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Spiel mit dem Tod

Spiel mit dem Tod

Titel: Spiel mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
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„White Rabbit ist ein Spiel, bei dem der Beste überlebt. Der Gerissenste, Intelligenteste. Der Letzte, der Unbesiegte, nimmt alles.“
    „Nimmt alles?“
    „Töte oder werde getötet. Das Spiel ist erst zu Ende, wenn nur noch einer der Charaktere am Leben ist.“
    „Woher weißt du so viel über das Spiel, wenn du es noch nie gespielt hast?“
    Er schüttelte ihre Hand ab. „Ich habe meine Verbindungen.“
    „Du kennst jemanden, der es spielt?“
    „Möglich.“
    „Reizend. Kennst du jemanden oder nicht?“
    „Ich kenne den ganz Großen. Den ersten White Rabbit.“
    Bingo. „Wer ist das?“
    „Derjenige, der das Spielerfunden hat. Ein Typ namens Leonardo Noble.“
    „Leonardo Noble“, wiederholte sie und überlegte, ob sie schon von ihm gehört hatte.
    „Er lebt in New Orleans. Hab ihn mal bei CoastCon gehört. Er ist echt cool, aber auch irgendwie verrückt. Wenn du was über das Spiel wissen willst, musst du zu ihm gehen.“
    Sie trat einen Schritt zurück. „Das werde ich. Danke für deine Hilfe, Bobby.“
    „Kein Thema. Ich bin immer froh, einer Freundin von Cassie helfen zu können.“
    Irgendwas an seinem Grinsen erinnerte sie an ein Reptil. Sie ging um ihn herum zur Tür.
    „Hast du schon gehört?“ rief er ihr hinterher, als sie bereits draußen war. „Cassie hat sich umbringen lassen.“
    Stacy drehte sich langsam um. „Was hast du gesagt?“
    „Jemand hat Cassie erledigt. Diese Lesbe Ella hat mich angerufen, vollkommen hysterisch. Hat behauptet, ich wär’s gewesen.“
    „Und, warst du’s?“
    „Leck mich doch.“
    Stacy schüttelte den Kopf, sie konnte es nicht fassen. „Sag mal, bist du tatsächlich so bescheuert? Willst du dich weiter so aufblasen? Kapierst du denn nicht? Du bist bei der Kripo im Moment der Spitzenkandidat. Ich rate dir, dein Verhalten zu ändern, mein Freund, die Polizei fackelt nicht lange.“
    Zwei Minuten später trat sie in den grauen, windigen Tag hinaus. Detective Malone und sein Partner kamen ihr entgegen. „Hallo, Jungs!“ grüßte sie freundlich.
    Malone machte ein finsteres Gesicht, als er sie erkannte. „Was machen Sie hier?“
    „Bin nur mal vorbeigekommen, um den Freund einer Freundin zu besuchen. Das verstößt doch wohl nicht gegen das Gesetz, oder?“
    Tony unterdrückte ein Lachen. Malone sah sie wütend an. „Sich in eine laufende Untersuchung einzumischen, schon.“
    „Hat jemand gesagt, dass ich das getan habe?“
    „Es soll eine Warnung sein.“
    „Angekommen und registriert.“ Stacy lächelte. „Sehen Sie sich mal die Pinnwand über dem Schreibtisch an“, sagte sie dann. „Das wird Sie bestimmt interessieren.“

9. KAPITEL
    Dienstag, 1. März
    2005 13:40 Uhr
    Spencers Roastbeef-Sandwich wurde vor seiner Nase kalt. Zuerst war Bobby Gautreaux trotzig gewesen. Er war ihnen mit einer geballten Ladung Arroganz begegnet – bis sie auf die Fotografie mit der aufgemalten Zielscheibe zeigten. Und als sie erklärten, dass sie ihn zum Verhör mitnehmen würden, war er kreidebleich vor Schreck geworden.
    Auf Grund der Aussagen von Cassie Finchs Freundinnen und der belastenden Fotos an der Pinnwand hatten sie einen Durchsuchungsbefehl für Gautreaux’ Zimmer und Auto beantragt. Sollte die Durchsuchung dann kein weiteres Belastungsmaterial zu Tage fördern, waren sie schließlich gezwungen, ihn freizulassen.
    „Hallo, Hübscher.“ Tony kam herübergeschlendert und drückte sich in den Stuhl vor Spencers Schreibtisch.
    „Hi Spaghetti. Wie geht’s dem Jungen?“
    „Nicht gut. Unruhig. Sieht aus, als würde er jeden Moment kotzen.“
    „Hat er nach einem Anwalt gefragt?“
    „Daddy hat er angerufen, und Daddy besorgt einen.“ Er betrachtete das Sandwich. „Isst du das noch?“
    „Hast du nichts zu Mittag bekommen?“
    Er verzog das Gesicht. „Hasenfutter. Salat mit fettarmer Soße.“
    „Betty hat dich wieder auf Diät gesetzt.“
    „Nur zu meinem Besten, sagt sie. Sie versteht nicht, warum ich nicht abnehme.“
    Spencer zog die Augenbrauen hoch. Nach dem Puderzucker auf dem Hemd seines Kollegen zu urteilen, hatte er sich heute Morgen mal wieder ein paar Doughnuts genehmigt. „Ich glaube, das liegt an den Süßigkeiten. Ich könnte sie ja mal anrufen und …“
    „Tu das, wenn dir dein Leben egal ist, Junior.“
    Spencer lachte und verspürte plötzlich einen unbändigen Hunger. Er zog den Teller mit seinem Sandwich näher und machte ein riesiges Theater daraus, als er einen großen Bissen nahm. Bratensoße und Mayonnaise

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