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Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Titel: Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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die Folgen über sie hereinbrachen.

    Dahlia war ein Schattengänger, mit all den außergewöhnlichen Gaben und unglücklicherweise auch den schrecklichen Strafen, die häufig mit dem Gebrauch dieser Gaben einhergingen. Sie war gefährlich, wahrscheinlich sogar gefährlicher, als er und die anderen vermutet hatten, aber nicht von Natur aus. Ihre Gefährlichkeit resultierte aus der Energie, die zu ihr hinströmte und sich in ihrem Inneren sammelte, so als wäre ihr Körper ein leerer Kessel, der nur darauf wartete, gefüllt zu werden. Die übrige Energie, die in ihrem Inneren keinen Platz fand, umschwirrte sie, so dass sie keinen Frieden fand. Kein Wunder, dass sie ein möglichst einsames Leben führte.
    Nicolas geleitete sie zunächst in die Mitte der Insel, wobei er sich in westlicher Richtung und auf erhöhtem Gelände hielt, wie sie geraten hatte, arbeitete sich jedoch dann in den Außengürtel vor. Sie mussten die Insel verlassen. Eine Weile konnten sie dieses Versteckspiel durchhalten, doch wenn sie auf der Insel blieben, würde man sie früher oder später finden. Er war sicher, dass die Ufergebiete jetzt stärker kontrolliert wurden, aber dazu musste sich das Team aufteilen, und die Gegner hatten bereits ein paar Männer verloren.
    »Dahlia, hältst du durch, bis wir die Insel hinter uns gelassen haben?«, fragte er, mehr, um sicherzugehen, dass sie ihren Fokus weiterhin auf ihn gerichtet hielt, als aus einem anderen Grund.
    Er hatte noch nicht ausgeredet, da blieb sie abrupt stehen, sank auf ein Knie und übergab sich heftig. Der Schweiß trat ihr aus allen Poren, was nichts mit der Hitze zu tun hatte. Sie sah zu ihm hoch und nickte, während sie sich den Mund mit dem Ärmel abwischte. »Ja, das schaffe ich.«

    Nicolas verspürte das irrwitzige Bedürfnis, sie an sich zu ziehen und sie in seinen Armen zu wiegen. Sie war mutig, und er wusste, dass er im Wasser auf sie zählen konnte. »Bleib dicht bei mir. Vielleicht hilft es, die Energie in Schach zu halten, wenn ich ganz in deiner Nähe bin.«
    Dahlia zuckte unter der Detonation einer weiteren Granate zusammen und zog automatisch den Kopf ein, als er sie zu Boden warf. Vorsichtig schaute sie sich um. »Ich habe das Gefühl, als stünde die ganze Welt in Flammen. Glaubst du wirklich, dass wir dieser Hölle entkommen können ?« Sie sah alles verschwommen, und ihr Kopf dröhnte derart vor Schmerz, dass sie laut hätte aufschreien wollen, doch sie war entschlossen, sich zusammenzureißen, bis sie nicht mehr weiterkonnte. Je dichter sie sich an Nicolas hielt, desto leichter ertrug sie die Lasten der Energie, die von den explodierenden Granaten auf sie zuraste.
    Nicolas reichte ihr seine Wasserflasche und drängte sie zu trinken. »Wir kommen hier raus«, versicherte er ihr. »Obwohl es hier von Feinden nur so wimmelt.« Er nahm ihr die Wasserflasche ab und zog ein Hemd aus seinem Rucksack. »Zieh das über. Die langen Ärmel verdecken deine nackten Arme. Damit fällst du weniger auf. Ich möchte dir auch das Gesicht schwärzen. Wir müssen uns leider ein bisschen tarnen, um ungesehen an ihnen vorbeizukommen.«
    Dahlia ließ sich in den Morast sinken. Die Insel war überwiegend von einer schwimmenden Grasdecke überzogen. Selbst Jäger und Trapper mieden dieses Gelände. In der Mitte der Insel hatte man Erdmaterial aufgeschüttet, um für das Sanatorium ein solides Fundament zu schaffen. Dahlia hatte nie nach dem Grund dafür gefragt, jedoch mit angehört, wie Bernadette und Milly über die Überflutungen
während der schweren Regenfälle geredet und es für lächerlich erachtet hatten, dass man das Sanatorium ausgerechnet auf diese Insel gebaut hatte, und dann noch nicht einmal auf Stahlpfählen, wo doch genügend Geld vorhanden gewesen war, es an einem anderen Ort zu errichten. Eine der größten Gefahren der Insel waren die Sumpflöcher, die nur von einer hauchdünnen Humusschicht bedeckt waren. Von denen gab es unendlich viele, und sicher war man nur auf dem schmalen Pfad, der zum Gebäude und in dessen unmittelbare Umgebung führte. Jetzt war Dahlia auch klar, warum Whitney diesen Ort ausgesucht hatte.
    »Hatten sie von Anfang an geplant, mich umzubringen ?« Sie war völlig durchnässt, aber sie zog sein Hemd über ihre feuchten Kleider. Da es ihr viel zu groß war, knotete sie die Schöße über dem Bauch zusammen.
    »Wenn du mich fragst, ja. Jedenfalls, sobald man dich enttarnt hätte oder du ihnen nicht mehr von Nutzen gewesen wärest«, antwortete er

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