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Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Titel: Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sönke Brandschwert
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sein? Hoffentlich hatte Michael keinen Unfall gehabt. Er war ein sehr guter Fahrer, aber es konnte immer etwas passieren.
    Sams Firmenhandy piepte bereits wieder. Die Detektivin wurde enttäuscht, denn es war nicht Michaels Frau, die anrief, sondern lediglich eine SMS von einer unbekannten Absendernummer. Mit einem Druck auf die entsprechende Taste ließ Sam sich die Nachricht anzeigen. Sie hatte mit einer Werbe-SMS gerechnet, doch die kurze Mitteilung pries kein Produkt an. Ihr Inhalt ließ Sam erschauern. Auch wenn sie die genaue Bedeutung noch nicht durchschaute, wusste sie doch, dass sie nichts Gutes verhieß. Der nur drei Zeichen lange Text lautete: 6-4 .
    Sam fror plötzlich. War es Zufall, dass die SMS gerade jetzt hereingekommen war? Oder gab es einen Zusammenhang mit Michaels Verschwinden? Aber das war doch Unsinn. Der Schreiber der Nachrichten hatte mit Jan zu tun, und zwischen Jan und Michael gab es keinerlei Verbindung.
    Doch jedes Mal, wenn es eine Sechsernachricht gab, dann war auch etwas passiert, also lag es nahe, dass auch dieses Mal irgendwas vorgefallen war. Plötzlich stürmte Sam durch das Haus. Hatte sie überall die Rollläden runtergelassen? Oder hatte sich jemand in einem der Zimmer versteckt? Lauerte er ihr vielleicht genau in diesem Moment auf? Aber sie würde vorbereitet sein! Sollte er doch kommen! Er hatte Jan auf dem Gewissen, und das würde sie ihm zurückzahlen. Wenn er nicht gerade eine Schusswaffe bei sich hatte, würde sie ihm keine Chance lassen. Wie eine Furie rannte sie durch ihr Haus, riss eine Tür nach der anderen auf, sah in jedem Winkel nach, und ließ auch die Garage nicht aus.
    Erfolglos. Niemand war da. Die Rollläden waren auch allesamt heruntergelassen, sodass ein Einschlagen der Scheiben nicht möglich war. Sam verschloss gerade wieder die Tür zur Garage, als sie oben das Telefon klingeln hörte. Sie hatte es im Büro liegen lassen. Mit schnellen Sätzen jagte sie die Treppe hinauf und erreicht ihr Handy beim dritten Klingeln. Es war Frau Höppel.
    „Er hatte einen Unfall“, kam die aufgelöste Stimme aus dem Lautsprecher. „Ich fahre jetzt nach Idstein. Er liegt dort im Krankenhaus.“
    Sams Herz setzte einen Schlag aus. „Meine Güte“, entfuhr es ihr. „Wissen Sie, wie schlimm es ist?“
    „Ich habe gleich im Krankenhaus angerufen. Man sagte mir, dass er wohl mehr Glück als Verstand gehabt haben muss. Die Ärzte haben zwar eine Not-OP vornehmen müssen, aber die scheint sehr gut verlaufen zu sein. Offenbar ist nichts passiert, was bleibende Schäden hinterlassen könnte. Natürlich weiß ich nicht, was sie mir nur erzählt haben, um mich zu beruhigen. Immerhin ist er noch nicht endgültig aus der Narkose aufgewacht.“
    Die Detektivin unterdrückte den Impuls zu fragen, ob sie auch ins Krankenhaus kommen durfte. Es traf sie mehr, als sie gedacht hätte, dass dem fröhlichen Motorradfahrer etwas passiert war. Auf der anderen Seite war sie sich ziemlich sicher, dass man Frau Höppel am Telefon kaum eine falsche Auskunft gegeben hätte. Michael würde also aller Voraussicht nach wieder gesund werden.
    „Hat man Ihnen sagen können, was genau passiert war?“
    „Nein, das hat man mir nicht gesagt.“
    „Halten Sie mich bitte auf dem Laufenden?“
    „Ja, natürlich. Bis wann darf ich Sie denn anrufen?“
    „Die ganze Nacht. Ich möchte wissen, wie es ihm geht. Immerhin ist er die Strecke, die er heute gefahren ist, hauptsächlich wegen mir gefahren.“ Sam hatte in Wirklichkeit keine Schuldgefühle, denn es war Michaels eigene Entscheidung gewesen, gemeinsam mit ihr zu fahren, und sie hatte ihn auch nicht von dem Motorrad geschubst. Doch sie brauchte einen Grund, warum sie unbedingt wissen wollte, wie es Michael ging. Natürlich gab es nichts zu verheimlichen, aber Sam wollte nicht, dass ein falscher Eindruck entstand.
    „Ich rufe Sie an.“
    Dann ließ Frau Höppel die Detektivin alleine mit ihren Gedanken. 6-4 . Galt die vier dem Unfall von Michael? Aber wieso? Oder deutete sie die Zahlen falsch? War es einfach eine Nummerierung der aufeinander folgenden Tage, die bis zu einem ganz bestimmten Ziel, zum Beispiel der Sechs, hoch zählten? Aber zwischen der Zwei und der Drei lag ein Tag, der offensichtlich nicht gezählt wurde. Ebenso zwischen ihrer Reifenpanne und Jans Ermordung. Nein, das konnte nicht die Erklärung sein.
    War am Ende doch noch etwas anderes passiert, und sie wusste es noch nicht? Je länger Sam überlegte, umso weniger konnte sie sich

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