Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)
Nika, und zog die Lederschnüre an den Beinseiten straffer, denn sie waren auf Sams muskulöse Beine eingestellt. Am Ende schmiegte sich das Leder eng an Nikas Haut.
„Was für Schuhe zieht man dazu an?“
Einen Moment musste Sam überlegen, zuckte dann die Schultern, und sagte: „Du gehst barfuss.“
Nika sah Sam an und öffnete den Mund, behielt ihre Gedanken dann aber doch für sich. „Und was für ein Oberteil?“, fragte sie stattdessen.
„Da kommt für mich nur eins in Frage.“ Sam griff in den Schrank und holte ein höchstens zwölf Zentimeter breites Lederband heraus, welches sich zu den Enden hin verjüngte. Mit einem Grinsen reichte sie es Nika.
Die rief: „Das ist ein Nichts!“, nahm es aber trotzdem. Kopfschüttelnd zog sie ihr T-Shirt aus, und Sam half ihr, das schwarze Nichts anzulegen. Durch Haken und Ösen wurde es auf dem Rücken geschlossen. Jetzt stellte Sam sich zwei Schritte weg, und forderte Nika auf, sich zu drehen.
„Du siehst umwerfend aus!“, sagte Sam.
„Sexy?“, fragte Nika mit einem verschmitzten Lächeln.
„Sehr sexy“, bestätigte Sam.
Das Mädchen schritt einmal durch den Raum, bewegte sich dabei erstaunlich anmutig und kam dann auf Sam zu. Ihre Augen leuchteten. „Begehrst du mich?“
„Würde ich auf Frauen stehen, dann wärest du meine erste Wahl.“
Nika blieb vor ihr stehen und sah ihr in die Augen. „Aber wenn du morgen vorgibst, eine weibliche Sklavin zu haben, dann wirst du so tun müssen, als ob du auch Frauen mögen würdest.“
„Das ist richtig“, gab Sam zu.
„Gut. Dann probieren wir das jetzt ebenso aus wie meine Kleidung. Wir wollen doch, dass morgen alles echt aussieht, oder?“
„Das bekomme ich schon hin“, erklärte Sam, „das kannst du mir glauben. Außerdem: Wie sollten wir das ausprobieren?“
Nikas Blick ruhte fest in Sams Augen, als sie sagte: „Küss mich!“
Sam durchfuhr ein Schauer. Diese zwei Worte bewegten sie. Vor ihr stand dieses süße Mädchen in den aufreizenden Kleidern, sah sie voller Gefühl und mit einem glühenden Feuer in den Augen an, und verlangte nach Zuneigung und Zärtlichkeit.
„Na los“, drängte Nika. „Es muss von dir kommen, denn du bist die Herrin. Wenn du das nicht kannst, dann wird das morgen nichts.“
Es war Sam klar, dass das so nicht stimmte. Sie würde ihre Sub keineswegs küssen müssen. Aber Nika überwand sich zu so vielem für sie, warum sollte sie nicht etwas dafür zurückgeben? Wäre es ihr wirklich unangenehm gewesen, hätte sie es niemals getan, doch es war ihr gar nicht so unangenehm, wie sie tat.
„Nur dieser eine Kuss, und den auch nur als Vorbereitung für morgen“, sagte Sam leise. Dann vereinten sich ihre Lippen, und Sam konnte sich nicht dagegen wehren, dass sie ein starkes, körperliches Verlangen spürte, als ihre Zunge wie elektrisiert von Nikas berührt und liebkost wurde. Sie schloss die Augen und gab sich einige Sekunden diesem Gefühl hin, dann löste sie sich sanft von dem Mädchen. „Wir werden perfekt sein“, sagte sie grinsend.
„Und gefallen hat es dir auch“, kommentierte Nika.
„Ich bin eine gute Schauspielerin“, gab Sam zurück.
„Ja, ja“, sagte Nika, und lächelte weiterhin.
Sam wurde bewusst, dass sie der Kleinen nichts vormachen konnte. Sie drehte sich um und lief zur Tür.
„Ich gehe duschen“, gab sie bekannt. „Und dann sollten wir langsam schlafen gehen.“ Noch bevor Nika etwas erwidern konnte, war Sam verschwunden.
30 | Sam
Am Dienstag hatte Sam sich endlich um neue Reifen gekümmert. Dabei hatte sie sich kurzerhand in neue Alufelgen verliebt und diese gleich mit gekauft.
Später fuhr sie, wie geplant, in die Sprachschule. An diesem Abend war sie eine halbe Stunde früher dort. Sie ging in das Gebäude, hielt sich eine Minute darin auf, ohne etwas zu tun und ohne mit jemandem zu sprechen, und verließ es dann wieder. Mit wachsamem Blick beobachtete sie die Szenerie um sich herum, versuchte sich alle Menschen einzuprägen, die in ihrem Sichtbereich waren, und lief dann langsam zur Straße.
Dort postierte sie sich in einiger Entfernung von ihrem Auto an einem Laternenpfahl, imitierte ein Gespräch übers Handy, und wartete gespannt darauf, ob sich irgendjemand ihrem Fahrzeug näherte.
Nach einer Viertelstunde hatte sich noch immer nichts getan, und Sam ging wieder zum Eingang der Sprachschule. Ein Junge, der gerade erst das Teenageralter erreicht haben musste, kam ihr entgegen.
„Hey“, sprach Sam ihn an. „Willst
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