Spiel nach meinen Regeln
See gemündet.
Mittlerweile stand an seiner statt ein morastiger Wald. Michael hin oder her, ich hätte bei seinem Anblick beinahe rebelliert, doch sie hatten einen Pfad für den Bagger freigeräumt, und dahinter lag eine kleine Wiese.
Die Stelle war ideal, und ich breitete die Decke aus, um zuzuschauen. Mittlerweile hatte ich mich mit Sonnencreme eingeschmiert, und Michael und Jack standen bis zu den Knien im Wasser, während Malcolm sich am Ufer zu schaffen machte. Sie waren bis zur Hüfte nackt, ein durchaus lohnender Anblick.
Michaels Körper kannte ich bereits recht gut, dennoch war es immer noch reizvoll, seine Muskeln in Aktion zu sehen, während sein schlanker, kräftiger Oberkörper sich allmählich mit einem glänzenden Schweißfilm überzog. Auch Jack war zu meiner Überraschung einen Blick wert, denn auch wenn er nach normalen Maßstäben fett war, war er noch größer als Michael und enorm kräftig, ein regelrechter Zuchtbulle. Auch der alte Mann war fit für sein Alter, schlank und drahtig.
Chrissy war im Herzen schon immer ein rechter Wildfang und schert sich nicht um ihr Äußeres, deshalb überraschte es mich nicht, als sie die Jeans auszog, mit den Männern ins Wasser watete und sie bei der Arbeit behinderte, während sie ver-suchten, das Brombeergebüsch und den Unrat rings um den Kahn zu entfernen. Einzig Pippa und Tilly, denen ich etwas mehr Selbstachtung zugetraut hätte, verwunderten mich, als sie ebenfalls mit anpackten und schon bald völlig eingesaut waren.
Somit döste ich allein in der Sonne und genoss die Landschaft.
Sie hatten ein Buch mitgebracht, Norfolks Boote und Schiffe auf Kanälen, Seen und dem Meer, in dem ich zu lesen vorgab, während ich mir Gedanken über die nächsten Tage machte. Ich wollte Michael unbedingt mehr für mich allein haben, was bedeutete, dass ich Chrissy loswerden musste, sonst würde sie uns auf Schritt und Tritt folgen. Jack schien mir ideal für den Zweck geeignet und interessierte sich offenbar auch für sie, denn er hielt sich ständig in ihrer Nähe auf und zeigte ihr Libellen und anderen langweiligen Naturkram. Sie veranstaltete eine richtige Show: Von der Hüfte an war sie klitschnass, das Top klebte ihr am Leib, und der halbe Wabbelhintern hing ihr aus dem nassen Slip. Offenbar wusste er, wann er eine Schlampe vor sich hatte.
Dann waren da noch die anderen drei, die wie Kletten aneinander klebten, sodass ich mich schon fragte, ob sie vielleicht ein perverses Dreiecksverhältnis miteinander hatten. Da die beiden Frauen Schwestern waren, wäre das höchst eigenartig gewesen, andererseits wusste ich, dass der alte Callington pervers war. In Anbetracht des Altersunterschieds zwischen ihm und Pippa konnte man davon ausgehen, dass ihnen die Meinung anderer Leute egal war. Michael hatte gemeint, der alte Herr schlage seine Frau, und ihr gefalle es. Das wunderte mich, denn Pippa hätte jeden haben können, allerdings war sie so ein vornehmer Typ, und die sind häufig seltsam. Für Tilly galt das Gleiche.
Dass die ganze Familie ein Haufen Perverser war, würde vor Gericht gute Munition abgeben. Ich könnte meine Unschuld und bescheidene Herkunft gegen die Lasterhaftigkeit der Oberschicht ausspielen. Das Gericht würde bestimmt auf meiner Seite stehen. Allerdings wollte ich nichts überstürzen. Michael hatte sich in den vergangenen Tagen ordentlich aufgeführt, und zwar von dem Zeitpunkt an, als ich dem Hinternversohlen einen Riegel vorgeschoben hatte. Offenbar besaß er trotz seiner machohaften Art doch einen gewissen Anstand, und ich fragte mich schon, ob ich ihn nicht doch würde formen können. Bei entsprechender Anleitung spräche nichts dagegen, bei ihm zu bleiben, zumindest ein paar Jahre lang.
Die Arbeit war anstrengend und schweißtreibend, machte aber Spaß. Wir hatten den Bug des alten Lastkahns freigeräumt, und es war ziemlich aufregend, wie das Wrack allmählich zum Vorschein kam. Dabei fühlte ich mich fast wie eine Archäologin. Das Boot war in einem besseren Zustand als erwartet, und Jack sprach bereits davon, es zu restaurieren.
Außerdem schenkte er mir viel Beachtung. In Anbetracht unserer Vorgeschichte und des Umstands, dass Valentina ihre Beziehung mit Michael herausstellte, wunderte mich das nicht.
Ich hatte gemischte Gefühle. Vor allem war ich immer noch zu verletzt, um auf Jacks Avancen zu reagieren, auch wenn ich mich damit abgefunden hatte, dass es sinnlos gewesen war, mich um Michael zu bemühen. Außerdem wusste ich,
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