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Spiel der Herzen (German Edition)

Spiel der Herzen (German Edition)

Titel: Spiel der Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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Grausamkeit ausgesetzt ist, oder ich müsste ihn bei Sissy und Hugh lassen. Eine Entscheidung, die ich unmöglich treffen kann.«
    Schon wieder dieses entsetzliche Wort. »Die Situation ist nicht so ausweglos, wie du denkst. Er würde zu meiner Familie gehören, zu den Sharpes, und wir sind Skandale gewöhnt. Einer mehr fiele sicherlich kaum ins Gewicht. Wir könnten George vor dem Schlimmsten schützen.«
    Sie sah ihn schräg an. »Deine Großmutter wäre sicherlich entzückt, eine Brauerstochter und ihren unehelichen Sohn in die Familie aufzunehmen.«
    »Meine Großmutter ist die Tochter eines Schankwirts. Und wenn ich deinen Sohn akzeptieren kann, dann sollte sie es verdammt noch mal auch tun – sonst kann sie mir gestohlen bleiben.«
    »Du kannst es dir nicht erlauben, so zu reden. Sie kann dir die Brauerei jederzeit wegnehmen.«
    Er erstarrte. »Wir haben eine Übereinkunft getroffen, und die wird sie garantiert nicht rückgängig machen. Und selbst wenn sie es täte, ließe ich dich und George nicht verhungern; davor musst du keine Angst haben.«
    »Ich habe Angst, dass ich ihm wehtue. Ich habe Angst davor, ihn aus dem Leben herauszureißen, das ihm vertraut ist. Aber zurücklassen kann ich ihn nicht – das ist ausgeschlossen.«
    »Ich würde es auch nie von dir verlangen.« Er legte eine Hand an ihre feuchte Wange. »Aber vielleicht könntest du ihm diese Entscheidung überlassen. Sag ihm die Wahrheit. Dann werden wir sehen, ob er trotz der Gefahr eines Skandals bei seiner leiblichen Mutter leben oder noch hierbleiben möchte, bis er so alt ist, dass es ihm nicht mehr so viel ausmacht.«
    »Sollte er sich für Letzteres entscheiden, kann ich Burton nicht verlassen.«
    »Und ich kann London nicht verlassen, wenn ich die Brauerei übernehme.«
    »Siehst du?« Sie ging auf Abstand zu ihm. »Wie ich sagte – es ist unmöglich.«
    »Hör auf damit! Ich kann dieses Wort nicht mehr hören! Glaubst du wirklich, er würde wollen, dass du alles für ihn aufgibst? Die Hoffnung, einmal einen Mann, ein eigenes Haus und weitere Kinder –«
    Sie machte große Augen. »Du … du willst Kinder?«
    Um Gottes willen! Was hatte er nur gesagt? Ihm war, als schwankte der Boden unter seinen Füßen. Er wusste selbst nicht mehr, was er wollte oder nicht wollte. Mit einem Mal wurde ihm klar, dass er, wenn George bei ihm leben würde, für einen Sohn Sorge tragen musste. Er wäre plötzlich für zwei weitere Menschen verantwortlich, nachdem er sich bislang nur um sich gekümmert hatte. Was würde werden, wenn er sie beide enttäuschte? Und wenn – Gott bewahre! – die Brauerei Plumtree unterging?
    »Sag schon«, drängte sie.
    »Ich bin sicher, dass ich … eines Tages Kinder haben möchte.«
    Sie sah ihn mitleidig an. »Jarret, gib es doch zu. Eigentlich hast du dir die ganze Sache anders vorgestellt. Das verstehe ich. Wirklich! Niemand möchte auf einen Schlag eine Frau und einen halbwüchsigen Sohn bekommen – und ein Mann, der vor Kurzem nicht einmal heiraten wollte, schon gar nicht.«
    Verärgert darüber, dass sie sein Problem genau erkannt hatte, ging er auf sie los. »Hör auf, mir ständig Worte in den Mund zu legen! Du hattest mehr als zwölf Jahre Zeit, um dich an die Tatsache zu gewöhnen, dass du einen Sohn hast. Mir hast du fünf Minuten dafür gegeben. Dass ich ein bisschen länger brauche, bedeutet nicht, dass ich nicht damit umgehen kann – oder nicht damit umgehen will.«
    »Aber, aber, Jarret « , redete sie begütigend auf ihn ein und das gab ihm den Rest.
    »Weißt du, was dein Problem ist? Du hast Angst, auch nur das kleinste Risiko einzugehen. Du gehst immer auf Nummer sicher. Du hast der Wette nur zugestimmt, weil du sicher warst, gewinnen zu können – hättest du die leiseste Ahnung gehabt, dass du verlieren könntest, hättest du es nicht getan.«
    »Das ist nicht wahr!«
    »Nein? Aber es stimmt doch, dass du deinem Sohn nicht die Wahrheit darüber sagen willst, wer du bist, weil du Angst hast, dass dadurch alles anders wird und du dich genötigt sehen könntest, für dich zu leben, statt für alle anderen ringsum. Du wählst lieber das Übel, das du schon kennst, als –«
    »Als es mit dem Übel zu versuchen, das ich nicht kenne?«, warf sie voller Bitterkeit ein. »Du hast recht. Da liegt der Hase im Pfeffer: Du bist das Übel, das ich nicht kenne. Hättest du mir jemals etwas von dir erzählt, würde ich es vielleicht wagen. Aber das hast du nicht getan. Du hast sämtliche praktischen Gründe

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