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Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)

Titel: Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs , Patricia
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sind als Altersschwäche, dann würde ich meine Haltung zur Wiedergeburt nochmal überdenken, dachte Anna, als sie das Lächeln des englischen Wolfes erwiderte. Sie erinnerte sich daran, wie ihr Vater einmal trocken bemerkt hatte: Wenn vierzehn Leute glauben, dass sie in einem früheren Leben Kleopatra waren, heißt das, dass Kleopatra eine multiple Persönlichkeitsstörung hatte?
    Dann führte Arthur sie in seine Schatzkammer– was früher wahrscheinlich mal als Büro oder als kleines Schlafzimmer gedacht gewesen war. Drei Gobelins hingen an der Wand, geglättet und bewahrt zwischen klaren Platten aus Glas oder Plexiglas. Und an den restlichen Wänden standen noch ein paar Vitrinen.
    » Es ist keine richtige Ausstellung«, sagte er. » Diese Stücke bleiben das ganze Jahr über hier, also kann ich nichts wirklich Wertvolles hierlassen. Meine wertvolleren Artefakte verlassen niemals mein Haus in Cornwall. Ich habe all das hier in den USA erworben. Dieser Gobelin ist aus dem fünfzehnten Jahrhundert und hat, wie viele andere auch, ein religiöses Thema. Sie können das Martyrium des heiligen Petrus darauf sehen.«
    Anna schaute auf die gequälte Figur, die einen Heiligenschein über dem nach unten zeigenden Kopf hatte und aus deren Händen Blut tropfte.
    » Aufmunternd«, kommentierte sie.
    Er lächelte. » Es ist auch nicht gerade mein Lieblingsstück.«
    Der zweite Wandteppich zeigte eine Frau, die nähend auf einer Bank unter einem Baum saß, mit einem großen Vogel direkt über ihrem Kopf. Die Farben waren verblasst, aber an den Stellen, an denen die Fäden nach unten verschwanden, sah man noch ihre alte Leuchtkraft. Dieser Teppich, dachte Anna, war einmal sehr viel farbenprächtiger als jetzt.
    » Dieser hier ist aus Schottland.« Arthur klang missbilligend. » Ungefähr dreizehntes Jahrhundert.«
    » Barbaren, diese Schotten«, sagte Charles amüsiert. » Mein Vater, der Waliser, betont es auf genau dieselbe Art.«
    Arthur lachte. » Okay, du hast mich erwischt. Ich nehme an, egal wie lang ich lebe, in gewisser Weise bleibe ich ein Mann meiner Zeit, hm? Genauso wie du, alter Freund. Der Teppich ist in ungewöhnlich gutem Zustand, nachdem er die letzten zweihundert Jahre durch Museen und Sammlungen gewandert ist und auch schon vorher pfleglich behandelt wurde.«
    Er ging weiter und deutete mit einer extravaganten Geste auf den letzten und kleinsten, Teppich.
    » Der dritte hier ist mein Liebling unter den dreien. Er ist wahrscheinlich auch aus dem fünfzehnten Jahrhundert– ich habe ihn in Kalifornien einem privaten Sammler abgekauft. Er ist in schlechtem Zustand und wurde auf säurefreien Musselin aufgenäht, um ihn zu stabilisieren. Sie alle sind hermetisch versiegelt, um sie vor dem Klima zu schützen.«
    Arthur hatte Recht, der Teppich war in keinem guten Zustand. Nur ein Stück von vielleicht sechzig Zentimetern im Quadrat hatte überlebt. Ein Ritter auf einem galoppierenden Pferd, das mit allen Beinen den Bodenkontakt verloren hatte, sein Maul um die Kandare geöffnet. Der Ritter trug ein Schwert in der einen Hand und hielt es in einem Winkel von mehr als fünfundvierzig Grad nach oben gereckt.
    Arthur berührte die klare Abdeckung über der Figur mit sanften Fingern. » Wie ihr sehen könnt, zeigt er Arthur, der mit Excalibur kämpft.«
    Anna konnte nicht erkennen, warum er sich so sicher war, dass es Artus war, bis sie sich das Schwert genauer ansah. Von dem Wort, das einst auf die Klinge gestickt gewesen war, gab es nur noch drei Buchstaben. Ein › x‹, ein › c‹ und ein › u‹. Sie musste zugeben, dass ihr nicht viele Worte mit diesen bestimmten Buchstaben einfielen, die jemand auf eine Klinge sticken würde.
    » Er wirkt ziemlich unglücklich«, bemerkte Anna. » Ich frage mich, was er jagt.«
    » Es kann alles sein«, sagte Arthur. » Er war der Beschützer von England und hat genauso gegen Drachen und andere Monster gekämpft, wie sein Heimatland gegen die Sachsen verteidigt.«
    Die erste Vitrine war gefüllt mit vielleicht zwei Handvoll römischer Artefakte. Anna vermutete, dass einiges von dem, was er besaß, illegal erworben war. Obwohl es zu den Zeiten, als Arthur ursprünglich gesammelt hatte, vielleicht in Ordnung gewesen war, einen Stein aus dem Hadrianswall mitzunehmen.
    Die zweite Vitrine enthielt ein Kettenhemd, bedeckt von einer strahlend blauen Tunika, die mit drei silbernen Kronen geschmückt war.
    » Das ist eine Replik«, sagte Sunny. » Obwohl es trotzdem mehrere Tausend

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