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Spiel der Magier

Spiel der Magier

Titel: Spiel der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Garion je gehört hatte. Bildhafte, häßliche Worte schossen zwischen ihnen hin und her, zischten geradezu durch die Luft. Baraks Augen wurden groß vor Staunen, und Mandorallen erbleichte oft. Ce’Nedra lief mit flammendrotem Gesicht außer Hörweite.
    Je schlimmer jedoch die Beschimpfungen wurden, je mehr lächelte der fürchterliche Beldin. Schließlich ließ Tante Pol einen so abscheulichen Schimpfnamen vom Stapel, daß Garion regelrecht zusammenzuckte.
    Der häßliche kleine Mann brach auf dem Boden zusammen, brüllte vor Lachen und hämmerte mit seinen großen Fäusten auf die Erde. »Bei allen Göttern«, japste er, »wie habe ich dich vermißt! Komm her, und gib mir einen Kuß!«
    Sie lächelte und küßte zärtlich sein schmutziges Gesicht. »Räudiger Hund.«
    »Fette Kuh.« Er grinste und umarmte sie herzhaft.
    »Ich brauche meine Rippen mehr oder weniger ganz, Onkel«, sagte sie.
    »Ich habe dir schon seit Jahren keine Rippen mehr gebrochen, mein Mädchen.«
    »Dabei soll es auch bleiben.«
    Die Zwillinge eilten mit einem großen Teller mit dampfendem Eintopf und einem riesigen Krug herbei. Der häßliche Mann warf einen Blick auf den Teller, kippte den Eintopf dann auf den Boden und warf den Teller weg. »Riecht gar nicht so schlecht.« Er kauerte sich nieder und stopfte sich mit beiden Händen das Essen in den Mund. Nur hin und wieder hielt er inne, um einen größeren Kieselstein auszuspucken, der an dem Fleisch klebte. Als er fertig war, trank er den Krug aus, stieß laut auf und lehnte sich dann zurück und fuhr sich mit seinen fettigen Fingern durch das verfilzte Haar. »Nun zum Geschäft«, sagte er.
    »Wo bist du gewesen?« fragte Belgarath ihn.
    »Im Innern von Cthol Murgos. Ich habe seit der Schlacht von Vo Mimbre auf einem Hügel gesessen und die Höhle beobachtet, in die Belzedar Torak gebracht hatte.«
    »Fünfhundert Jahre lang?« fragte Silk ungläubig.
    Beldin zuckte die Achseln. »Mehr oder weniger«, antwortete er gleichgültig. »Irgend jemand muß ein Auge auf Feuergesicht haben, und ich tat gerade nichts, was nicht Zeit gehabt hätte.«
    »Du hast gesagt, du hättest Belzedar gesehen«, erinnerte ihn Tante Pol.
    »Vor ungefähr einem Monat. Er kam zu der Höhle, als wäre der Teufel hinter ihm her und holte Torak heraus. Dann verwandelte er sich in einen Geier und flog mit dem Körper davon.«
    »Das muß unmittelbar gewesen sein, nachdem Ctuchik ihn an der Grenze nach Nyissa erwischt und ihm das Auge abgenommen hat«, vermutete Belgarath.
    »Das weiß ich nicht. Das liegt in deinem Verantwortungsbereich, nicht in meinem. Ich sollte lediglich Torak bewachen. Habt ihr etwas von der Asche abbekommen?«
    »Von welcher Asche?« fragte einer der Zwillinge.
    »Als Belzedar Torak aus der Höhle holte, ist der Berg explodiert hat sein Inneres nach außen gepustet. Ich nehme an, es hatte etwas mit der Kraft zu tun, die Einauges Körper umgibt. Als ich ging, war der Ausbruch noch nicht vorbei.«
    »Wir hatten uns schon gewundert, was den Ausbruch verursacht hat«, sagte Tante Pol. »Er hat ganz Nyissa zentimeterdick mit Asche bedeckt.«
    »Gut. Schade, daß es nicht mehr war.«
    »Hast du irgendwelche Zeichen gesehen…«
    »… daß Torak etwas unternimmt?« fragten die Zwillinge.
    »Könnt ihr denn nicht einmal einzeln sprechen?« brummte Beldin.
    »Es tut uns leid, aber… «
    »… es ist unsere Natur.«
    Der häßliche kleine Mann schüttelte angewidert den Kopf. »Na egal. Nein. Torak hat sich in den ganzen fünfhundert Jahren nicht einmal bewegt. Er war angeschimmelt, als Belzedar ihn aus der Höhle schleppte.«
    »Bist du Belzedar gefolgt?« fragte Belgarath.
    »Natürlich.«
    »Wo hat er Torak hingebracht?«
    »Wohin wohl, du Idiot? Natürlich zu den Ruinen von Cthol Mishrak in Mallorea. Es gibt nur wenige Stellen auf der Erde, die Toraks Gewicht tragen können, und das ist eine von ihnen. Belzedar muß sowohl Ctuchik als auch das Auge von Torak fernhalten, und das ist der einzige Ort, wo er hingehen konnte. Die malloreanischen Grolims weigern sich, Ctuchiks Autorität anzuerkennen, so daß Belzedar bei ihnen in Sicherheit sein wird. Es wird ihn zwar eine Menge kosten, sie für ihre Unterstützung zu bezahlen, aber sie werden Ctuchik von Mallorea fernhalten – es sei denn, er hebt eine Murgoarmee aus und marschiert ein.«
    »Das ist wenigstens etwas, worauf wir hoffen können«, meinte Barak.
    »Du sollst eigentlich ein Bär sein, kein Esel«, fuhr Beldin ihn an. »Setze deine

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