nach vorn gerichtet, die Augen lodernd vor Hass. »Jetzt ist es zu Ende«, schnappte er und schritt auf den Gestürzten zu, der sich gerade wieder aufrichtete.
    Der Schild war unerreichbar fern, aber das Schwert befand sich noch in Leonidas' Hand, als er aufstand und sich das Blut aus dem Mundwinkel wischte. Seine glutvollen dunklen Augen richteten sich ungebrochen auf den Werwolf.
    »Stimmt«, sagte er ruhig, mit tiefer Stimme. » Ich bin dran.«
     
    Er stürmte los, während Akuró sich zum tödlichen Schlag bereit machte, raste jedoch außer Reichweite an dem Werwolf vorbei, der verblüfft nur Luft durchschnitt. Er warf sich herum, aber im gleichen Augenblick auch Leonidas. Für einen Moment lang stand Akuró völlig ohne Deckung da, und das genügte dem König von Sparta, der genau das vorausgesehen hatte. Sein Schwert war bereits unterwegs, und bevor der Wolf begreifen konnte, was da gegen ihn unterwegs war, schlug die mächtige Klinge bereits mit voller Wucht in seinen ungeschützten Hals ein, durchdrang die Kehle und zerfetzte sie. Die Kraft des Wurfes war so groß, dass das Schwert den Hals durchschlug und die blutbesudelte Spitze auf der anderen Seite wieder hinaustrat.
    Akuró erstarrte. Pfeifend rang er nach Atem, aus seiner Kehle drang ein gurgelnder Laut. Seine Krallenhände fuhren nach oben, verfehlten den Griff zunächst, bis sie ihn umfassten. Langsam zog er an dem Schwert, um seine Kehle zu befreien. Ein sprudelnder Blutstrom kam dabei hervor. Der Werwolf taumelte, zerrte immer noch an der Klinge, doch er hatte sie nicht einmal zur Hälfte herausgezogen, da war es vorbei. Das Feuer in seinen Augen erlosch, ihr Blick brach, und er fiel.
     
    »Dreihundert!«, schrie Veda, während der König der Gog/Magog noch stürzte. »Zum Angriff!«
    Sie galoppierte in den Kreis, Leonidas' Hengst am Zügel, und er schwang sich mit schmerzverzerrtem Gesicht, aber unvermindert entschlossen in den Sattel. Ihre Blicke trafen sich kurz, und sie nahmen Abschied. Dabei lächelten sie.
    Die Dreihundert stürmten los.
    Und genau da kam die Verstärkung.
     
    Ein schrilles Pfeifen erklang von Norden her, und ein dünner Strich wurde am Himmel sichtbar, der rasch näher kam.
    »Der Titanendactyle!«, erklang ein Ruf. »Er kommt zurück!«
    Und er kam nicht allein.
    »Was ...«, sagte Robert verblüfft, als er etwas am Horizont sah, was aussah, als würden Hügel sich bewegen. Mindestens zwanzig Meter hoch und ebenso lang.
    »Behemot«, murmelte Anne. »Das hat Laycham erfahren und mir mitgeteilt.«
    Sie sahen gewaltig überdimensionierten Mammuts ein wenig ähnlich, wie behaarte Elefanten mit langem Rüssel und riesigen Stoßzähnen, aber auf vier mächtigen Krallenfüßen, die ein wenig an die Tatzen von Bären erinnerten, aber sehr viel stämmiger waren. Der Boden dröhnte und warf Wellen wie bei einem Erdbeben, als

Weitere Kostenlose Bücher