Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)
ist vorbei. Endgültig. Schon seit langer Zeit. Wieso hat es noch diese Macht über mich?« Die Hand auf seinem Rücken ballte sich zur Faust und wurde zurückgezogen, dann kam sie zurück wie vorher, mit ausgestreckten Fingern.
Worte. Er war nicht gut damit. Aber er würde es versuchen. » In deinem Kopf ist es nicht vorbei. Und das ist in Ordnung, Anna. Erwarte nicht, dass es so schnell erledigt ist. Es ist… es ist wie das Silber, das in meiner Wunde geblieben ist. Es muss herauseitern– und manchmal wird es sich schlimmer anfühlen als die ursprüngliche Wunde.«
» Wenn ich die Wölfin hereinlasse«, sagte sie ein wenig bitter, » dann ist es überhaupt kein Kampf.«
» Die Wölfin ist Gefühl: das Hier und Jetzt«, stimmte er zu. » Sie macht sich keine Gedanken über die Vergangenheit, solange sie keinen Einfluss auf das Jetzt hat.«
» Sie weiß, dass du uns nicht verletzen wirst«, sagte Anna und klang frustriert. » Ich weiß es auch, aber das hilft nicht. Sie kann den Arm ausstrecken und sich nehmen, was sie will.«
Er rollte sich herum, und er tat es langsam, um sie nicht zu erschrecken. Als er fertig war, lag er ein gutes Stück näher bei ihr und konnte sie ansehen, ohne sich den Hals zu verrenken.
» Und willst du mich?«
Sie hatte ihre Hand zurückgezogen, als er sich bewegt hatte, und jetzt saß sie mit geradem Rücken und steif da. Etwas fing an, sich zu verändern…
» Nicht deine Wölfin«, sagte er. » Willst du mich? Oder ist es nur die Wölfin?«
Tat sie nur ihr Bestes, um mit der Kreatur in sich zu leben? Ihr zu geben, was sie wollte? Das war es, was sein Vater mit seiner Gefährtin hatte. Wolf und Wölfin waren so eng verbunden wie jedes Gefährtenpaar, das er je gesehen hatte– aber als Mann und Frau… passten sie nicht zusammen. Er wollte das nicht für Anna und sich.
Er ging nicht davon aus, dass Anna ihn ablehnte, glaubte nicht, dass alles zwischen ihnen nur wegen ihrer Wölfin war. Aber selbst die vage Möglichkeit war schon schmerzhaft.
» Ich will dich«, erklärte sie und zeigte mit dem Daumen auf ihre Brust. » Wirklich.« Dann schenkte sie ihm ein kleines, reumütiges Lächeln. » Und sie auch.«
Er kehrte zu seiner ursprünglichen Frage zurück. Es war sehr wichtig, die Antwort darauf zu kennen. » Macht es dir etwas aus, wenn deine Wölfin unser Liebesspiel einleitet?«
Sie senkte den Blick, nicht aus dem Bedürfnis heraus, sich zu unterwerfen, sondern aus dem menschlichen Wunsch heraus, ihre Gefühle zu verbergen. » Nicht so, wie du meinst«, sagte sie schließlich.
» Und wie meine ich es?«
Sie warf ihm einen gereizten Blick zu.
» Ich spiele keine Spielchen, Anna«, erklärte er ihr und sah ihr fest in die Augen, als sie den Blick senken wollte. » Ich muss wissen, wie ich damit umgehen soll. Ich brauche mehr Informationen.«
» Du fragst, ob ich vollkommen bereit bin, Sex zu haben, wenn sie damit anfängt?« Ihre Stimme klang brüchig, weil sie so peinlich berührt war. Das sah er auch an ihren geröteten Wangen.
» Das ist meine Frage.«
Sie schluckte. » Ja.« Und dann sagte sie, schnell, wie ein sich leerender Ballon: » Ich glaube, sie bekommt die ersten Impulse von mir.«
Erleichterung überschwemmte ihn. Mit allem anderen konnte er umgehen. Mit allem. » Also, macht es dir etwas aus, wenn sie unser Liebesspiel einleitet, auf die Art, wie du es meinst?«
Sie lachte kurz. » Tut mir leid, aber es klingt dumm, wenn du es so formulierst.« Sie senkte den Kopf, dann hob sie ihn wieder, warf die Haare zurück und zeigte ihm ihr Gesicht. » Es macht mir etwas aus, dass sie es ohne mich tun kann. Aber ich dich ohne ihre Hilfe nicht berühren kann– nackte Haut auf nackter Haut.«
» Ah. Dann lass uns einfach ein wenig experimentieren und sehen, ob du nicht mit meiner Hilfe– statt ihrer– Resultate erzielen kannst.«
Sie blinzelte ihn an. » Was? Es ist vier Uhr morgens. Du musst in kürzeren Sätzen mit mir sprechen, wenn ich dich verstehen soll.«
Er legte sich flach auf den Rücken und hob sein Kinn in einer unterwürfigen Geste, die er bis jetzt nur seinem Vater gegenüber gezeigt hatte. » Hier bin ich«, sagte er. » Unbeweglich.« Er legte seine Hände über seinen Kopf, als wären sie an den Handgelenken festgebunden. Dann wackelte er mit den Füßen. » Was wirst du jetzt mit mir tun?«
Sie starrte ihn an. Unterwürfig? Charles? Aber die entblößte Kehle war immer noch da. Keine Bedrohung. Er hätte sie nicht mit Worten davon
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