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Spiel, Kuss & Sieg

Spiel, Kuss & Sieg

Titel: Spiel, Kuss & Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Grey
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hasste ihre Entwürfe. Er hasste sie. Schlimmer konnte es nicht werden.
    Vorsichtig stand sie auf und schob den Stuhl sorgfältig unter den Tisch, bevor sie Alejandro ansah. „Du bist der Grund. Ich habe dabei an dich gedacht.“ Und dann berührte sie sein Sonnentattoo mit einer Fingerspitze.
    Alejandro fühlte, wie sich sein ganzer Körper unter der sanften Berührung versteifte. Seltsame Emotionen stiegen in ihm empor. Er kämpfte darum, keines seiner Gefühle auf seinem Gesicht preiszugeben.
    Alles war ihr Werk. Kein Designerteam hätte sich etwas so Persönliches ausdenken können. Sprachlos beobachtete er, wie sie ihre Sachen zusammenpackte, sich über den Computer beugte und die Dateien schloss. Zu sehen, wie ihre Finger das Touchpad berührten, sandte einen Schauer über seine Haut. Das Licht des Bildschirms beleuchtete ihr Gesicht. Der Gürtel des Bademantels hatte sich ein wenig gelockert und bot ihm einen wunderbaren Ausblick auf eine wohlproportionierte, perfekt gerundete Brust.
    Ihm war, als habe jemand einen ordentlichen Schwinger in seinen Magen gelandet. „Vielleicht glaubst du jetzt, dass ich für meine Designs verantwortlich bin, auch wenn du sie alle für ungeeignet hältst“, sagte sie mit ironischem Unterton. „Es tut mir leid, deine Zeit verschwendet zu haben. Ich kümmere mich so bald wie möglich um meinen Rückflug.“
    „Nein.“
    Das Wort war seinen Lippen entschlüpft, bevor er es zurückhalten konnte. Er sah, wie sie erstarrte. Abrupt fuhr er mit der Hand durch das tiefschwarze Haar. „Ich halte sie nicht für ungeeignet. Und ich habe meine Zeit nicht verschwendet“, sagte er möglichst tonlos. „Im Gegenteil. Es war schon immer mein Plan, den Auftrag auszuweiten, sobald die Entwürfe für die Rugbytrikots abgeschlossen sind. Ich möchte, dass du noch bleibst.“
    Sie öffnete zwar den Mund, konnte jedoch nichts erwidern. Erst nach geraumer Zeit fragte sie: „Den Auftrag ausweiten? Ausweiten zu was?“
    „Polo“, entgegnete er schlicht. „Trikots für das Poloteam von San Silvana.“
    Auf einmal schien eine seltsame Spannung in der abendlichen Dämmerung zu liegen. Die Luft fühlte sich an, als würde gleich ein heftiges Gewitter losbrechen. Hastig schüttelte Tamsin den Kopf.
    „Das kann ich nicht“, sagte sie. „Ich habe keine Ahnung von Polo.“
    „Morgen findet ein wichtiges Spiel zwischen San Silvana und La Maya statt, unserem größten Rivalen. Du kannst es dir ansehen und erste Eindrücke sammeln.“
    Eine leichte Brise spielte mit ihren seidigen Haaren, dann legte sich der Wind wieder. Mittlerweile waren die ersten Sterne am Himmel sichtbar. Auch sie schienen schweigend auf eine Antwort zu warten. Tamsin hatte sich Alejandro halb zugewandt, den Laptop wie einen Schutzschild gegen die Brust gepresst. In ihren Augen spiegelte sich ihre Unentschlossenheit, was ihn auf sehr seltsame Weise tief in seinem Inneren berührte.
    „Okay, ich werde es tun.“
    Die Anspannung, die Madalena vorhin in seinen Schultern bemerkt hatte, war mit einem Schlag verschwunden. Er musste all seine Selbstbeherrschung aufwenden, um nicht die Hand zu einer Siegerfaust zu ballen und es bei einem knappen Nicken bewenden zu lassen.
    „Gut.“
    Daraufhin setzte sie sich rasch in Bewegung, als würde sie ihrer eigenen Entscheidung nicht trauen, und eilte mit gesenktem Kopf auf das Haus zu. Alejandro sah ihr nach. Ein Gefühl der Enttäuschung breitete sich in ihm aus, als der Bademantel in einer Windböe zu flattern begann und ihm einen herrlichen Ausblick auf ein sonnengebräuntes schlankes Bein bot.
    „Ach, und Tamsin?“
    Sie blieb stehen und drehte sich langsam zu ihm um.
    „Abends nach dem Spiel findet eine Party statt. Bestimmt ist es sinnvoll, dass du auch dorthin kommst.“
    „Sinnvoll“ , wiederholte sie betrübt. „Tja, danke. Das ist sehr … aufmerksam von dir.“ Alejandro gab ein missmutiges Geräusch von sich. „Heißt das, du kommst?“
    „Na ja, wenn es meiner Arbeit hilft, wie könnte ich denn da ablehnen?“
    Was, zur Hölle, war eigentlich gerade passiert?
    Wenn es um Alejandro D’Arienzo ging, schien sie große Probleme zu haben, das Wörtchen Nein über die Lippen zu bringen. Wie hatte sie nur zusagen können, in San Silvana zu bleiben und darüber hinaus auch noch die neuen Trikots für sein Poloteam zu entwerfen?
    Um ihrer mentalen Gesundheit willen und um ihr armes törichtes Herz zu retten, hätte sie sofort in ihr Zimmer flüchten und den ersten möglichen Flug

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