Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer
Cort sich, als er einen Gang einlegte und ins Leichenschauhaus fuhr.
Der Techniker, der Nachtdienst hatte, besaß keine Adresse von Huitt. »Er hat ein Hausboot, Marshal, aber er bewegt es häufig. Er behauptet immer, irgendwann fangen die Nachbarn an, ihn zu nerven.«
Brauchte er ein paar Bluthunde, um die verdammte Frau zu finden? »Ich muss unbedingt heute Nacht noch Kontakt zu ihm aufnehmen.« Und wenn Terri nicht bei ihm war, würde er die gesamte Einsatztruppe zusammentrommeln, um sie aufzuspüren.
»Der Doc ist jetzt auf dem Weg hierher«, sagte der Techniker. »Wollen Sie in seinem Büro warten?«
Cort ging und lief im Büro des Pathologen auf und ab. Der Schreibtisch war ein Chaos aus Akten, Laborzetteln und Probebehältern. Neben Anatomiegrafiken waren Springsteen-Poster an die Wand gepinnt. Ein anonymer Brocken irgendeines nicht identifizierbaren Organs schwamm in einem mit klarer Flüssigkeit gefüllten Glasgefäß, das auf einer Surf-Zeitschrift stand. Zehn Keramikkanister waren auf dem Aktenschrank aufgereiht, und Cort konnte in einem davon, der offen gelassen worden war, dunklen Bodensatz erkennen. Der Raum roch wie eine Mischung aus kolumbianischer Kaffeeplantage und Dr. Frankensteins Labor.
Er rückte das Glasgefäß beiseite, um die Zeitschrift in die Hand zu nehmen. Auf dem Titelblatt war Huitt zu sehen: Souverän stand er auf seinem Surfbrett und ritt das Tal einer perfekten Welle entlang. Und darauf steht sie. Angewidert warf er die Zeitschrift auf den Tisch zurück. Sonnyboy. Der Klang von Terris Lachen ließ ihn an seinem Verstand zweifeln, bis er sah, wie sie und Huitt reingeschlendert kamen.
Cort hatte seit Jahren nicht gebetet, aber jetzt tat er es. Sie ist in Sicherheit. Danke.
Sie war mehr als in Sicherheit. Sie war Arm in Arm mit dem blonden Arzt, lächelte zu ihm auf und sah aus, als hätte sie nicht die geringste Sorge.
Terri zusammen mit Huitt zu sehen, machte Cort nicht wütend. Auch nicht die glänzend rote Farbe auf ihren Lippen oder die Zerzaustheit ihres Haars. Aber beim Anblick des knappen schwarzen Kleides und der hochhackigen Sandalen hätte er am liebsten die Faust in die Wand gerammt.
Cort trat nicht die Tür auf und brüllte auch nicht, als er aus dem Büro kam, um ihr entgegenzugehen. »Detective Vincent, ich versuche schon seit Stunden, dich zu erreichen.«
Terris Lächeln verschwand, und sie ließ Huitts Arm los. »Ist was mit Moriah? Geht es ihr gut?«
»Sie ist stabil. Sie ist jetzt mit ihrer Familie in Atlanta.« Cort zeigte in den Flur. »Ich muss mal mit dir reden.«
Huitt sah verwirrt aus. »Ist Miss Navarre etwas zugestoßen?«
»Es ist ein bisschen kompliziert«, sagte sie zu dem Pathologen. »Es dauert nur eine Minute.«
Sobald sie allein waren, fragte Cort: »Warst du so in der Öffentlichkeit?«
»Äh, ja. Gray und ich sind was essen gegangen.« Sie blickte an sich hinunter. »Das hier gefällt mir besser. Kann ich es tragen, wenn ich das nächste Mal die Freundin des Marshals spiele?«
Hatte sie etwas getrunken? »Es wird schwierig werden, den Torcher davon zu überzeugen, dass du zu mir gehörst, wenn du so mit Dr. Huitt rumläufst.«
»Es war nur ein kleines Fischrestaurant«, sagte sie. »Niemand hat uns gesehen.«
»Ihrkönntetverfolgtwordensein.«Ervermiedes,aufdasKleidzusehen,dennesließseinenBlutdruckansteigen.»Bittedenkdran,dassdudieKleider,dieAndredirzurVerfügunggestellthat,zurArbeittragensollst,nichtumdichvögelnzulassen.«
»Ich hab’s zur Kenntnis genommen.« Ärger blitzte in ihren Augen auf. »Ich zieh mich um, sobald ich zu Hause bin.«
Jetzt wollte er ihr sagen, dass sie den Fall abgeben musste, um nicht so zu enden wie Moriah. Aber alles, was aus seinem Mund kam, war: »Ich will, dass du dich nicht mehr mit Huitt triffst.«
Ihre dunklen Brauen fuhren nach oben. »Wie bitte?«
»Dein Privatleben wirkt sich störend auf die Ermittlungen in diesem Fall aus.« Das klang vernünftig.
»Tut es das?« Sie verschränkte die Arme. »Oder bist du vielleicht neidisch?«
»Leg dich nicht mit mir an«, warnte er sie. »Ich bin nicht in Stimmung.«
»Du bist nie in Stimmung. Geh dich besaufen. Besoffen bist du besser zu ertragen.« Sie wandte sich schwungvoll von ihm ab. »Aber komm danach bloß nicht bei mir vorbei.« Sie blickte über ihre Schulter zurück. »Ich werde zu tun haben.«
Nachdem Terri wieder ins Leichenschauhaus gegangen war, stand Cort noch einige Minuten draußen im Flur. Er hatte keinen Anspruch auf sie, und
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