Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)
überzeugen können, dass er ihr nicht wehtun würde, weil sie seinen Worten bereits Glauben schenkte. Aber sein Körper sagte ihr jetzt dasselbe– und dem vertraute sie bis in ihr Innerstes.
Und weil sie vertraute, war sie fähig, näher zu kommen, bis ihre Knie seinen Körper berührten. Sie legte ihre Nase an seine Kehle und er bewegte sich, um ihr mehr Platz zu geben, selbst als sie ihren Mund öffnete und ihre Zähne auf seine Haut drückte.
Unter ihrer Zunge beschleunigte sich sein Puls. Keine Angst– sie roch seine Erregung, und dieser pure, unverfälschte Geruch löste etwas in ihr aus und ließ sie lustvoll aufstöhnen. Sie leckte die Seite seines Halses und würdigte den Geschmack nach Salz und Mann, würdigte die Freiheit, die er ihr eingeräumt hatte, ihn nach Belieben zu berühren und zu schmecken.
Sie nahm sich Zeit und ihre Berührungen waren zu Beginn zögerlich. Es fühlte sich an… als würde sie seine Privatsphäre verletzen. Sich aufdrängen.
Sie erinnerte sich plötzlich an etwas. » Jemand hat mir erzählt, dass du nicht gerne berührt wirst«, erklärte sie ihm. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wer es gewesen war. Vielleicht Asil.
Sein Oberkörper hob sich vom Bett und folgte damit ihren Fingern, als sie diese ein wenig anhob. Unsicher ließ sie ihre Hände, wo sie waren, so dass er sich anstrengen musste, den Kontakt aufrechtzuerhalten.
» Normalerweise«, gab er zu und klang ein wenig atemlos. » Aber ich liebe deine Berührungen. Jederzeit. Überall. Wann auch immer.« Es kam von Herzen und war ehrlich: Und sie hatte eine plötzliche Vision davon, wie er mit seinem Vater sprach und ihre Finger an unschickliche Stellen wanderten.
Sie wollte das Bild mit ihm teilen, aber dann musterte sie sein Gesicht und begriff, dass er meinte, was er gesagt hatte– und der Drang zu lachen verschwand so schnell, wie er gekommen war. Vorsätzlich hob er sich höher, drückte ihre Hände gegen sich und verwendete dafür nur die Muskeln in seinem Rücken, denn seine Hände und Füße blieben, wo sie waren.
» Streichle mich«, bat er sie. » Mir gefällt es.«
Ihr Herz schlug so heftig, dass sie es hören konnte– ja, ein wenig davon war Angst. Aber es hatte auch etwas Weitreichendes und Beflügelndes zu wissen, dass Charles ihr ausgeliefert war. Er stand zu seinem Wort: Egal, was sie tat, seine Hände und Füße blieben, wo sie waren.
Etwas vibrierte unter ihrem Kopf.
Es war ein so seltsames Gefühl, dass Anna– immer noch nur halb bei Bewusstsein– herauszufinden versuchte, was es war. Ihre Ohren sagten ihr, dass irgendwo in der Nähe der Motor eines Autos war, und sie versuchte, zu verstehen, wie sie, ohne es zu bemerken, aus ihrem Bett in ein Auto gekommen war.
Und dann roch sie die Vampire.
» Sie ist wach, Ivan«, sagte eine weibliche Stimme.
Anna öffnete die Augen und sah den weiblichen Vampir, der Moira angegriffen hatte. Die Frau lächelte sie an.
» Also ich«, sagte sie, » ich mochte Krissy nicht. Sie war ein penetrantes kleines Flittchen. Aber Ivan stand auf sie– und dich mag er überhaupt nicht. Also sei einfach ein guter Welpe, und dann bekommen wir auch keine Probleme, okay?«
Anna machte sich nicht die Mühe zu antworten. Sie war nackt, an Händen und Füßen gefesselt und lag auf etwas, das nur die Ladefläche des blauen Minivans sein konnte, in dem die Vampire herumfuhren. Sie hatten die Rücksitze entfernt und große Ringbolzen installiert, an denen Anna festgekettet war. Sie würden der Autovermietung einen Haufen Geld zahlen müssen, wenn sie den Van zurückgaben. Anna war sich ziemlich sicher, dass die Versicherungen von Mietwagen Dinge wie durch den Boden geschlagene Ringbolzen nicht abdeckten.
Der weibliche Vampir lehnte an einer der großen Schiebetüren. Ihre Füße hatte sie gegen Annas Seite gestemmt. Neben ihr saß ein Mann, der aussah, als wäre er ungefähr fünfundvierzig, aber er war ein Vampir. Er war wahrscheinlich schon seit Jahren fünfundvierzig.
Fragen brannten ihr auf der Zunge. Was wollt ihr von mir? Wie habt ihr mich aus dem Hotel geholt? Was habt ihr mit Charles gemacht?
Charles hätte nicht zugelassen, dass die Vampire sie einfach mitnahmen. Sie schloss die Augen und fühlte nach ihrem Ende des Gefährtenbandes– und es war genauso wie sonst, wenn Bruder Wolf es nicht offen hielt. Was auch immer passiert war, Charles war in Ordnung.
Das Letzte, woran sie sich erinnern konnte, war, dass sie sich vorgebeugt hatte, um die Haut an
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