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Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)

Titel: Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs , Patricia
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steckte.
    » Sonnenaufgang«, sagte sie, während etwas Dunkles, Nasses um den Lauf der Flinte herum austrat. » Dauert noch lange. Töte mich. Bitte.«
    Da Anna verletzt war, legte er keinen Wert darauf, sie zu befragen. Und er wollte auch keine mögliche Bedrohung zurücklassen. Er erfüllte ihren Wunsch und kümmerte sich dann auch noch um den anderen Vampir, wenn er gerade schon dabei war. Weniger als vier Minuten waren vergangen, seitdem er durch die Heckscheibe des Minivans gesprungen war, und er stand vor drei enthaupteten Körpern, deren Köpfe hinten im Van lagen.
    Nachdem die unmittelbare Gefahr vorbei war, sah er nach Anna. Sie redete mit ihm, aber Bruder Wolf war mehr daran interessiert, herauszufinden, was ihr solche Schmerzen bereitet hatte. Er hatte nicht das Werkzeug oder die Geduld, sich mit den Handschellen aufzuhalten, aber die Ketten gaben nach, als er den Lauf der Schrotflinte als Brechstange einsetzte.
    Sobald er sie befreit hatte, versuchte sie sich aufzusetzen und fiel mit einem schmerzhaften Grunzen zurück. Sie war aus kurzer Entfernung in die Schulter getroffen worden; der Schrot hatte kaum Zeit gehabt, sich auszubreiten. Es war leichte Munition, Vogelschrot. Blei. Sie hatten sie nicht töten wollen, nur kampfunfähig machen. Das hieß allerdings nicht, dass sie nicht trotzdem daran sterben konnte.
    » Ich bin in Ordnung«, versicherte sie ihm, wieder und wieder, in dem Versuch, ihn zu beruhigen. Es stimmte nicht.
    » Shhhh«, sagte er zu ihr. » Bleib einfach ruhig liegen.«
    Sein Handy steckte in seiner Hosentasche– und es funktionierte noch. Er rief Angus an.
    » Wo ist Choo?«, fragte er, sobald der andere Wolf abhob. » Anna wurde angeschossen.«
    » Anna wurde angeschossen?«
    » Ich habe drei tote Vampire in einem blauen Minivan, der aussieht, als wäre er vor kurzem in mehrere Unfälle verwickelt gewesen. Und sie haben auf Anna geschossen. Ich brauche Alan Choo. Ist er bei Michel?« Er hoffte, dass er nicht dort war. Angus’ Haus war in Issaquah. Anna brauchte schneller Hilfe.
    » Die Gefährtin eines der französischen Wölfe ist Krankenschwester. Sie sind mit Michel nach Hause gefahren. Alan ist bei Arthur, im Univiertel.«
    » Ich weiß, wo Arthur wohnt.«
    » Ich werde den ansässigen Vampiren mitteilen, dass wir etwas für sie aufzuräumen haben, und sie werden sich um die Leichen und den Van kümmern. Ich rufe Alan an und sage ihm, dass er mit dir rechnen soll. Brauchst du sonst noch etwas?«
    » Nein.« Charles legte auf.
    Er ließ Anna nicht gerne hinten im Van mit den toten Vampiren zurück, aber sie auf den Vordersitz zu verfrachten, würde ihr nur noch mehr wehtun– und eine nackte, blutende Frau würde noch mehr Aufsehen erregen als die zerbrochenen Fenster und der Blechschaden.
    » Bleib dort«, sagte er zu ihr. » Ich muss fahren. Es wird nicht lange dauern.«
    Sie nickte und schloss die Augen. » Wusste, dass du kommen würdest«, sagte sie. » Wollte nur nicht, dass du den ganzen Weg übers Meer kommen musst, um mich zu finden.«
    » Gut, dass ich schnell bin.«
    Sie lächelte, die Augen immer noch geschlossen. » Gut.«
    Er hatte Probleme, die Seitentür zu schließen; sie war verbogen und wollte nicht einrasten. Nach einem misslungenen Versuch, die Tür wieder in die richtige Form zu biegen, kroch er halb in den Van und nahm einer der Leichen den Gürtel ab. Er rollte das Beifahrerfenster herunter und schloss die Tür, so weit es eben ging, um sie dann mit dem Gürtel am Rahmen festzubinden.
    Die Vampire hatten den Motor laufen lassen. Er stieg ein, und als er den Gang einlegte, schaltete die Ampel auf Grün.
    » Charles?« Annas Stimme war angespannt. » Würdest du mit mir reden? Ich denke ständig, die Vampire würden sich bewegen.«
    » Sie sind tot«, sagte er. » Aber wir können reden.«
    Er machte sich Gedanken, dass er sich ein Gesprächsthema einfallen lassen musste– wo er doch einfach nur das Bedürfnis hatte, jemanden zu töten. Aber Anna rettete ihn.
    » Könnte unser Arthur wirklich der Arthur sein? Also Artus?«
    » Mein Vater sagt, dass Artus ein herausragender Stratege war, ein ehrfurchtgebietender Kämpfer, und ein extrem praktisch veranlagter Mann, der sich über die Geschichten von König Artus Ritterlichkeit und das ganze Rumgerenne hinter dem heiligen Gral kaputtgelacht hätte. Dad sagt, es gab eine weiße Dame, aber sie hatte keinerlei Ähnlichkeit mit der Guinevere der Camelot-Sage. Nimue, die Fee Morgana, und Merlin, ja, aber nicht

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