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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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übertönte Raines und brachte auch den restlichen Tisch zum Verstummen. »Erwähne seinen Namen nicht! Er könnte dich hören.«
    Alle Blicke richteten sich auf Nick, der mit schmalen Augen auf Tam hinunterstarrte.
    »Und, was treibt Milla so?«, erkundigte sich Davy.
    Nick zuckte die Achseln. Tam lächelte ihn kühl an. »Sie geht ihrem Gewerbe nach«, antwortete er. »Nichts Auffälliges. Hallo, Tam!«
    »Nikolai«, schnurrte sie. »Endlich treffen wir uns. Du bist mir den ganzen Nachmittag aus dem Weg gegangen. Dabei konnte ich es gar nicht erwarten, dein jungfräuliches Blutopfer kennenzulernen.«
    »Ach, tatsächlich?« Sein Kiefer war angespannt. »Und?«
    »Sie ist absolut umwerfend«, lobte Tam. »Ich gratuliere dir zu deiner zauberhaften Errungenschaft. Also wurde mein Vertrauen nicht sinnlos missbraucht, hm? Und mein Kontakt wurde nicht umsonst in Todesgefahr gebracht. Wenigstens wirst du endlich anständig flachgelegt. Es hat alles seine positiven Seiten, nicht wahr?«
    Becca sprang auf die Füße. »Es war nicht seine Schuld, dass ich plötzlich aufgetaucht bin und alles ruiniert habe! Also krieg dich wieder ein!«
    Ihre Stimme tönte laut genug, dass die Leute an den anderen Tischen sich neugierig zu ihnen umdrehten. Nick schaute sie überrascht an.
    »Lass ihn in Ruhe, Tam!«, forderte Erin sie mit finsterer Miene auf, während sie ihr Baby knuddelte. »Benimm dich nicht wie ein zickiges Miststück!«
    »Tut mir leid, Erin, aber sieh der Wahrheit ins Gesicht. Leider Gottes bin ich ein zickiges Miststück«, lautete Tams schnippische Antwort. »Soll er sich doch selbst verteidigen, unser Nikolai, der ewige Versager. Du wirst verstehen, was ich meine, Schätzchen, wenn der unvermeidbare Tag kommt, an dem du die Leidtragende seiner katastrophalen moralischen Fehleinschätzung sein wirst. Vorausgesetzt, du lebst lange genug, um es noch zu realisieren.«
    Becca platzte der Kragen. »Er ist kein Versager!
    »Nein?« Tams harsches Lachen klirrte vor eisiger Kälte. »Bitte ihn, dir irgendwann von Novak zu erzählen!«
    Davys Stuhl schrappte über den Boden, als er aufsprang und Tam grimmig anfunkelte. »Verdammt noch mal, Tam! Verschwinde, wenn du es nicht hinkriegst, dich anständig aufzuführen!«
    »Anständig?« Tam schnaubte verächtlich. »Anstand ist nichts anderes als das Verleugnen der Realität. Und darin bin ich sehr schlecht. Ich schätze, aus dem Grund mache ich mich so häufig unbeliebt.«
    Becca griff nach Nicks Hand. Sie war steif und abweisend. Angesichts seiner Miene krampfte sich ihr Magen schmerzhaft zusammen. Der Mann, mit dem sie geknutscht und gelacht und getanzt hatte, war verschwunden. Sein Gesicht war blass, und in seinen Augen lag diese ausdruckslose Leere, die Becca auch in den allerschlimmsten Momenten ihres tödlichen Abenteuers auf Frakes Island darin erblickt hatte.
    Sie hasste es, ihn so zu sehen. Alle Lebensfreude war aus seinem schönen Gesicht verschwunden und hatte grimmiger, erbitterter Duldsamkeit Platz gemacht.
    »Ich denke, Nick und ich sollten uns eine kleine Auszeit nehmen«, sagte sie in die Runde. »Es war eine fabelhafte Party. Danke, dass ihr mich so herzlich aufgenommen habt! Es war schön, euch alle kennenzulernen.« Sie schoss Tam einen eisigen Blick zu. »Mit Ausnahme von dir.« Sie fasste nach Nicks Hand. »Komm, Nick!«
    Er folgte ihr wie ein Roboter.

24
    Er ließ sich von Becca mitziehen. Seine Glieder fühlten sich steif an. Er war ein Narr, dass er sich darauf eingelassen hatte, dass er sich hatte gehen lassen und weich und melancholisch geworden war. Nach seinem lebenslangen Training hätte er es besser wissen müssen.
    Scheiß drauf! Er war es gewöhnt, eine Enttäuschung für andere zu sein, nachdem er jahrelang diesen Ausdruck im Gesicht seines Vaters ertragen musste. Es gab einen Trick, wie man damit fertigwurde: Man musste es an sich abprallen lassen. Bei seinem Vater hatte er diesen Trick beherrscht, auch wenn es Jahre der Übung erfordert hatte, bevor er es richtig hinbekam. Aber ihn bei Becca anzuwenden, war eine viel größere Herausforderung.
    Sie erreichten ihr Zimmer. Nick wartete teilnahmslos ab, bis Becca den Schlüssel aus ihrer winzigen pinkfarbenen Handtasche geholt hatte. Er fühlte ihre weichen Hände an seinem Kreuz, als sie ihn in das große, behagliche Zimmer schob. Es herrschte noch immer ein heilloses Durcheinander, weil sie sich nach ihrer Ankunft in aller Eile umgezogen hatten. Wegen des überirdischen Blowjobs waren sie

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