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Spiel der Teufel

Titel: Spiel der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Weitere werdet ihr dann erfahren.
Und kommt allein.«
    Sie beendete das einseitige Gespräch, ohne eine Entgegnung
abzuwarten.
    Henning legte das Handy wieder an seinen ursprünglichen
Platz und sagte: »Heikendorf, Privatklinik Sonnenhof. Du hast
wohl recht gehabt, sie hat was vor. Wir sollen um Punkt halb
sieben da sein.«
    »Sonst hat sie nichts gesagt?«
    »Nein. Jetzt hab ich doch ein verdammt ungutes Gefühl.«
»Sollten wir nicht lieber ein paar Kollegen verständigen?«
»Wir sollen allein kommen. Wir kriegen sowieso verdammten
Ärger, weil wir weder Volker noch die Interne informiert
haben.«
    »Die Interne geht uns nichts an, das hätte die Staatsanwaltschaft
übernehmen müssen. Ich hab mich sowieso die ganze
Zeit gewundert, dass uns der Fall nicht aus den Händen genommen
wurde. Mord an einem Polizeibeamten, da sind wir
doch normalerweise außen vor. Unsere ganze Aktion seit
Dienstag ist illegal.«
    »Komm du mir jetzt nicht mit illegal. Nach alldem, was ich bis
jetzt gehört habe ... Ach Scheiße, mach hinne.«
    »Aufgeregt?«
    »Nee, das wäre leicht untertrieben. Ich glaub, ich hab Ivana
falsch eingeschätzt. Was kann sie vorhaben?«
    »Das wirst du spätestens in fünfunddreißig Minuten erfahren.
«
    Sie erreichten die Klinik eine Viertelstunde vor der abgemachten
Zeit, parkten auf der Straße und schauten immer
wieder auf die Uhr, deren Zeiger sich unendlich langsam zu
bewegen schienen. Als würde die Zeit bald stehenbleiben.
Um genau achtzehn Uhr fünfundzwanzig stiegen sie aus
und liefen mit schnellen und ausgreifenden Schritten auf den
Eingang zu, über dem in großen Lettern »Privatklinik Sonnenhof
« stand. Neben dem Eingang war ein großes Schild
»Privatklinik Sonnenhof, Chefarzt Dr. Koljakow, Klinik für
plastische und kosmetische Chirurgie, Dermatologie und
Allergologie«.
    Sie traten durch den Eingang, kamen an der verwaisten Rezeption
vorbei, drückten auf den Aufzugsknopf und ließen sich in
den zweiten Stock transportieren. Sie fanden die von Ivana genannte
Tür und betätigten die Klingel.
     

FREITAG, 18.20 UHR
     
    Sie aßen, tranken Rotwein und unterhielten sich. Luschenko
machte einige Witze, bis Elena sagte: »Entschuldigt mich, aber
ich muss schon wieder auf die Toilette. Das liegt am Wodka,
ich trinke normalerweise keinen.«
    »Warum hast du das nicht gleich gesagt?«, entgegnete Luschenko. »Wodka ist auch nichts für Frauen wie dich, Champagner
ist genau das, was zu einer so schönen Frau passt. Aber beeil
dich, sonst wird das Essen kalt. Oder ist dir schlecht?«
    »Nein, es ist nur die Blase. Ich bin gleich zurück.«
    Luschenko sah ihr wieder hinterher. Elena spürte seinen lüsternen
Blick in ihrem Rücken, als sie mit wiegendem Schritt
zur Toilette ging. Nach drei Minuten kam sie zurück. Sie
hatte die Handtasche über die Schulter gehängt und tat, als
würde sie etwas suchen, während sie neben Luschenko stand.
Mit einer schnellen Bewegung ließ sie die Tasche zu Boden
fallen. Luschenko hatte keine Gelegenheit mehr, etwas zu
sagen, er fühlte nur noch den Druck des kalten Stahls an
seinem Hals. Dann drückte Elena mit kräftigem Griff seinen
Kopf nach hinten und zischte: »So, Lew, auf diesen Moment
habe ich über fünf Jahre gewartet. Du hast mit allem gerechnet,
aber nicht damit. Und jetzt lass die Hände schön auf
dem Tisch und tu nichts Unbedachtes, sonst findest du dein
Hirn gleich an der Decke. Und ihr beide«, sagte sie zu Koljakow
und Igor, »ihr werdet ganz still sein, ich will keinen
Ton von euch hören. Und auch eure Hände bleiben auf dem
Tisch. Kapiert?!«
    Luschenko ließ das Besteck fallen, Koljakow und Igor sahen
Elena entgeistert an.
    »Was hast du vor?«, quetschte Luschenko durch die schmalen
Lippen.
    »Ich werde dir eine kleine Geschichte erzählen. Aber noch ist
es nicht so weit. Und wehe, du versuchst einen üblen Trick,
dann blas ich dir deinen verdammten Schädel weg.«
    »Wer bist du?«
    »Das erklär ich dir gleich. Aber erst wirst du deine Gorillas
herbestellen. Sag nur, dass sie herkommen sollen. Los, mach!«
    »Juri, Dmitri, Andrej, kommt mal her!«, rief er.
    Die drei kamen unverzüglich aus dem Nebenraum, und einer
von ihnen wollte bereits in die Innentasche seines Sakkos greifen,
als Elena ihn anherrschte: »Pfoten weg, sonst ist dein Boss
ein toter Mann. Die Hände hinter den Kopf, und alle an die
Wand dort, auch ihr beide, lieber Ilja und lieber Igor! Wird's
bald?! Und immer

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