Spiel der Magier
stieß einen Schrei aus, Blut schoß aus seinem Maul, dann kam er wieder auf zitternden Beinen zu stehen. Langsam gaben seine Knie unter ihm nach, und er fiel zur Seite. Hettar brachte sich mit einem Sprung in Sicherheit.
Die Hrulginherde drehte sich um und floh in den Schneesturm hinaus.
Hettar säuberte grimmig seinen Dolch im Schnee und steckte ihn wieder in seinen Stiefel. Er legte kurz eine Hand auf den Hals des toten Hengstes, dann begann er in dem Schnee nach seinem Säbel zu suchen, den er bei seinem wilden Sprung auf den Rücken des Hengstes verloren hatte. Als die drei Krieger in den Schutz der Bäume zurückkehrten, starrten Mandorallen und Barak Hettar mit tiefem Respekt an.
»Es ist eine Schande, daß sie verrückt sind«, sagte der Algarier abwesend. »Es gab einen Augenblick – nur einen –, wo ich fast zu ihm durchdrang und wir uns gemeinsam bewegten. Dann kehrte der Wahnsinn zurück, und ich mußte ihn töten. Wenn sie gezähmt werden könnten…« Er brach ab und schüttelte den Kopf. »Nun ja…« Er zuckte bedauernd die Achseln.
»Du würdest doch nicht ernsthaft so etwas reiten wollen?« fragte Durnik schockiert.
»Ich hatte noch nie ein solches Tier unter mir«, sagte Hettar leise. »Ich glaube nicht, daß ich es je vergesse, wie es war.« Der große Mann drehte sich um, ging ein Stück beiseite und starrte in das Schneetreiben hinaus.
Im Schutz der Kieferngruppe errichteten sie ihr Nachtlager. Am nächsten Morgen hatte sich der Wind gelegt, aber es schneite immer noch heftig, als sie aufbrachen. Der Schnee lag bereits knietief, und die Pferde kamen nur mühsam bergan.
Sie überquerten eine weitere Hügelkette und blickten in das nächste Tal hinab. Silk betrachtete zweifelnd den dichten Schnee, der in der stillen Luft herabsank. »Wenn er noch höher liegt, bleiben wir stecken, Belgarath«, sagte er finster. »Besonders, wenn wir weiter so klettern müssen.«
»Es ist schon in Ordnung«, beruhigte der alte Mann ihn. »Von hier aus können wir einer Reihe von Tälern folgen. Sie führen direkt nach Prolgu hinauf, so daß wir die Gipfel meiden können.«
»Belgarath«, sagte Barak über die Schulter von seinem Platz an der Spitze zurück. »Hier sind einige frische Spuren.« Er deutete auf eine Reihe von Fußstapfen in dem frischen Schnee.
Der alte Mann kam nach vorn und untersuchte die Spuren. »Algroths«, brummte er. »Wir müssen unsere Augen offenhalten.« Vorsichtig ritten sie in das Tal hinab, wo Mandorallen nur gerade lange genug blieb, um sich eine frische Lanze zu schneiden.
»Ich wäre nervös mit einer Waffe, die ständig zerbricht«, meinte Barak, als der Ritter wieder sein Pferd bestieg.
Mandorallen zuckte die Achseln, daß seine Rüstung knirschte. »Es gibt überall Bäume, Graf.«
Hinter den Kiefern, die den Talboden bedeckten, nahm Garion ein vertrautes Bellen wahr. »Großvater«, warnte er.
»Ich höre sie«, antwortete Belgarath.
»Wie viele sind es?« fragte Silk.
»Vielleicht ein Dutzend«, meinte Belgarath.
»Acht«, berichtigte ihn Tante Pol entschieden.
»Wenn es nur acht sind, werden sie es dann wagen, anzugreifen?« fragte Mandorallen. »Diejenigen, auf die wir in Arendien gestoßen sind, schienen ihren Mut lediglich aus ihrer Überzahl zu schöpfen.«
»Ich glaube, in diesem Tal haben sie ihr Lager«, erwiderte der alte Mann. »Jedes Tier versucht, sein Lager zu verteidigen. Sie werden fast mit Sicherheit angreifen.«
»Dann müssen wir sie suchen gehen«, erklärte der Ritter zuversichtlich. »Besser, wir schlagen sie in einem Gelände unserer Wahl, als in einen Hinterhalt zu geraten.«
»Er hat eindeutig einen Rückfall«, sagte Barak verdrießlich zu Hettar.
»Aber wahrscheinlich hat er diesmal recht«, antwortete Hettar.
»Hast du getrunken, Hettar?« fragte Barak argwöhnisch.
»Kommt, meine Herren«, rief Mandorallen fröhlich. »Laßt uns diese Brut ausrotten, auf daß wir unsere Reise unbehelligt fortsetzen können.« Er galoppierte durch den Schnee davon, um die bellenden Algroths zu suchen.
»Kommst du, Barak?« fragte Hettar und zog seinen Säbel.
Barak seufzte. »Ich muß ja wohl«, antwortete er mürrisch. Er wandte sich an Belgarath. »Es sollte nicht lange dauern. Ich werde mich bemühen, unsere blutdürstigen Freunde vor Schwierigkeiten zu bewahren.« Hettar lachte.
»Du wirst noch genauso schlimm wie er«, sagte Barak vorwurfsvoll, während sie hinter Mandorallen her galoppierten.
Gespannt wartete Garion mit den anderen
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