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Spiel der Herzen (German Edition)

Spiel der Herzen (German Edition)

Titel: Spiel der Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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entsprach.
    Ihn packte die kalte Wut, die sein Herz zu einem Eisklumpen gefrieren ließ. Sie hatte ihn angelogen, um ihn für das Projekt zu gewinnen. Sie hatte sein Mitleid mit einem kranken Mann ausgenutzt. Und womöglich hatte sie ihn nur geküsst, um ihn dazu zu bewegen, dem Plan ihres Bruders zuzustimmen. Ihrem Plan.
    Miss Lake würde fast alles tun, um die Brauerei ihres Vaters zu retten .
    Und er hatte sich von ihr betören lassen wie ein Idiot. Wann würde er es endlich lernen? Etwas für jemanden zu empfinden, führte unweigerlich zu Leid und Verlust. Und der Verlust jener Annabel, der er geglaubt hatte vertrauen zu können, war bislang der härteste Schlag für ihn.
    »Miss Lake«, sagte Allsopp nach einem Augenblick beklemmender Stille. »Es tut mir furchtbar leid. Ich habe Sie nicht bemerkt.«
    »Offensichtlich«, stieß sie hervor.
    Trotz allem weckte ihr erschütterter Gesichtsausdruck Jarrets Mitgefühl, das er jedoch erbarmungslos unterdrückte. Sie war eine verlogene Intrigantin, und er wollte nichts mehr mit ihr zu tun haben.
    Doch als er sich zum Gehen wendete, trat sie vor und legte eine Hand auf seinen Arm. »Ich kam, um Seine Lordschaft zum Tanz abzuholen«, sagte sie zu Allsopp, und ihre Finger gruben sich einer stummen Bitte gleich in Jarrets Arm. »Er hat mich gebeten, den Walzer für ihn zu reservieren.«
    Es war ein kühner Zug von ihr, der bewies, wie einfallsreich sie war. Er hatte sie natürlich nicht um einen Tanz gebeten, weil er wusste, dass es ihn dann nur noch mehr danach verlangen würde, sie zu entführen und es bis zur Besinnungslosigkeit mit ihr zu treiben.
    Einen winzigen Augenblick lang dachte er daran, ihr ins Gesicht zu sagen, dass sie eine Lügnerin war. Doch so leicht konnte er seine gute Erziehung nicht über den Haufen werfen, nicht einmal wegen einer Dame, die sich als Intrigantin entpuppt hatte. Und schon gar nicht, wenn sie ihn mit ihren verdammten betörenden Augen so flehentlich ansah.
    Mit ihren verlogenen Augen. Sie hatte gewusst, dass er ein großes Risiko einging, und hatte ihm bewusst die Wahrheit vorenthalten. Und sie hatte ihn verantwortungslos genannt? Sie hatte ihm vorgeworfen, ein Spieler zu sein? Diese Frau hatte Nerven!
    Nun gut. Er würde mit ihr tanzen. Und er würde ihr klipp und klar sagen, dass er mit ihr und Lake Ale fertig war – Wette hin oder her.
    Sie gingen schweigend auf die Tanzfläche. Erst als die Musik zu spielen begann und er sie in seinen Armen hielt, wagte sie zu sprechen.
    »Jetzt wollen Sie wohl die Wahrheit hören.«
    »Das wäre ja etwas ganz Neues«, entgegnete er kalt. »Ja, sagen Sie mir die Wahrheit – falls Sie überhaupt wissen, was das ist.«
    »Jarret, bitte seien Sie nicht verärgert.«
    »Sie haben mich die ganze Zeit zum Narren –«
    »Nein! Ich habe daran geglaubt – und glaube immer noch daran –, dass die Investition in helles Bier Lake Ale retten wird. Aber ich wusste, dass Sie es niemals in Betracht ziehen würden, uns zu helfen, wenn Sie dächten –«
    »Dass Ihr Bruder unfähig ist? Dass er seinen Betrieb vor die Hunde gehen ließ, indem er sich jeden Tag einen Vollrausch angetrunken hat?« Er bedachte sie mit einem eisigen Blick, und es kümmerte ihn nicht, dass sich die meisten Leute auf der Tanzfläche die Hälse nach ihnen verrenkten. »Da haben Sie völlig recht – ich hätte es nicht in Betracht gezogen.«
    Er machte so abrupt eine Drehung, dass sie beinahe ins Stolpern geriet, und er musste sich zwingen, auf die Musik zu achten und seinen Zorn im Zaum zu halten. Es verlangte ihm eine übermenschliche Anstrengung ab, was ihn sehr verwunderte. Er war immer stolz darauf gewesen, sein Temperament zügeln zu können.
    Als er wieder sprechen konnte, zischte er: »Die Existenz der Brauerei Plumtree hängt davon ab, dass ich keine unnötigen Risiken eingehe und sie nicht in den gleichen Abgrund treibe, in den Ihr Bruder seine Brauerei getrieben hat. Wenn Sie glauben, ich würde mich auf Ihren törichten Plan einlassen, nachdem Sie mich mit der traurigen Geschichte vom kranken Bruder hergelockt haben, dann sind Sie verrückt!«
    »Ich soll Sie gelockt haben?« Ihre Augen blitzten. » Sie sind doch derjenige, der diese Wette vorgeschlagen hat. Die Wette, die Sie verloren haben. Und an deren Ergebnis Sie sich anscheinend nicht halten wollen.«
    Er wurde immer zorniger. »Diese Wette wurde unter Vorspiegelung falscher Tatsachen abgeschlossen. Was mich betrifft, ist die ganze verdammte Sache damit null und

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