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Spiel der Teufel

Titel: Spiel der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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interessiert hat.«
    »Wurde er später vielleicht mal angerufen?«, fragte Santos gelassen,
auch wenn sie Konrads Art nicht leiden konnte, vor
allem aber seine Blicke, die immer wieder zu ihr wanderten,
als wollte er sie ausziehen und am liebsten über sie herfallen.
Sie fragte sich, wie er wohl mit Frauen im Allgemeinen umging.
Bestimmt nicht wie ein Gentleman, dachte sie. Allein die
Vorstellung, von ihm angefasst zu werden, löste bei ihr mehr
als nur Unbehagen aus. Sie wollte es sich auch gar nicht vorstellen.
    »Nicht, solange wir zusammen waren.«
    »Alles klar, das war's schon. Sollte dir doch noch was einfallen,
du weißt ja, wo du uns findest.«
    »Mir fällt garantiert nichts mehr ein, ich hab nämlich schon
reichlich überlegt, was gestern Abend so war. Tja, es ist zum
Kotzen, unser Job frisst irgendwann jeden von uns auf.«
    »Nicht jeden, aber einige«, bemerkte Santos. »Wir sehen uns
spätestens auf der Beerdigung. Du kommst doch, oder?«
    »Wenn ich bis dahin nicht gerade auf dem Sterbebett lieg oder
bei einem Einsatz ums Leben gekommen bin ...«
    »Scherzkeks.«
    Sie verließen das Besprechungszimmer. Konrad blieb noch
kurz auf dem Gang stehen und sah ihnen nach.
    Außer Hörweite, sagte Santos: »Dieser Kerl geht mir mächtig
auf'n Senkel. Hast du gesehen, wie der mich die ganze Zeit angeglotzt
hat?«
    »Der ist nun mal so. Nimm's locker.«
    »Was soll's, ich muss ja zum Glück nicht mit ihm zusammenarbeiten.
Seine Aussage war allerdings ziemlich aufschlussreich,
macht die Sache aber gleichzeitig immer mysteriöser.
Wenn das stimmt, was Konrad gesagt hat, dann hat Gerd Nina
angelogen. Noch mal von vorn. Als Nina ihn um Mitternacht
angerufen hat, wo war er da? An der Ostseehalle? Er hätte aber
auch genauso gut schon zu Hause sein können ...«
    »Stopp mal, nicht so schnell. Konrad muss spätestens um halb
zwölf im Präsidium gewesen sein. Das lässt sich leicht nachprüfen,
das Büro des KDD ist immer besetzt. Mich interessiert
vielmehr, warum sich Gerd ausgerechnet an der Ostseehalle
hat absetzen lassen? Und mich interessiert außerdem, mit wem
er telefoniert hat, als er angeblich nur pinkeln ging? Ich meine,
das lässt sich ganz leicht rauskriegen, vorausgesetzt, er hat von
seinem normalen Handy aus telefoniert.«
    »Ich sag's ja ungern, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass
Gerd Geheimnisse hatte. Nur welcher Art? Denkst du dasselbe
wie ich?«
    »Ich weiß zwar nicht, was du denkst, aber ich schlage vor, dass
wir uns mal so richtig in seinem Haus umsehen.«
    »Und wir sollten die Nachbarn befragen, ob ihnen letzte Nacht
irgendetwas Ungewöhnliches aufgefallen ist. Wäre ja immerhin
möglich, dass zufällig jemand ein fremdes Auto gesehen
hat, das die verkehrsberuhigte Straße entlanggefahren ist.«
    Henning schloss für einen Moment die Augen. »Ich kann nicht
mehr klar denken, ich habe nämlich einen Wahnsinnshunger.
Lass uns jetzt erst mal was essen, dann sehen wir weiter. Ich mag
mir gar nicht ausmalen, dass Gerd sich in etwas reingeritten hat,
aus dem er nicht mehr rauskam. Vielleicht kannte ich ihn überhaupt
nicht, und der wahre Gerd war ein mir völlig Fremder«,
sagte er, als sie am Büro anlangten. Sie gingen hinein. Harms war
noch immer da, als hätte er darauf gewartet zu hören, was seine
Beamten mit Ziese und Konrad besprochen hatten.
Sie erstatteten ihm einen kurzen Bericht, bei dem der Gesichtausdruck
von Harms zunehmend nachdenklicher wurde
und er schließlich fragte: »Und wie wollt ihr weiter vorgehen?
«
    »Fragen stellen, sehr viele Fragen stellen. Aber nicht mehr heute
«, sagte Santos. »Außerdem sollten wir erst das Obduktionsergebnis
abwarten, bevor wir überhaupt etwas unternehmen.«
    Harms sah Santos an und meinte beinahe väterlich: »Lisa, ich
kenn dich schon viel zu lange, du kannst mir nichts vormachen.
Ihr beide habt doch längst einen Plan ausgeheckt. Hab ich
recht?«
    Sie hob die Hand zum Schwur und entgegnete: »Haben wir
nicht. Wir wissen ja nicht mal, wo wir ansetzen sollen. Wir
haben uns vorgenommen, sein Haus auf den Kopf zu stellen,
wir werden die Nachbarn befragen, wir werden noch mal mit
Nina sprechen, und wir können nur hoffen, dass wir einen
Anhaltspunkt finden. Wir machen uns aber jetzt vom Acker
und sehen, wie wir morgen vorgehen. Tschüs und schönen
Abend noch.«
    »Euch auch.«
    Auf dem Weg nach unten sagte Henning: »Ich möchte nach
dem Essen noch mal zu Nina. Ich hab so viele

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