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Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Titel: Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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die Sicherheit. Sie hatten gewusst, dass jemand von Samurai Telecommunications einige Zeit auf beiden Geländen würde verbringen müssen, während sie lernten, den Satelliten zu bedienen.
    »Sie hat unser Büro in Washington, D. C., mehrfach mit ihrem Ehemann aufgesucht«, sagte Daiki. »Eine außerordentlich brillante Frau.«
    Warum zum Teufel war er so verflucht gereizt? Der Mann sprach eindeutig von Lily. Fast immer benutzte jeder, der sie kennenlernte, dieses Adjektiv, um sie zu beschreiben, und doch wollte Sams schrillender Radar einfach keine Ruhe geben, sondern war in höchster Alarmbereitschaft. Er warf wieder einen Blick in den Rückspiegel und sah dann nach rechts und nach links. Falls ihnen jemand gefolgt wäre, hätte er Staub sehen sollen. Aber trotzdem …
    »Lassen Sie uns von jemandem verfolgen?«, fragte Sam gleichzeitig mit Azami.
    Der Atem stockte ihm in der Kehle, als ihre Blicke sich im Spiegel trafen. In ihren Augen sah er denselben Schock und dasselbe Erstaunen, das sich auch in seinen Augen zeigte. Sie hatte dasselbe Unbehagen empfunden wie er und es fälschlicherweise auf seine Leute geschoben. Wenn die Bedrohung nicht von ihr oder von ihren Männern ausging, von wem zum Teufel ging sie dann aus?

3.
    Sam schaltete den Geländewagen augenblicklich auf Vierradantrieb und fuhr von der Straße und tiefer in den Wald hinein. Nico und Kaden veränderten ihre Haltung und hielten die Waffen so selbstverständlich in ihren Händen, als seien sie Verlängerungen ihrer Körper.
    »Die Fenster sind kugelsicher«, teilte Sam den drei Besuchern mit. »Achten Sie darauf, dass sie geschlossen bleiben. Wer hat gewusst, dass Sie heute hierherkommen?«
    »Ich hatte unseren Flug angemeldet«, antwortete Azami.
    Sam fand es bedeutsam, dass ihre Stimme sehr ruhig klang. Er sah sie im Rückspiegel an. Ihre Gesichtsmuskulatur war entspannt. Die Frau wusste, dass es Ärger geben würde, doch sie blieb gefasst. Von wegen Leibwächter. Sie war weit mehr als das. Ihr war nicht einmal eine Spur von Anspannung anzusehen. Er stellte fest, dass er lieber aus- als einatmete. Jedes Mal, wenn er in dem beengten Geländefahrzeug seine Lunge vollsog, hatte er das Gefühl, diese Frau einzuatmen. Sie schien seinen Körper zu durchdringen, an seiner Abwehr vorbeizuschlüpfen und sich tief in ihm einzunisten.
    »Wir hinterlassen unsere geplante Reiseroute immer auch bei meiner Sekretärin, für den Fall, dass einer von uns gebraucht wird«, fügte Daiki hinzu. »Sie arbeitet schon seit vielen Jahren als meine Sekretärin und würde niemals Verrat an uns begehen.«
    Dessen war sich Sam keineswegs sicher. Was ihn anging, war jeder, der nicht zu seinem Team gehörte, ein potenzieller Feind. Es war seltsam, sich derart gespalten zu fühlen. Er war immer ein entschlossener Mensch gewesen. Er setzte große Zuversicht in seinen Intellekt und in seine körperlichen Fähigkeiten. Er war im Umgang mit fast jeder Waffe ausgebildet, die der Menschheit bekannt war, er hatte den Erdball umrundet und auf jedem erdenklichen Gelände trainiert, und er hatte an Hunderten von Einsätzen teilgenommen. Aber so verflucht angespannt war er noch nie gewesen.
    Das Geländefahrzeug holperte über modernde Baumstämme und ließ in felsigen Bachbetten Wasser aufspritzen. Kaum erkennbare Fahrspuren waren auf dem sehr schmalen, unebenen Pfad mit den Schlaglöchern zu sehen. Tamarack-Lärchen, Tannen, Rotzedern und weißstämmige Zirbelkiefern wuchsen im Überfluss, ein dichter, üppiger Wald, der sie umgab, ihnen unter einem verschlungenen Baldachin Schutz bot.
    »Feindlicher Hubschrauber in Drei-Uhr-Position«, sagte Nico. »Fahr langsam, und lass mich aussteigen.«
    »Wir können nicht in diesem Fahrzeug bleiben und kämpfen«, sagte Azami. »Ich will, dass Daiki in Deckung geht.«
    »Warte, Nico.« Sam war immer noch nicht überzeugt, dass sie einem der Yoshiies trauen konnten, aber seine Aufgabe bestand darin, für ihrer aller Sicherheit zu sorgen. »Das haben wir gleich.« Er fuhr im Zickzack zwischen den Bäumen hindurch, an breiten Stämmen im Abstand von wenigen Zentimetern vorbei, und wusste, dass der Hubschrauber es unter dem dichten Baldachin viel schwerer haben würde, sie zu verfolgen.
    »Feindlicher Beschuss«, meldete Kaden.
    Sam riss das Steuer in die einzige Richtung herum, in die er ausweichen konnte, schabte die Rinde von einer Rotzeder und beschrieb eine scharfe Kurve, wobei das Geländefahrzeug beinah auf die Seite gekippt wäre. Er fuhr

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