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Spiel mit dem Mörder

Spiel mit dem Mörder

Titel: Spiel mit dem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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während er hastig das Weite suchte.
    »Jetzt bleibt er vielleicht während der nächsten fünf Minuten ernst«, gurrte Eve schmunzelnd Roarke ins Ohr.
    »Ich habe zwar keine Angst vor dir«, antwortete er. »Aber trotzdem habe ich dir ein kleines Bestechungsgeschenk mitgebracht.« Er zwinkerte und drückte ihr eine Mini-Fernbedienung in die Hand. »Damit kannst du von überall aus dem Theater die Lichter, die Geräusche und die Kulisse ändern. Auf diese Weise bleibt der Ablauf unserer kleinen Aufführung fest in deiner Hand.«
    »Die Hauptrolle im ersten Akt hast aber du.«
    »Dafür ist schon alles vorbereitet.« Er warf einen Blick auf seine Uhr. »Bis sich der Vorhang öffnet, ist noch über eine Stunde Zeit.«
    »Die werde ich auch brauchen, denn ich möchte mich noch einmal gründlich umsehen, ob wirklich nichts vergessen worden ist. Peabody, drehen Sie mal eine Runde durchs Theater, schauen, ob tatsächlich sämtliche Ausgänge gesichert sind, und begeben sich, bis Sie weitere Anweisungen von mir erhalten, auf die Ihnen zugewiesene Position.«
    »Zu Befehl, Madam.«
    »Roarke, würdest du wohl bitte Dr. Mira zeigen, von wo aus sie das Geschehen am besten mitverfolgen kann?«
    »Selbstverständlich.«
    »Super.« Sie zog ihr Handy aus der Tasche und rief bei Feeney im Kontrollraum an. »Feeney, stell mal kurz die - wie nennt man sie doch gleich? - Zuschauerraumbeleuchtung an.«
    Sobald die Lichter angeschaltet waren, stellte Eve ihr Handy auf mehrere Empfänger um und erklärte: »Hier spricht Lieutenant Dallas. Ich möchte, dass in dreißig Minuten jeder die ihm zugewiesene Position eingenommen hat. Wenn ich einen von euch nur an einer anderen Stelle ahne, kriegt er es mit mir zu tun. Der Schutz von Zivilisten ist oberstes Gebot. Wiederhole, oberstes Gebot ist der Schutz von Zivilisten. Waffen sind auf die niedrigste Stufe einzustellen und nur im Notfall zu ziehen. Ich möchte keine Wiederholung dessen, was am Bahnhof vorgefallen ist.«
    Damit steckte sie ihr Handy wieder ein. »Roarke, sag mir Bescheid, wenn Dr. Mira ihren Platz eingenommen hat.«
    »Natürlich. Hals- und Beinbruch, Lieutenant.«
    »Was? Ach, richtig.«
    »Sie ist dafür einfach wie geschaffen«, meinte Dr. Mira, als sie Eve über die Bühne stapfen sah. »Nicht nur dafür, das Kommando über andere zu haben, sondern auch dafür, Unrecht nicht nur zu ahnden, sondern obendrein dafür zu sorgen, dass es durch Recht ausgeglichen wird. Jemand anderes, womöglich sogar jeder andere, hätte diesen Fall auf eine andere Art zum Abschluss gebracht.«
    »Für sie ist das unmöglich.«
    »Ja. Aber es hat sie sehr viel gekostet. Sie wird Sie brauchen, wenn das alles vorüber ist.«
    »Wir werden ein paar Tage Urlaub machen.«
    Dr. Mira legte den Kopf schräg und musterte ihn fragend. »Wie haben Sie es geschafft, sie zu überreden?«
    »Die Kunst des Handelns. Darf ich Sie jetzt an Ihren Platz geleiten, Doktor?«, frage er und bot ihr höflich seinen Arm.
    »Lieutenant. Hier spricht McNab, Position vier. Die erste Zielperson nähert sich dem Bühneneingang des Theaters.«
    »Gut.« Eve spähte auf den Monitor der Überwachungskamera und dann zu ihrem Mann. »Das ist dein Stichwort. Versuch nicht von der vorgegebenen Linie abzuweichen, ja? Ich glaube, das Risiko, dass jemand körperlich zu Schaden kommt, ist minimal, aber …«
    »Vertrau mir.«
    »Ich wollte nur …«
    »Lieutenant, ist dir schon mal der Gedanke gekommen, dass ich weiß, was ich hier mache?«
    »Du scheinst immer ganz genau zu wissen, was du machst.«
    »Gut, dann kann ich es nur noch einmal wiederholen. Vertrau mir.« Damit wandte er sich zum Gehen.
    Als sie auf dem Bildschirm sah, wie er auf die Bühne trat und im Licht der Scheinwerfer seine Position einnahm, kam ihr der Gedanke, ob er je auf die Idee gekommen war, Schauspieler zu werden. Nein, natürlich nicht. Er hatte von klein auf eine Vorliebe für Geschäfte aller Art gehabt. Doch er hatte das Gesicht, die Statur, die Eleganz und Ausstrahlung eines echten Stars. Und, überlegte sie, er hatte das angeborene Talent, andere glaubhaft zu belügen.
    War das nicht auch Schauspielerei?
    »Michael.« Roarke reichte Proctor seine Hand. »Sie sind pünktlich.«
    »Ich wollte niemanden warten lassen.« Lächelnd sah Michael sich um. »Nur ist das Problem, wenn man selber pünktlich ist, dass man stets auf alle anderen warten muss. Ich habe mich sehr über Ihren Anruf gefreut. Ich war mir nämlich nicht sicher, dass die Polizei Sie das

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