Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)
ist. Er wird von vielen als der Wissenschaftler mit dem weltweit größten Ruhm angesehen. Nur wenige Menschen wissen von seinen Experimenten. Er hat überall politische Beziehungen. Er hat Kandidaten und wohltätige Organisationen unterstützt, und er hat Forschungseinrichtungen auf der ganzen Welt. Seine Beziehungen zum Militär reichen weit zurück. Mit einigen der Leute, die heute in Führungspositionen sind, ist er zur Schule gegangen.«
»Seine Tochter hat doch sein Geld, oder?«, fragte Azami. »Sie hat es geerbt, als er angeblich gestorben ist. Er ist nie aus der Versenkung aufgetaucht, um zu behaupten, er sei am Leben.«
»Nein, aber er hatte bereits Hunderte von Millionen auf unauffindbare Konten abgezweigt. Glaube mir, er hat keine Geldprobleme. Und er ist so tief im Militär verwurzelt, dass er immer noch mit seinen Flugzeugen auf jedem US-Militärstützpunkt weltweit landen kann.«
»Er ließ sich nicht hervorlocken, noch nicht einmal, um sich wegen des Satelliten mit uns zu treffen«, sagte Azami mit einem kleinen Seufzer. Sie gähnte und hielt sich dabei eine Hand vor den Mund. »Jedes Mal, wenn ich seinen Aufenthaltsort herausfinde, ist er bei meiner Ankunft bereits verschwunden.«
»Er verlegt seinen Aufenthaltsort laufend von einer seiner Einrichtungen in eine von vielen anderen, und er hat etliche, die nahezu uneinnehmbar sind. Das heißt nicht, dass wir ihn nicht aufhalten werden, Azami. Wir werden ihn bekommen.« Er lockte sie mit dem Zeigefinger. »Steh auf, Honey. Du schläfst mir sonst noch in der Wanne ein.«
Sie kam seiner Aufforderung nach und zog den Stöpsel, damit das Wasser abfließen konnte. Sam wickelte sie in ein Badetuch, hob sie aus der Wanne und trocknete sie gründlich ab, ehe er den Knoten löste, damit ihr das Haar ungehindert über den Rücken fallen konnte. Er begrub sein Gesicht in der seidigen Masse.
»Ich liebe dein Haar.«
Sie blickte lächelnd zu ihm auf. »Du gibst mir immer das Gefühl, schön zu sein, Sam.«
Er zog sie in seine Arme. »Du bist schön. Himmel noch mal, Honey, begreif es endlich.«
Sie schmiegte sich an seine Brust. »Ich bin froh, dass du der Meinung bist.« Sie schlang ihre Arme um ihn und hielt ihn an sich gedrückt. »Ich kann nichts dafür, dass ich dir gegenüber Beschützerinstinkte habe, Sam.«
Er lachte und hob sie hoch. »Mir geht es dir gegenüber genauso.« Aber er hörte diese kleine Warnung in ihrer Stimme. Ihr war es ernst mit etwas, und sie glaubte nicht, dass es ihm gefallen würde – was bedeutete, dass es ihm wahrscheinlich gar nicht gefallen würde.
Er trug sie zum Bett und warf sie auf die Matratze, landete neben ihr und zog die Zudecken hoch. »Spuck es aus.«
»Glaubst du, General Ranier arbeitet mit Whitney zusammen?« Als er stumm blieb, legte sie ihre Hand auf sein Gesicht. »Ich frage, weil er manchmal den Anschein erweckt, aber ich kann mir meiner Sache nicht sicher sein. Würde er dich verraten, um Whitney einen Dienst zu erweisen?«
Sam fluchte in sich hinein. Er verabscheute es, ihr keine unumwundene Antwort geben zu können. »General Ranier ist Patriot. Er liebt sein Land und hat sein Leben in den Dienst dieses Landes gestellt.«
Sie sah ihn weiterhin an, ohne ein Wort zu sagen, doch ihr Schweigen war eine äußerst beredte Antwort.
Sam zog sie eng an sich und küsste sie. »Schlaf jetzt, Kleines. Ich wecke dich in einer Stunde oder so.« Er küsste sie noch einmal, und seine Kehle schmerzte. »Schlaf jetzt einfach.«
15.
Sam ließ seine Augen geschlossen, da er befürchtete, wenn er sie aufschlüge, würde er wissen, dass alles nur eine durch Medikamente hervorgerufene Illusion gewesen war. Er streckte seine Hand aus, und neben ihm war das Bett leer. Sein Herzschlag setzte aus, und er wies energisch den Gedanken von sich, seine Nacht mit Azami sei nichts weiter als ein Traum gewesen. Einen Moment lang war er wieder der kleine Junge in einem verdunkelten Hauseingang, dem davor graute, sich auch nur zu rühren.
Er atmete tief ein. Ihr Duft hing noch im Zimmer, vermischt mit den Gerüchen, die sie beide gemeinsam verströmt hatten. Er hatte sie dreimal geliebt, sie wieder und wieder geweckt, doch selbst das hatte nicht genügt, um sein Verlangen zu stillen. Er wollte sie wieder, mit genau derselben Intensität und Leidenschaft wie beim ersten Mal. Für ihn bestand nicht der geringste Zweifel daran, dass es ihm bei ihr immer so gehen würde.
Sei wirklich mein, Kleines , murmelte er in Gedanken, um in
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