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Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Titel: Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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dem brennenden Inferno zu entkommen. Aufmerksam hielt Nicolas nach Alligatoren Ausschau.
    Irgendwo hinter ihnen hallten Schüsse durch die lodernde Nacht.
    »Kalaschnikows«, bemerkte Nicolas knapp. »Aber sie sind weit von uns entfernt und schießen nicht auf uns. Entweder haben sie sich erschrocken, oder sie sind auf Alligatoren gestoßen.«
    »Ja, hier wimmelt es nur so davon«, bestätigte Dahlia.
    Der Mond versteckte sich hinter den Wolken. Plötzlich hielt Nicolas unvermittelt inne und reckte alarmiert den Kopf. Dahlia verhielt sich mäuschenstill, wartete ab. Sie war sich absolut sicher, dass Nicolas genau wusste, was er tat. In seiner Nähe war sie viel sicherer als ohne ihn. Wenn er abrupt stehen blieb und keinen Muskel bewegte, tat sie es ihm gleich. Jetzt hielt sie die Luft an und klammerte sich an seine Hand. Das Wasser drang durch ihre Jeans, und irgendein Tier stieß gegen ihr Schienbein, aber sie stand ganz still da, wartete und spähte aufmerksam in die schwarzen Schatten der Sumpflandschaft.
    »Wir werden verfolgt«, flüsterte Nicolas ihr ins Ohr. Sein warmer Atem strich über ihre Haut, und plötzlich fühlte es sich an, als flatterten Schmetterlinge durch ihren Bauch.
    »Erzähl mir was Neues«, flüsterte sie leise zurück. Sie wusste, dass die Nacht auch das kleinste Geräusch weit trug.
    »Er ist einer wie ich.«
    Sie wusste, was Nicolas damit meinte. Sie hatte ihn einen
Killer genannt, und er wollte ihr damit sagen, dass ihnen ein Vertreter seiner Zunft durch den Sumpf folgte. Sie setzte zu der Frage an, woher er das wusste, aber er bedeutete ihr abermals zu schweigen und deutete auf den schmalen Uferstreifen vor ihnen, der zu dem offenen Kanal führte. Dahlia stockte der Atem. Jemand hatte sämtliche Büsche abgeholzt. Nur ein paar niedere Pflanzen waren nachgewachsen, und es gab keinerlei Möglichkeit, sich irgendwo zu verstecken. Wenn sie diesen Zugang zum Kanal wählten, würde man sie schon von weitem sehen können.
    Da sie wie hypnotisiert auf den Uferstreifen starrte, berührte Nicolas sie an der Wange, um ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. Er hielt seine Hand waagerecht vor ihr Gesicht und machte schlängelnde Bewegungen, um ihr zu bedeuten, dass sie auf dem Bauch liegend kriechen würden wie ein Alligator auf dem Weg ins Wasser.
    Dahlias Blick klebte immer noch an dem kahlen Ufergestade, während Nicolas seinen Körper lautlos ins Wasser des Wasserlochs senkte und sein Gewehr knapp über der Oberfläche hielt. Was sie da ein Stück vor ihnen sah, waren definitiv Spuren von Alligatoren. Sie fürchtete sich nicht vor den gefährlichen Echsen, war aber klug genug, ihnen mit gesundem Respekt zu begegnen. Sich in ihr Territorium zu begeben, hielt sie, gelinde gesagt, für gewagt.
    »Du musst doch irgendwo ein Boot versteckt haben. Können wir uns nicht bis dorthin durchschlagen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Wir können das Risiko, dass sie es bereits entdeckt haben, nicht eingehen. Wenn dem so ist, werden sie es als Falle benutzen und uns dort auflauern. Nein, ich schlage vor, wir überraschen sie mit einer Taktik, mit der sie nicht rechnen.«

    Dahlia presste eine Hand auf ihren schmerzenden Magen. »Ich nehme nicht an, dass du eine besondere Vorliebe für Alligatoren hegst.«
    »Ich fürchte, nein«, gestand Nicolas und bewegte sich von ihr weg. Zwei Schritte nur, doch schon streckte die Energie ihre Krallen nach ihr aus – ein gieriges Monster, das sich lautlos anschlich, durch ihre Poren sickerte und ihren Magen mit seiner übelwollenden Substanz füllte, bis sie unter der Last zu stolpern begann. Seine Waffe immer noch achtsam über der Wasseroberfläche haltend, griff Nicolas mit der freien Hand hinter sich, bekam sie am Hemdkragen zu fassen und zog sie zu sich heran, beinahe so, als hätte er den Schwindel gespürt, der sie befallen hatte. Er führte ihre Hand an seinen Hosenbund und hakte ihre Finger dort fest. Unwillkürlich berührten ihre Knöchel seine nackte Haut.
    Es war absolut verrückt, mitten in dieser Feuersbrunst durch brackiges Wasser zu waten, während ihr einziges Zuhause lichterloh brannte, ihre Welt in Stücke brach, ihre Familie tot war und sie von einem Killer gejagt wurden, und dabei darüber nachzudenken, dass es etwas sehr Intimes hatte, Nicolas Trevane auf diese Weise zu berühren. Dahlia riss ihre Hand zurück, schockiert von ihren Gedanken, schockiert, dass sie diesen Nicolas Trevane als Mann wahrnahm und nicht einfach als Menschen. Sie

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