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Spiel der Teufel

Titel: Spiel der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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riss seinen Kopf nach
hinten. Er schrie auf. »Das hat doch nicht etwa wehgetan, oder?
Kleine Geschichte gefällig?«
    »Fick dich«, stieß Luschenko hervor. Er hatte es kaum ausgesprochen,
als Elena ihm mit der Handkante einen Schlag gegen
den Hals versetzte, der ihm für Sekunden die Luft nahm. Ein
stechender Schmerz schoss durch seinen ganzen Körper, und
er meinte gleich bewusstlos zu werden.
    Elena wollte gerade etwas sagen, als es klingelte. Sie schaute auf
den Monitor und sah Henning und Santos. »Oh, das sind
Freunde von mir. Pünktlich wie die Maurer, wie man in Deutschland
zu sagen pflegt. Ab jetzt werden wir uns nur noch auf
Deutsch unterhalten, Ilja wird dir bestimmt gerne übersetzen.«
    Sie betätigte den Türöffner und rief: »Hier hinten sind wir.
Kommt rein.«
    Henning und Santos traten ein. Sie blieben wie angewurzelt
stehen, ihnen stockte der Atem, als sie Ivana mit der Pistole in
der Hand und die nackten Männer erblickten.
    »Was geht hier vor?«, fragte Santos, die als Erste ihre Fassung
wiedergewann.
    »Hallo, schön, euch zu sehen. Wenn ich euch bitten dürfte,
eure Waffen auf den Boden zu legen, nicht, weil ich euch nicht
vertraue, ich will nur nicht, dass ihr Dummheiten macht.«
    »Ivana, das ist Wahnsinn ...«
    »Macht schon, dann erklär ich euch alles. Ich habe nicht vor,
euch etwas zu tun.«
    Henning und Santos zogen ihre Waffen aus den Holstern und
legten sie auf den Boden.
    »Bleibt dort stehen und rührt euch nicht. Darf ich vorstellen,
Lew Luschenko, Oligarch, Multimilliardär und einer der
mächtigsten Männer in Russland, der aber nicht einen einzigen
Rubel mit ehrlicher Arbeit verdient hat, sondern durch Bestechung,
Machtmissbrauch und Massenmord. Auf sein Konto
gehen Tausende von Toten, die meisten davon Kinder, Jugendliche
und junge Erwachsene, aber auch Konkurrenten oder
einfach nur Leute, deren Nasen ihm nicht gepasst haben. Mindestens
zehn Journalisten hat er beseitigen lassen, die es gewagt
haben, gegen ihn zu schreiben. Auch ein bekannter russischer
Schriftsteller geht auf sein Konto. Auf kaum einen trifft der
Begriff Bestie besser zu. Ihm gehört diese wunderbare Klinik,
in der Menschen ausgeweidet werden wie Vieh. Habt ihr Fragen
an ihn?«
    »Nein, du hast uns ja schon alles über ihn erzählt. Ivana,
bitte ...«
    »Ich heiße Elena, das ist mein richtiger Name. Ivana ist mein
zweiter Vorname. Ich habe ihn für euch benutzt, um zu sehen,
ob Gerd euch von mir erzählt hat. Ich war mir nicht sicher,
aber er hat dieses Geheimnis tatsächlich für sich behalten, zwei
Jahre lang. Was ist jetzt, ihr habt die einmalige und nie mehr
wiederkehrende Gelegenheit, ihm alle Fragen zu stellen, die ihr
wollt. Er wird gerne Rede und Antwort stehen ... Nein? Okay,
dann stell ich euch die andern vor.
    Der Fette da ist Dr. Koljakow, schon zu Sowjetzeiten ein berüchtigter
Arzt, berühmt und gefürchtet für seine menschenverachtenden
Experimente in einer der größten psychiatrischen
Einrichtungen, die es damals gab, über die aber nie jemand gesprochen
hat, denn wie heißt es doch so schön, es kann nicht
sein, was nicht sein darf.
    Der dort hinten ist Igor, ein ekelhafter Lakai, der jeden noch so
schmutzigen Auftrag ausführt. Die andern drei sind Luschenkos
Gorillas.« Danach sagte sie auf Russisch: »Und das, lieber
Lew, sind Sören Henning und Lisa Santos von der Kriminalpolizei.
Sie sind Freunde von mir.«
    »Sie sind von der Polizei?«, sagte Koljakow und warf Henning
und Santos einen flehenden Blick zu. »Bitte helfen Sie uns, Elena
ist völlig verrückt geworden. Sie müssen sie stoppen ...«
    »Halt's Maul, du Schlappschwanz«, wurde er von Elena unterbrochen.
    Und zu Henning und Santos: »Ich werde Luschenko
töten, und ihr werdet mich nicht daran hindern. Ihn und Koljakow.
Es tut mir leid, wenn ihr das mit ansehen müsst, aber
mir bleibt keine andere Wahl. Wie ich schon sagte, ich habe
alles verloren, was mir etwas bedeutet hat, und das ist nur die
Schuld von diesen beiden.« Und nach einem kurzen Innehalten:
»Nein, nicht nur von ihnen, es gibt noch eine dritte Person,
die sich aber leider nicht in diesem Raum aufhält. Ich weiß
jedoch, wo sie jetzt ist.« Elena zog einen Zettel aus ihrer Tasche
und legte ihn auf den Tisch. »Sören, hol du den Zettel, mir
ist nämlich zufällig zu Ohren gekommen, dass Lisa eine ausgezeichnete
Nahkämpferin ist. Aber mach keine unbedachte
Bewegung, ich will keinem von euch

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