Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)
von Marc zu verdanken gewesen, dass noch am gleichen Tag der größte Teil der Einbauten realisiert wurde. Sam hatte sich für ein umfassendes System entschieden, das über dreitausend Euro kosten würde. Aber was waren dreitausend Euro gegen den Wert ihres kleinen Hauses? Hier wollte sie nicht an der falschen Stelle sparen. Zu den Alarmsystemen hatte sie einen Einbausafe bestellt, der erst ein paar Tage später geliefert werden würde. Sam hatte weniger Angst um ihr Bargeld, von dem sie sowieso nie allzu viel im Haus behielt, als viel mehr um das Tagebuch ihrer Mutter. Das würde sie zukünftig wegschließen. Bis der Safe eintraf, legte sie es, in eine schützende Tüte gehüllt, unter ihr Bett. Während die Arbeiten in ihrem Haus durchgeführt wurden, bestellte sie sich auch endlich diverse Kataloge für technische Spielereien im Detektivbereich.
Auch an diesem Tag erreichte sie Gregor nicht. Sam vermutete, dass er eine außergewöhnlich lange Schicht gehabt hatte und sich ausschlief. Dafür rief Michaels Frau an und berichtete, dass es ihrem Mann gut ginge. Das beruhigte Sam.
Am Montagabend saßen Nika und Sam am Küchentisch und aßen Pizza, die Sam bei einem Lieferservice bestellt hatte.
„Ich habe Angst um dich, Samantha“, sagte Nika. „Ich glaube nicht, dass die Polizei dich beschützen kann.“
„Genau deshalb muss ich den Kerl kriegen, bevor er mich kriegt“, antwortete die Detektivin.
„Wenn ich dir irgendwie dabei helfen kann, dann würde ich das gerne tun.“
Sam sah sie ernst an. „Du weißt, dass du dich damit vielleicht auch in Gefahr bringst?“
Das Mädchen schluckte ihren Bissen herunter, bevor es antwortete: „Ja, das weiß ich. Ich möchte dir trotzdem helfen.“
Eine Idee hatte Sam schon, aber es war etwas heikel. Normalerweise war sie kein Typ, der lange zögerte, sondern war entschlussfreudig. Doch einen Stino bitten, sich in die andere Welt zu begeben, war nicht so ohne.
„Raus mit der Sprache“, sagte Nika forsch. „Du weißt doch schon irgendwas, das sehe ich dir doch an.“
„Es wird dir nicht gefallen.“
„Lässt du mich bitte selbst denken und entscheiden, was mir gefällt?“
Sam wusste, dass sie genauso reagiert hätte, wenn es umgekehrt gewesen wäre. Aber irgendwie hatte sie das Gefühl, die Verantwortung für Nika zu haben, obwohl das Mädchen lange volljährig war. Genauso, wie sie für jeden ihrer Subs die Verantwortung hatte, wenn sie mit ihnen zusammen war. Doch Nika war nicht ihre Sub.
„Ich höre?“, bohrte Nika.
„Morgen Abend werde ich zwei Dinge tun. Zum einen besuche ich noch mal die Sprachschule. Vielleicht kann ich ja doch noch etwas herausfinden. Das kann ich sehr gut alleine machen. Später am Abend werde ich dann einen Insiderclub besuchen, weil ich mich mit den Leuten unterhalten möchte, die ähnliche Dinge praktizieren, wie sie Deborah angetan wurden. Außerdem möchte ich mich umhören, ob irgendwer schon mal Jan gesehen hat.“
„Du meinst, er ist doch schuldig?“
„Nein, aber ich muss trotzdem in Betracht ziehen, dass ich mich irren könnte.“ In Wirklichkeit war Sam schon lange nicht mehr sicher, was sie von Jan glauben sollte. Warum hatte man ihn umgebracht, wenn er so unschuldig war, wie sie glaubte?
„Und wie kann ich dir nun bei deinem Besuch in dem Club helfen?“ Große, fragende Augen.
„Es ist unauffälliger, wenn ich nicht alleine dahingehe. Außerdem hätte ich dann eher meine Ruhe. Deshalb wäre es schön, wenn du mitkämst. Natürlich bezahle ich den Eintritt und sämtliche Getränke.“
„Kein Problem, ich mag Clubbesuche. Müssen wir dann ein Liebespaar spielen?“ Da war es wieder, dieses freche Grinsen.
„So was ähnliches“, begann Sam vorsichtig. „Wir müssen schon Frauen spielen, die auf erotischer Ebene zusammen sind.“
Aus dem Grinsen wurde ein Strahlen: „Überhaupt kein Problem, verlasse dich ganz auf mich!“
„Doch ein Problem“, widersprach Sam. „Du müsstest als meine Sub mitkommen.“
„Als deine was?“
„Als meine kleine Sklavin.“ Jetzt war es an Sam, zu grinsen.
„Im Leben nicht!“, brauste Nika auf.
„Kein Problem“, versuchte Sam das Mädchen wieder runterzuholen. „Ich habe nur gefragt, weil du mir deine Hilfe angeboten hast. Detektivarbeit ist leider nicht so einfach.“
„Warum gehst du nicht als meine Sklavin dahin?“, fragte Nika trotzig.
„Weil auch einige Leute da sein werden, die mich kennen und die wissen, dass ich alles andere als devot
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