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Spiel der Herzen (German Edition)

Spiel der Herzen (German Edition)

Titel: Spiel der Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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für unsere Heirat aufgezählt, aber du hast nicht von deinem Herzen gesprochen.«
    Der Herrgott möge ihm beistehen! Wenn sie von Herzensangelegenheiten anfing, geriet er in ernste Schwierigkeiten. »Ich habe kein Herz. Hast du das nicht inzwischen herausgefunden?«
    »Ich weiß, dass du keines haben willst . Es ist die einfachste Methode, um zu verhindern, dass es einem gebrochen wird – so zu tun, als sei es gar nicht da.« Sie trat zu ihm und legte die Hand auf seine Brust. »Aber das nehme ich dir nicht ab. Ich hätte mich nicht in einen Mann verlieben können, der kein Herz hat.«
    Er erstarrte. Sie hatte sich in ihn verliebt ? Nein, das durfte nicht sein! Liebe war die Falle, in der jeder Mann zugrunde ging. »Sag so etwas nicht!« Panik stieg in ihm auf, und er schob ihre Hand fort. »Ich will dich in meinem Bett haben. Ich will dich heiraten. Ich glaube ernsthaft, dass wir eine gute Ehe führen und alle Schwierigkeiten in Bezug auf George lösen können. Aber mehr kannst du nicht von mir verlangen. Mehr habe ich nicht zu geben.«
    »Wer hat denn jetzt Angst, etwas zu wagen?«, fragte sie leise. »Es ist von einem Spieler wohl nicht anders zu erwarten, als dass er sich nicht in die Karten schauen lässt. Aber irgendwann musst du deine Karten spielen, Jarret. Du musst das Risiko eingehen zu verlieren, im Spiel wie im echten Leben. Ich bin bereit, das Risiko einzugehen, sehr viel zu verlieren – vielleicht sogar meinen Sohn –, wenn du mir dein Herz schenkst. Aber mit weniger gebe ich mich nicht zufrieden. Und du solltest dich auch nicht mit weniger zufriedengeben.«
    Er drehte sich zum Bett um und sammelte seine Kleider zusammen. »Dann hast du tatsächlich recht. Es ist unmöglich, dass wir zusammenkommen.«
    Eine lange Stille trat ein. Ein Teil von ihm wünschte sich, sie würde protestieren und sagen, dass sie ihre Meinung geändert habe; dass es nicht unmöglich sei. Dass sie ihn heiraten und das Bett mit ihm teilen würde, auch wenn sie sein Herz nicht haben konnte.
    Der andere Teil von ihm wusste jedoch, dass sie ihre Meinung nicht ändern würde. Weil sie war, wie sie war: Wenn sie einmal zu einer Entscheidung gelangt war, ließ sie sich nicht mehr umstimmen. Das liebte er an ihr. Mochte, verbesserte er sich.
    Gott, sie drohte ihn mit ihrem Gerede von Herzen und Liebe anzustecken. Das durfte er nicht zulassen!
    Sie kleideten sich schweigend an. Als er fertig war, half er ihr mit ihrem Korsett und ihrem Kleid, obwohl es ihn schmerzte, ihr so nah zu sein und gleichzeitig so fern. Er musste unwillkürlich daran denken, dass er nun zum letzten Mal in ihrem honigsüßen Duft schwelgen konnte, zum letzten Mal ihr zerzaustes, seidiges Haar berührte, zum letzten Mal mit ihr allein war.
    Er überlegte, ob er sie küssen und verführen sollte, um ihr doch noch ein Ja abzuluchsen. Aber wie konnte er so etwas tun, nachdem sie gesagt hatte, sie habe sich in ihn verliebt? Wie konnte er sie nehmen, wenn es so viel für sie bedeutete?
    Er schloss rasch ihre Knöpfe und trat so schnell wie möglich zur Seite. Das bittersüße Vergnügen der Nähe war zu viel für ihn.
    Dann kam ihm ein beunruhigender Gedanke. Er ging zum Tisch und notierte ein paar Adressen. Als sie ihr Haar hochsteckte, diese herrliche Lockenpracht, die er so liebte – mochte –, wendete er sich ihr wieder zu und drückte ihr den Zettel in die Hand.
    »Falls die Gerüchte Burton erreichen, und wenn du es dir anders überlegst und mich doch heiraten willst, erreichst du mich an einem dieser Orte. Die erste Adresse ist meine Junggesellenbude, die zweite Großmutters Stadthaus und die dritte Halstead Hall, aber da hält sich eigentlich zurzeit niemand auf.«
    Sie sah ihn mit ausdrucksloser Miene an. »Danke.«
    »Wirst du morgen früh hier in der Brauerei sein?«
    »Dazu besteht kein Grund.«
    Für sie vielleicht nicht, aber er musste …
    Nein, er musste verdammt noch mal gar nichts. Hatte er das nicht gerade klargestellt?
    »Dann heißt es jetzt wohl Abschied nehmen«, sagte er.
    Sie lächelte matt. »So ist es.«
    Er wollte sie küssen. Er wollte sie in seinen Armen halten. Aber er tat nichts von alldem. Er drehte sich einfach um und ging zur Tür.
    Als er die Hand auf die Klinge legte, rief sie: »Jarret?«
    Eine abwegige Hoffnung stieg in ihm auf, als er sich ihr zuwendete. »Ja?«
    »Danke.«
    »Wofür?«
    »Dafür, dass du hergekommen bist und meinem Bruder geholfen hast. Dass du mein Leben verschönert hast, wenn auch nur für eine Weile.

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