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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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schrieb.
    Diana kam durch die Hintertür wieder herein und wandte sich nach rechts.
    Becca wartete, bis sie sicher war, dass die Frau die Treppe anstelle des Aufzugs benutzte, dann folgte sie ihr. Sie fragte sich lieber nicht, ob dieses Manöver ebenso dumm und sinnlos wie gefährlich war.
    Frag nicht! Überleg nicht! Zögere nicht! Tu es einfach!
    Zwei Stufen auf einmal nehmend, sprintete sie die Treppe hoch, dann linste sie in den Flur im ersten Stock. Niemand. Zurück auf die Treppe, zwei Stufen auf einmal, mit klopfendem Herzen. Als sie dieses Mal den Kopf aus dem Treppenhaus steckte, erfassten ihre Augen gerade noch einen beigefarbenen Stofffetzen und eine zufallende Tür. Sie atmete aus, fixierte den Blick darauf. Die dritte von hinten. Sie schlich den Flur entlang. Zimmer 317.
    Nun gut. Jetzt kannte sie die Nummer. Was sie mit dieser Information anfangen sollte, war ihr komplett schleierhaft. Ihre grauen Zellen ließen sie im Stich.
    Als Nächstes stellte sich die Frage, was sie jetzt mit sich anfangen sollte. Sie hatte nie zuvor in ihrem Leben an einem Ort rumgelungert, wo sie sich eigentlich nicht aufhalten dürfte. Natürlich könnte sie einfach in dem Hotel einchecken, aber was dann? Sollte sie im Flur herumhängen, bis die Frau herauskäme?
    Ernüchtert lief sie die Treppe hinunter und zurück auf den Parkplatz, anschließend setzte sie sich in ihr Auto und starrte abwechselnd zu dem Hotel und auf ihr nutzloses Handy.
    Sie wollte gerade wieder aussteigen, um Nick von dem Münztelefon in der Lobby anzurufen, als etwas das Licht der Straßenlampe abfing. Ein glänzender schwarzer Geländewagen mit getönten Scheiben schoss vorbei und hielt vor dem Hinterausgang.
    Diana stürmte aus dem Hotel, trat den eingeklemmten Wischmopp beiseite und sprang auf den Beifahrersitz. Der Geländewagen preschte auf die Ausfahrt des Parkplatzes zu. Becca reagierte sofort, indem sie den Gang einlegte, um die Verfolgung aufzunehmen, als ein Jeep Cherokee ausgerechnet in diesem Moment in die Zufahrt einbog und wie ein gottverdammter Berg darin ausharrte, während die Fahrerin entschied, was sie tun wollte.
    Der schwarze Geländewagen mit Diana darin beschleunigte auf der Hauptstraße, verschwand um eine Ecke und war nicht mehr zu sehen.
    Becca brüllte, hupte und gestikulierte wie wild. Die Frau hinter dem Steuer – der klassische Soccer-Mom-Typ – guckte sie stirnrunzelnd an, als wollte sie sagen: Wozu die Eile, Lady? , dann bestrafte sie sie, indem sie im Schneckentempo auf den Parkplatz rollte.
    Mit quietschenden Reifen jagte Becca auf die leere Straße, bog rechts ab, hielt nach Heckleuchten Ausschau. Sie sah nach rechts, nach links, geradeaus.
    Mist! Sie entschied sich blindlings für eine Richtung, wendete, versuchte es mit der anderen, auch wenn sie längst wusste, dass es zwecklos war. Sie hatte sie verloren.
    Nachdem sie mehr als eine halbe Stunde ziellos umhergefahren war, Parkplätze und in Wohnstraßen abgestellte Autos überprüft hatte, gab sie auf und kehrte zum Days Inn zurück. Sie rutschte tiefer in den Sitz und starrte auf den nichtssagenden Fertigbau. Sie fühlte sich töricht und deprimiert. Sich von einer Soccer Mom die Pläne durchkreuzen zu lassen war wirklich dämlich.
    Sollte sie trotzdem warten? Diana könnte die restliche Nacht wegbleiben, vielleicht sogar ganze Tage oder auch für immer. Schließlich hatte Zhoglo die Finger im Spiel. Sie schaute auf ihre Uhr. 22:40 Uhr. Sie würde sich noch eine halbe Stunde gedulden, bevor sie Nick anrief, nur für den Fall, dass Dianas Ausflug von kurzer Dauer war. Nicht, dass Becca auch nur den leisesten Schimmer hatte, was sie tun sollte, falls die Frau tatsächlich zurückkam.
    Egal. Eins nach dem anderen. Sie durfte nicht erwarten, dass das hier einfach oder offenkundig sein würde. Dianas Wagen war ihr einziger Anhaltspunkt. Sie musste ihn irgendwann holen. Becca würde sich die Nägel abkauen, warten und beobachten.
    Gott, wie gern sie Nick etwas Handfestes anbieten würde, wenn sie ihn schließlich wiedersah, um den Wahnsinn dieser Aktion zu rechtfertigen. Vielleicht wäre er dann zu überrascht, um sie anzubrüllen. Vielleicht wäre er beeindruckt von ihrer Courage und Eigeninitiative. Vielleicht wäre er sogar dankbar für die Hilfe.
    Ja, bestimmt. Und vielleicht fuhren Schweine in rosafarbenen Tutus in der Hölle Schlittschuh.

20
    Sveti und die kleine Rachel waren die Letzten, die zu der amerikanischen Ärztin in den Untersuchungsraum gehen sollten.

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