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Spiel mit dem Mörder

Spiel mit dem Mörder

Titel: Spiel mit dem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ein Mann mir irgendwas bedeuten.«
    »Und wieder einmal zeigt der Sex sein hässliches Gesicht«, murmelte Eliza. »Weshalb in aller Welt mischen sich ständig die Hormone in die Kunst?«
    »Eliza.« Areena machte einen Schritt nach vorn und legte eine Hand auf Carlys Arm. »Carly, bitte. Irgendwie müssen wir weitermachen. Wir sollten zusammenhalten.« Sie bemühte sich um ein aufmunterndes Lächeln. »Was muss Roarke von uns denken, wenn er uns derart streiten hört?«
    »Ich denke, dass hier alle ziemlich unter Druck stehen.« Er machte eine Pause und sah den umstehenden Menschen nacheinander ins Gesicht. »Und dass ich es am liebsten gleich erfahren würde, falls einer, oder möglicherweise alle, sich außerstande sehen, weiter in dem Stück auf der Bühne zu stehen.«
    Carly warf den Kopf zurück und fing schallend an zu lachen. »Oh, bitte. Jeder Einzelne von uns würde barfuß über einen Scherbenhaufen laufen, um die Chance zu bekommen, weiter hier auftreten zu dürfen. Die Publicity, die Richards Tod dem Stück beschert hat, sichert uns wochenlang ein volles Haus. Selbst wenn Richards Ermordung eventuell ein wenig lästig ist, steht sie unserem weiteren Erfolg garantiert nicht im Weg.«
    Sie warf ihr Haar zurück, streckte beide Arme aus und marschierte theatralisch quer über die Bühne. »Selbst wenn ein verdammter Droide die Rolle des unschätzbaren Sir Wilfred übernimmt, ist das Theater trotzdem jeden Abend bis auf den letzten Platz besetzt.«
    Nach wie vor mit erhobenen Armen drehte sie sich wieder zu den anderen um. »Los, Roarke, werfen Sie die Türen auf. Lassen Sie das Stück beginnen.«
    Es lief geradezu perfekt, überlegte Eve, murmelte: »Es hat niemals aufgehört« und trat aus den Kulissen ins gleißend helle Licht.

22
    » L ieutenant Dallas.« Langsam ließ Carly ihre Arme sinken, stemmte eine ihrer Hände in die Hüfte und erklärte: »Was für eine ärgerliche Überraschung, Sie hier zu sehen.«
    »Oh, Carly, spielen Sie nicht die Diva«, meinte Eliza mit ärgerlicher Stimme. »Für diese Rolle sind Sie eindeutig viel zu jung. Lieutenant, ich hoffe, Sie sind hier, um uns zu sagen, dass die von Ihnen versprochene Verhaftung vorgenommen worden ist. In dem Interview auf Channel 75 haben Sie sehr zuversichtlich gewirkt.«
    »Eine Verhaftung steht unmittelbar bevor.«
    »Nicht Kenneth.« Areena presste eine Hand an ihre Brust.
    »Falls es Kenneth war«, warf Eliza ein, »dann hoffe ich, dass wir uns alle anständig verhalten und geschlossen zu ihm stehen. Ich für meinen Teil habe auf jeden Fall die Absicht, ihm zu helfen.« Sie straffte ihre Schultern und erklärte in erhabenem Ton: »Ich lasse meine Freunde nämlich nie im Stich.«
    »Das ist bewundernswert, Ms Rothchild.« Eve schob eine Hand in ihre Hosentasche und tastete an der Mini-Fernbedienung herum. »Aber Kenneth Stiles ist nicht mehr der Hauptverdächtige in diesem Fall. Richard Dracos Mörder steht hier auf der Bühne.«
    Während sie sprach, dämpfte sie das Licht im Zuschauerraum, sodass man auf der Bühne deutlich die Kulisse des Gerichtssaals sah. Sie trat an den Tisch, auf dem die Beweismittel ausgebreitet waren, und nahm das dort liegende Messer in die Hand.
    »Der Mord hat auf dieser Bühne stattgefunden. Genau wie die Verhaftung hier erfolgen wird.«
    »Tja, Sie bekommen von uns die volle Punktzahl für Dramatik, Lieutenant«, meinte Carly und warf sich lässig auf den Stuhl im Zeugenstand. »Bitte fahren Sie fort. Wir alle hängen an Ihren Lippen.«
    »Hör auf, Carly. Es muss Kenneth gewesen sein.« Michael bedachte Areena mit einem entschuldigenden Blick. »Tut mir Leid, Areena, aber er muss es ganz einfach gewesen sein. Er hat versucht zu fliehen, und dann wollte er sich … nun, er wollte sich offensichtlich seiner gerechten Strafe ein für alle Mal entziehen. Wenn er nicht der Mörder ist, weshalb hätte er das dann veranstaltet?«
    »Um jemand anderen zu schützen«, antwortete Eve. »Das ist ein Thema, dass auch in Zeugin der Anklage immer wiederkehrt.« Sie berührte mit dem Finger die Spitze des Messers und legte es wieder fort. »Miss Plimsoll macht ein unglaubliches Theater um Sir Wilfred, weil sie seine Gesundheit schützen will, obwohl sie ein ums andere Mal auf das Gröbste von dem Mann beleidigt und hintergangen wird.«
    »Also bitte, Lieutenant, das ist nur die Rolle, die ich spiele«, plusterte sich Eliza wie ein Vogel auf, dem jemand an die Schwanzfedern gegangen war. »Sie wollen doch wohl nicht

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