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Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Titel: Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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auf den Bauch fiel und keuchend nach Luft schnappte.
    »Wählen Sie den Notruf«, befahl ihr einer der Männer.
    Sie drehten den Major um. Seine Augen waren weit offen, blicklos, traten hervor. Auch sein Mund war offen, erinnerte sie an einen Fisch, der ein letztes Mal Atem holt. Der Major lag eindeutig im Sterben, wenn er nicht schon tot war. Whitney konnte ihr unmöglich die Schuld daran geben. Sie drängte sich durch die kleine Menschenschar zu Patterson vor, kniete nieder und beugte sich über ihn, während ihre Männer sich um ihn kümmerten. Ihre Finger fanden die Innentasche. Sie hätte beinah laut geschrien. Das Geld war fort. Verschwunden . Vor ihren Augen. In Anwesenheit des Teams. Das war unmöglich.
    Sie sah sich die Menge sorgfältig an. Sie hatte dieses Café schon zahlreiche Male genauer unter die Lupe genommen, und die meisten Schaulustigen waren dieselben Leute, die auch sonst nach der Arbeit auf einen Kaffee und einen Plausch mit Kollegen herkamen, um sich zu entspannen, bevor sie den Heimweg antraten. Sie erkannte die kleine Asiatin, die ihr Buch gelesen hatte. Sie und die drei asiatischen Männer, die an einem Tisch saßen und miteinander plauderten, arbeiteten, ebenso wie der große Gentleman mit der Aktentasche, für Samurai Telecommunications auf der anderen Straßenseite. Die beiden Frauen, die miteinander lachten, waren Sekretärinnen in der Anwaltskanzlei Tweed and Tweed.
    Sie kannte die Namen von so gut wie allen im Raum und wusste, wo sie arbeiteten. Sie hatte Hintergrundinformationen über jeden zusammengetragen, einschließlich der Angestellten des Cafés. Was würde sie Whitney erzählen? Gott sei Dank war sie schlau genug gewesen, in dem dritten Geldpaket einen Peilsender unterzubringen. Sie kannte Patterson, und sie kannte seine Habgier. Es klang immer so, als sei er sehr besorgt um die Soldaten, doch letzten Endes hatte sein Interesse an seinem Bankkonto immer gesiegt. Sie konnte in ihm lesen wie in einem offenen Buch, und sie hatte genau gewusst, wann er seinen Widerstand aufgeben würde.
    Sie blickte auf den Major hinunter. Zwei Angehörige des Teams bemühten sich weiterhin um ihn und versuchten, ihn ins Leben zurückzuholen, aber es war viel zu schnell um ihn geschehen gewesen. Angewidert stand sie auf, wischte sich die Hände ab und ging mit großer Würde an ihren Tisch zurück. Der kleine Funkpeilempfänger steckte dort in ihrer Handtasche. Sie griff hinein und schaltete ihn ein. Das grüne Licht blinkte rasch und sagte ihr, dass sie dem Peilsender sehr, sehr nahe war.
    Argwöhnisch sah sie sich um. Zwei Angestellte des Cafés und eine der beiden Sekretärinnen standen in ihrer Nähe. Ein Asiate stand auf ihrer anderen Seite. Jeder von diesen vieren konnte den Peilsender am Körper haben. Sie bewegte ihre Hand ein klein wenig. Der Empfänger drehte vollständig durch, leuchtete hell und wies sie darauf hin, dass sie ihn direkt über die Wanze hielt. Niemand war ihr so nah. Stirnrunzelnd richtete sie ihren Blick auf den Fußboden. Nichts.
    Ihr Herz machte einen Satz und begann dann heftig zu pochen. Sie steckte ihre Hand in ihre Jackentasche. Der Empfänger befand sich in ihrer Tasche. Sie sank auf einen Stuhl und wusste nicht, wohin mit sich. Ihr graute davor, was Whitney tun würde, nachdem sie schon wieder versagt hatte.

2.
    Endlich ging es los. Azami Yoshiie, genannt »Thorn«, gestattete sich ein kleines Lächeln, als sie aus dem einmotorigen Flugzeug stieg, mit dem sie auf dem winzigen Flugplatz von Superior gelandet war. Sie war über den Lolo National Forest geflogen und hatte sich Zeit gelassen, um das Gelände, von dem sie wusste, dass dort die privaten Wohnhäuser der Teams eins und zwei standen, genau zu sondieren.
    Jack und Ken Norton, zwei Mitglieder von Team zwei, besaßen knapp tausend Hektar Land, das vom Lolo National Forest umgeben war. Sie hatten es an die beiden Schattengängerteams verpachtet und dort eine nahezu uneinnehmbare Festung errichtet. Sogar aus der Luft war es fast unmöglich, die Häuser zu sehen. Die Soldaten hatten große Sorgfalt darauf verwandt, ihre Umgebung einzubeziehen und Berge und Bäume dafür zu nutzen, ihre Existenz vor der Außenwelt zu verbergen.
    Azami wurde von den beiden Männern begleitet, denen sie mehr als allen anderen traute. Sie flankierten sie, wenn auch mit einem Abstand von dreißig Zentimetern, damit alle drei reichlich Platz zum Kämpfen hatten, falls es sich als notwendig erweisen sollte. Daiki und Eiji Yoshiie

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