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Spiel der Magier

Spiel der Magier

Titel: Spiel der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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versetzen aber nicht, solange er da ist.«
    »Dann müssen wir eben alle kämpfen«, sagte Barak grimmig und nahm seinen Schild.
    »Ich glaube nicht«, sagte Hettar mit schmalen Augen. »Der Leithengst scheint der Schlüssel zu sein. Er beherrscht die ganze Herde. Wenn wir ihn töten könnten, werden die anderen wahrscheinlich fliehen.«
    »Also gut«, sagte Barak, »dann versuchen wir es mit dem Hengst.«
    »Vielleicht könnten wir etwas Lärm machen«, schlug Hettar vor. »Etwas, das wie eine Herausforderung klingt. Dann kommt er vielleicht vor, um darauf zu antworten. Sonst müssen wir durch die ganze Herde, bis wir zu ihm gelangen.«
    »Möglich, daß dies ihn reizt«, sagte Mandorallen. Er setzte sein Horn an die Lippen und blies eine schmetternde Herausforderung, die von dem Sturm davongetragen wurde.
    Der schrille Schrei des Hengstes folgte unmittelbar darauf.
    »Scheint zu wirken«, meinte Barak. »Blas noch einmal, Mandorallen.«
    Wieder ließ Mandorallen das Horn ertönen, und wieder kam die Antwort des Hengstes. Dann sprang das große Tier von der Felsklippe und galoppierte wütend durch die Herde auf sie zu. Als er seine Herde hinter sich gelassen hatte, schrie er wieder und erhob sich auf die Hinterbeine, während seine Vorderbeine durch die Luft wirbelten.
    »Das war’s!« bellte Barak. »Los jetzt!« Er gab seinem Pferd die Sporen, und sein großer Brauner schoß vorwärts, unter seinen Hufen stob der Schnee hoch. Hettar und Mandorallen schwärmten aus, um seine Flanken zu decken, und alle drei galoppierten durch den dichten Schnee auf den wiehernden Hrulgahengst zu. Mandorallen senkte die Lanze zum Angriff, und ein eigenartiges Geräusch wurde vom Wind zu den anderen herangetragen, als er auf den vorpreschenden Hrulga zudonnerte. Mandorallen lachte.
    Garion zog sein Schwert und postierte sich vor Tante Pol und Ce’Nedra. Er wußte zwar, daß es sich dabei um eine recht sinnlose Geste handelte, aber er tat es trotzdem.
    Zwei der anderen Hrulgin stoben heran – vielleicht auf den unausgesprochenen Befehl ihres Leithengstes –, um Barak und Mandorallen den Weg abzuschneiden, während der Hengst Hettar aufs Korn nahm, als ob er erkannt hätte, daß der Algarier die größte Gefahr für die Herde darstellte. Als der erste Hrulga auf die Hinterhand stieg, die Fangzähne entblößt wie eine Raubkatze und die Vorderpranken weit ausgebreitet, stieß Mandorallen seine Lanze dem schnaubenden Ungeheuer in die Brust. Blutiger Schaum quoll aus dem Maul des Hrulga, dann fiel er hinüber, wobei Mandorallens Lanze zersplitterte.
    Barak erhielt einen Hieb mit der Pranke auf seinem Schild und spaltete dann mit einem mächtigen Streich seines Schwertes dem zweiten Hrulga den Schädel. Das Untier brach zusammen, im Todeskampf wühlte es den Schnee auf.
    Hettar und der Leithengst umkreisten sich in dem dichten Schneegestöber. Sie bewegten sich behutsam, die Augen mit tödlicher Anspannung aufeinander geheftet. Plötzlich stieg der Hengst und schoß in einer einzigen geschmeidigen Bewegung nach vorn, die Vorderbeine ausgestreckt und die Klauen weit gespreizt. Aber Hettars Pferd, dessen Geist mit dem seines Reiters verbunden war, tänzelte leicht vor dem wütenden Angriff zur Seite. Der Hrulga wirbelte herum und griff erneut an, und wieder sprang Hettars Pferd zur Seite. Der tobende Hengst schrie seine Enttäuschung heraus und galoppierte mit wirbelnden Vorderpranken wieder heran. Noch einmal entging Hettars Pferd dem wütenden Tier, dann sprang es vorwärts, und Hettar schnellte sich aus seinem Sattel und landete auf dem Rücken des Hengstes. Seine langen, kräftigen Beine umklammerten die Rippen des Hrulga, und seine rechte Hand ergriff die Mähne des Tieres.
    Der Hengst wurde fast wahnsinnig, als er zum erstenmal in der Geschichte seiner Art einen Reiter auf dem Rücken spürte. Er schlug aus, stieg auf die Hinterhand, schrie und versuchte, Hettar abzuwerfen. Der Rest der Herde, der hinzugekommen war, blieb stehen und starrte in verständnislosem Entsetzen auf die wilden Bemühungen des Hengstes, seinen Reiter loszuwerden. Barak und Mandorallen zügelten sprachlos ihre Pferde, als Hettar den tobenden Hengst durch den Schneesturm ritt. Dann fuhr Hettars Hand an seinem Bein herab und holte einen langen breiten Dolch aus seinem Stiefel. Er kannte Pferde, und er wußte, wo er ansetzen mußte.
    Sein erster Stich war tödlich. Der aufgewühlte Schnee färbte sich rot. Ein letztes Mal stieg der Hengst auf die Hinterhand. Er

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