Spiel ohne Regeln (German Edition)
Zähne, während er beobachtete, wie das Icon, das Pavels Auto symbolisierte, sich blinkend über den Stadtplan auf dem Computermonitor bewegte. »Es ist eine Falle«, sagte er ruhig.
Sie schnaubte verächtlich. »Und wenn schon! Das ganze Leben ist eine Falle. Das Einzige, worauf eine Frau hoffen kann, ist, ein bisschen Profit rauszuschlagen, bevor die Falle zuschnappt.«
»Schick ihm keine Mädchen, Milla«, bat er sie. »Tu es nicht!«
»Er hat mir gerade dreißigtausend Dollar gegeben, du Idiot!«, fauchte sie. »Und willst du nicht wissen, wo diese Mädchen hingeliefert werden sollen? Morgen schickt er mir nämlich die Adresse. Bist du interessiert an der Adresse?«
»Natürlich bin ich das. Aber du weißt, wie er tickt. Wenn du ihm ein Mädchen schickst, ist nicht auszuschließen, dass er dir ihren Kopf in einer Schachtel zurücksendet – per Fahrradkurier. Ich schlage vor, du nimmst dieses Geld und rennst wie der Teufel. Heute noch.«
Millas stark geschminktes Gesicht fiel in sich zusammen und wirkte im Kontrast zu ihrem überraschend jugendlichen, sinnlichen Körper plötzlich verhärmt.
»Besorg dir eine neue Identität«, drängte er sie. »Und zwar sofort! Verschwinde so schnell wie möglich aus der Stadt! Es ist merkwürdig, dass Pavel dir keine Fragen gestellt hast, nachdem du mich für den Job vorgeschlagen hattest. Und nun dieses Geschäft und all das Geld. Die Sache stinkt zum Himmel.«
Sie stieß ein explosives Schnauben aus. »Sie stinkt? Ja. Alles stinkt. Du stinkst, Nikolai. Eine neue Identität, pah! Als was? Putzfrau? Zimmermädchen? Ambulante Pflegerin? Glaubst du, ich will den Rest meines Lebens Bettpfannen leeren oder sabbernde Münder abwischen? Das ist es, was stinkt.«
»Milla, gottverdammt noch mal«, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen. »Ich gebe mein Bestes, aber ich kann nicht dein Leben und deinen Lebensstil gleichzeitig beschützen.«
»Scheiß auf dein Bestes«, zischte sie. »Eher schlucke ich Gift.«
Sie legte auf und stolzierte mit flatterndem Morgenmantel davon.
Nick barg seinen dröhnenden Kopf zwischen den Händen und massierte sich die Schläfen. Sich mit Frauen herumzuschlagen, war viel zu kompliziert für ihn.
Mit Ausnahme von Becca. Den ganzen Tag über hatte eine konstante Vorfreude sein Unterbewusstsein elektrisiert. Etwas in seinem Inneren sprang ungestüm wie die Kugel in einem Flipperautomat hin und her, wann immer er an sie dachte – also ununterbrochen.
Gott, er wünschte, er könnte von all dem hier weg, um ein paar Stunden mit Becca zu spielen, aber er hatte das dumpfe Gefühl, dass diese Fantasie nicht real werden würde. Nicht, seit Pavel auf der Bildfläche erschienen war.
Frustriert knirschte er mit den Zähnen. Davy hatte recht. Es hatte ihn schlimm erwischt. Zhoglo rollte ihm gerade den roten Teppich aus, und er suhlte sich im Selbstmitleid, weil er ein heißes Date nicht einhalten konnte.
Jedenfalls war er froh darüber, das Hotelzimmer gemietet zu haben. Sobald sie unter seinem falschen Namen eincheckte, war sie dort sicherer als in ihrem Apartment. Selbst wenn sie allein schlafen musste. Was für eine ärgerliche Verschwendung!
»Äh, Nick? Flipp nicht gleich aus, Kumpel, aber sagtest du nicht, dass deine Freundin bis Mitternacht arbeiten würde?«
Davys Stimme ließ Nick herumfahren. »Doch. Warum?«
Davy deutete auf den Computerbildschirm, der Beccas Peilsender abbildete. »Tja, sieht ganz so aus, als würde sie gerade die Stadt verlassen. Sie ist auf der Autobahn in nördlicher Richtung unterwegs.« Er sagte das taktvoll verhalten.
»Was zur Hölle … ?« Der Stuhl, auf dem Nick gesessen hatte, schoss zurück und krachte in den Tisch hinter ihm, als er aufsprang und zu dem fraglichen Monitor stürzte.
Heilige Scheiße! Sie befand sich nördlich von Lynwood und bewegte sich mit zügigem Tempo voran. Um 21:40 Uhr. Er schnappte sich sein Handy und wählte ihre Nummer.
Davy huschte sofort zur Tür. »Ich, äh, werde dann mal gehen«, brummte er. »Diese Art von Unterhaltung macht mich nervös.«
Aber Davy hätte sich keine Sorgen zu machen brauchen. Die Handyansage informierte ihn, dass der gewünschte Teilnehmer derzeit nicht erreichbar sei.
Fassungslos starrte er auf das Icon, das sich über den Bildschirm bewegte. Was um alles in der Welt tat sie da? Warum sollte sie ihn anlügen? Aus welchem verdammten Grund? Wozu?
Sie könnte in Panik geraten und aus der Stadt geflüchtet sein – niemand hätte ihr das verübeln
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