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Spiel des Schicksals

Spiel des Schicksals

Titel: Spiel des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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nachspionieren, und in was für eine Sache ist John verstrickt, die es angeblich erforderlich macht, ihn zu verfolgen?«
    »Auf all das werde ich gleich zu sprechen kommen, Miss Harris, aber Sie müssen mir bitte erst einmal Gelegenheit geben, auszureden. Nun ja, ich bin Mr. Treadwell in Rom tatsächlich gefolgt, und ich hatte erwartet, daß er an jenem Tag nach Rom zurückkehren würde. Ich hatte jedoch nicht damit gerechnet, daß er in Begleitung – nämlich in Ihrer Begleitung – eintreffen würde. Deshalb beschloß ich, Sie eine Weile zu beobachten, um herauszufinden, in welcher Beziehung Sie zu John Treadwell standen.«
    Mein Mund stand offen. »Was soll das heißen, Sie erwarteten, daß er an jenem Tag zurückkehren würde?«
    »Mr. Treadwell hatte sich nur ein paar Tage vorher in Rom im Palazzo Residenziale aufgehalten.«
    »Wie bitte?« Das Zimmer begann sich langsam vor meinen Augen zu drehen. Möglicherweise halluzinierte ich noch von dem Schlag auf meinen Kopf. »Sie meinen, John ist einige Tage, bevor er mit mir ankam, bereits in Rom gewesen?« Mr. Raschid nickte bedächtig.
    »Moment mal, das glaube ich Ihnen aber nicht. Wer sind Sie überhaupt?«
    »Das dürfen Sie gerne erfahren. Ich arbeite für die ägyptische Regierung. Ich bin ein Ermittlungsbeamter, wie Sie es ausdrücken würden.«
    »Für die ägyptische Regierung?«
    Er grinste. »Ich kann Ihnen meine Ausweispapiere zeigen, aber sie sind in Arabisch.«
    Ich kniff die Augen zusammen. »Was für ein Ermittlungsbeamter?«
    »Das darf ich Ihnen nicht genau sagen, Miss Harris, ebensowenig wie ein Agent Ihrer Regierung alle Informationen über sich preisgeben darf. Lassen Sie es mich so ausdrücken, daß ich in gewisser Weise ein Polizist bin, der mit Mr. Treadwells Überwachung beauftragt ist.«
    »O Gott!« Verblüfft und erschüttert fuhr ich mir mit der Hand über die Stirn und versuchte, das alles zu verstehen. Ich ließ mir auch eine Minute Zeit, um mich zurückzulehnen und Achmed Raschid eingehend zu mustern. Dabei stellte ich zu meinem Erstaunen fest, daß er vielleicht doch nicht so unheimlich war, wie ich anfangs geglaubt hatte. Was ich vor mir sah, war ein dunkelhäutiger Mann Anfang dreißig. Er trug eine helle Hose im Jeansschnitt und ein weißes Hemd mit bis zu den Ellbogen hochgekrempelten Ärmeln. Er hatte kräftiges schwarzes Haar und ein ausdrucksvolles typisch orientalisches Gesicht. Er sprach mit einem merkwürdigen, faszinierenden Akzent und drückte sich stets mit besonderer Vorsicht aus. Ich traute ihm aber noch immer nicht.
    Er trank noch ein paar Schluck Tee, bevor er weitersprach: »Als ich aus dem Gespräch mit Ihnen erfuhr, daß Sie mit Mr. Treadwell befreundet waren, dachte ich, daß Ihr Handeln mir einen Hinweis auf Mr. Treadwells Aktivitäten geben könnte.« Ich war zutiefst entrüstet, daß meine Privatsphäre so leichtfertig mißachtet worden war. Doch allmählich vermochte ich die Informationen, die Mr. Raschid mir gab, in einen Zusammenhang zu bringen. Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
    »Er war im Palazzo Residenziale, einige Tage bevor ich dort ankam?«
    »Ich habe ihn dort mit eigenen Augen gesehen.«
    »Aber er hat niemals erwähnt…« Meine Stimme versagte. Ich schaute wieder zu Achmed Raschid auf und stellte fest, daß er mich mit unerschütterlichem Blick anstarrte. »Machen Sie weiter, sagen Sie es schon«, flüsterte ich, obwohl ich es nicht hören wollte. »Ich bin sicher, Sie haben es jetzt schon erraten, Miss Harris. John Treadwell kannte Ihre Schwester Adele.«
    Ich kniff meine Augen fest zusammen, und als ich sie wieder öffnete, war das Zimmer noch immer da. Die schmuddeligen Wände, der orientalische Teppich, das Aroma des Tees, die kaum hörbare arabische Musik im Hintergrund, alles war noch da. Auch Achmed Raschid – der Geheimpolizist –, der Mann mit den geheimnisvollen Augen. »Wissen Sie, das kann ich gar nicht glauben.«
    Er zuckte die Achseln. »Ich habe ja nicht behauptet, daß er sie gut kannte. Ich habe sie nur einmal dabei beobachtet, wie sie im Palazzo Residenziale zusammen beim Abendessen saßen.«
    »War er dort als Gast registriert?«
    »Ja, das war er, aber unter einem anderen Namen. Er und zwei weitere Männer teilten sich eine Suite und hatten sich unter dem Namen Mr. Arnold Rossiter eingetragen.« Mr. Raschid sah mich eindringlich an und schien eine Reaktion zu erwarten. Daß ich noch nie von einem Arnold Rossiter gehört hatte, mußte wohl ziemlich deutlich

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