Spiel mit dem Tod
noch der Fall.“
„Bist du sicher, dass er immer noch an der UNO studiert?“ hakte Stacy nach.
„Ich hab ihn gestern erst auf dem Campus gesehen. Hier, in der Cafeteria.“
Stacy stand auf und packte ihre Sachen zusammen. „Ruf Detective Malone an. Sag ihm, was du mir gesagt hast.“
„Was wirst du jetzt machen?“ wollte Magda wissen.
„Ich versuche Bobby Gautreaux zu finden. Und zwar will ich ihm ein paar Fragen stellen, bevor die Polizei das macht.“
„Über White Rabbit?“ fragte Ella scharf.
„Unter anderem.“
Ella stand auf. „Vergiss das mit dem Spiel. Das ist eine Sackgasse.“
Sie fand es merkwürdig, dass eine von Cassies so genannten Freundinnen mehr Interesse daran zu haben schien, den Ruf ihrer Spiele zu wahren, als den Mörder der Freundin zu überführen. Stacy blickte ihr direkt in die Augen. „Das kann sein. Aber Cassie ist tot. Und ich werde gar nichts vergessen, bevor wir nicht wissen, wer sie umgebracht hat.“
Ellas Widerstand bröckelte. Sie sank mit niedergeschlagenem Gesicht auf den Stuhl zurück.
Stacy musterte sie einen Augenblick. Als sie gehen wollte, hielt Magda sie zurück.
„Überlass es nicht der Polizei, hörst du? Wir werden dir helfen, so gut wir können. Sie war unsere Freundin.“
8. KAPITEL
Dienstag, 1. März 2005
10:30 Uhr
Da die UNO eine Universität für Studenten des Einzugsbereiches war, gab es nur drei Wohnheime, und eines davon war ausschließlich Studenten mit Familie vorbehalten. Bobby Gautreaux würde wohl in einem der anderen Häuser wohnen, entweder Bienville Hall oder Privateer Place.
Stacy war klar, dass es keinen Sinn hatte, im Immatrikulationsbüro nach seiner Zimmernummer zu fragen, aber vielleicht würde sie in der Fakultät der Schiffsbauingenieure Glück haben. Schnell legte sie sich einen Plan zurecht und besorgte alles, was sie dafür brauchte. Dann machte sie sich auf den Weg zum Gebäude der Schiffsbau-Fakultät, das sich am anderen Ende des Campus befand.
Jedes Institut verfügte über ein eigenes Sekretariat, und die Sekretärin kannte ihre Abteilung in- und auswendig, wusste über die Studenten und alle Mitarbeiter Bescheid und kannte deren Eigenheiten genau. Innerhalb ihrer Domäne war sie geradezu allmächtig. Die Frau, die in der Schiffsbau-Fakultät regierte, hatte ein Mondgesicht und ein breites Lächeln.
Eine von der mütterlichen Art. Sehr gut.
„Hallo“, sagte Stacy freundlich. „Ich heiße Stacy Killian, Studentin am Institut für Anglistik.“
Das Lächeln der Sekretärin wurde noch breiter. „Wie kann ich Ihnen helfen?“
„Ich suche Bobby Gautreaux.“
Die Frau runzelte leicht die Stirn. „Bobby hat sich heute noch nicht blicken lassen.“
„Hat er denn kein Seminar am Dienstag?“
„Ich denke, doch. Moment mal.“ Sie schwenkte mit dem Stuhl zu ihrem Computer herum und tippte Bobbys Namen ein. „Also, er hatte heute früh ein Seminar, aber ich habe ihn nicht gesehen. Vielleicht kann ich Ihnen weiterhelfen?“
„Ich bin eine Freundin seiner Familie. Letztes Wochenende war ich zu Besuch, Bobbys Mutter hat mich gebeten, ihm das hier zu bringen.“ Sie hielt einen Briefumschlag mit einer Karte hoch, den sie gerade im Buchladen gekauft hatte und auf dem jetzt Bobbys Name stand.
Die Frau streckte lächelnd die Hand aus. „Ich werde es ihm gerne geben.“
„Ich habe versprochen, es ihm persönlich zu geben. Sie hat darauf bestanden. Er wohnt in Bienville Hall, nicht?“
Das Gesicht der Sekretärin wurde wachsam. „Das weiß ich nicht.“
„Könnten Sie nicht mal nachsehen?“ Stacy lehnte sich etwas vor und senkte die Stimme. „Da ist Geld drin. Hundert Dollar. Wenn ich es aus der Hand gebe und irgendwas passiert … Ich würde mir das nie verzeihen.“
Die Frau spitzte den Mund. „Für Bargeld kann ich nun wirklich nicht die Verantwortung übernehmen.“
„Das meine ich ja“, stimmte ihr Stacy zu. „Je eher ich es Bobby gebe, desto besser.“
Die Frau zögerte noch einen Moment und musterte sie abschätzend. Dann nickte sie schließlich. „Wir wollen sehen, ob ich was finde.“
Sie wandte sich wieder dem Bildschirm zu und tippte ein paar Daten ein. „Bienville Hall, Zimmer 210.“
„Zimmer 210“, wiederholte Stacy lächelnd. „Vielen Dank, Sie waren mir eine große Hilfe.“
Bienville Hall, ein nicht sehr ansehnliches, aber zweckmäßiges, 1969 erbautes Hochhaus, befand sich direkt gegenüber der Mensa für die Ingenieursstudenten.
Sie ging hinein. Die Zeiten der streng
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