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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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verspätet eingetroffen.
    Er sank auf das Bett, auf dem wahllos verstreut ihre Klamotten lagen. Sein Rücken zeigte zu ihr. Sein Blick fiel auf den Eiskübel, den Champagner.
    Gott! Sein Magen spielte verrückt. Er schlug die Hände vor die Augen. So viel dazu.
    Becca wartete mehrere Minuten, bevor sie ihn mit leicht genervtem Ton ansprach. »Nick? Willst du mir nicht verraten, worum es da eben ging?«
    »Nein.«
    Sie stieß ein scharfes, verärgertes Seufzen aus und kam um das Bett herum. Die Hände in die Hüften gestemmt und mit einem Fuß nervös auf den Boden tappend, baute sie sich vor ihm auf und machte sich bereit, ihm Feuer unterm Hintern zu machen. Er wappnete sich.
    »Na gut! Ich schätze, ich habe das falsch formuliert«, sagte sie, und ihre Stimme knisterte vor Zorn. »Lass es mich noch einmal versuchen. Nick, worum zur Hölle ging es da eben?«
    Er versuchte, mit den Achseln zu zucken, aber seine Schultern waren zu schwer, um sie zu heben. »Es ging darum, sich der Realität zu stellen.«
    Sie stampfte mit dem Fuß auf. »Wage es nicht, in Rätseln zu sprechen, denn sonst werde ich dir gehörig in den Arsch treten!«
    Das entlockte ihm ein unfreiwilliges Lächeln. »Stell dich hinten an«, murmelte er. »Zieh eine Nummer! Die ganze Welt will mir in den Arsch treten. Warum sollte es bei dir anders sein?«
    »Hör auf damit«, fuhr sie ihn an. Sie versetzte ihm einen zornigen Stoß gegen die Brust. »Dich selbst zu bemitleiden, hilft uns nicht weiter. Sag mir, wovon sie gesprochen hat! Ich werde nicht zulassen, dass du mich in der Luft hängen lässt, während du mürrisch vor dich hin brütest. Raus mit der Sprache! Wer ist dieser … wie hieß er noch? Novak?«
    Nick atmete langsam und bedächtig aus, dabei spannte er sämtliche Muskeln an, um sich gegen den Schmerz des bevorstehenden Verlusts zu wappnen. »Er war sozusagen Zhoglos Klon«, erklärte er dumpf. »Aus einer ungarischen Mafiafamilie.«
    Er holte tief Luft und erzählte ihr die ganze armselige, demütigende Geschichte, wie er bei Connor im Zuge des Novak-Debakels nach allen Regeln der Kunst versagt hatte.
    Anschließend hielt er den Kopf noch eine ganze Weile gesenkt, weil er nicht bereit war, Becca in die Augen zu sehen und sich dem zu stellen, was er unweigerlich in ihnen lesen würde. Sie sagte nicht ein Wort.
    Irgendwann hielt er die Spannung nicht länger aus. Er blickte auf.
    Beccas zornige, angriffslustige Pose war von ihr abgefallen. Sie sah ihn an, den Kopf nachdenklich zur Seite gelegt. Sie wirkte leicht verwirrt.
    »Ist das alles?«, fragte sie.
    Ein hässliches Lachen entrang sich seiner Kehle. »Ob das alles ist? Scheiße! Reicht das etwa nicht?«
    »Nein, eigentlich nicht. Ich meine, klar, es ist eine furchtbare Geschichte, und ich bin sehr froh, dass sie gut ausgegangen ist, aber ich verstehe nicht, worin deine unverzeihliche Sünde bestehen soll.«
    »Er war mein Freund«, knurrte er.
    »Ja, natürlich. Und du hast einen Fehler gemacht. Es muss dir schrecklich wehgetan haben, und das tut mir sehr leid, aber am Ende ging die Sache doch gut aus, wozu also die ganze Aufregung?«
    »Menschen sind gestorben und verrotten unter der Erde, weil ich versagt habe!«
    Seine Heftigkeit bewirkte, dass Becca zusammenzuckte. »Sprichst du jetzt von dieser anderen Geschichte?«, fragte sie vorsichtig. »Dieser Polizist in der Ukraine, der wegen einer undichten Stelle gestorben ist und dessen Tochter verschwunden ist? Nur zur Erinnerung, Nick: Du warst nicht die undichte Stelle.«
    Er war mit einem Satz auf den Füßen und stürmte zur Tür. »Verflucht!«, donnerte er. »Es gibt einen Grund, warum ich diese Art von Unterhaltung nicht führe … «
    »Oh nein! Vergiss es!« Hastig stellte sie sich zwischen ihn und die Tür. »Wage es nicht, beleidigt abzuzischen, bevor ich meinen Standpunkt klargemacht habe! Bei der Novak-Sache wurdest du betrogen. Bei der Sache in der Ukraine wurdest du verraten. Betrug und Verrat, das sind Sünden. Es sind frevelhafte, abscheuliche Vergehen, daran gibt es keinen Zweifel. Betrogen und verraten zu werden, das ist kein Versagen, Nick. Es sind Schicksalsschläge. Das ist ein himmelweiter Unterschied!«
    »Nein, das ist es nicht!«, brüllte er. »Ich hätte es besser wissen müssen! Ich hätte es erkennen müssen und … «
    »Du bist nicht Gott! Schade eigentlich!«, schrie sie zurück. »Genauso wenig wie der Rest von uns! Find dich endlich damit ab! Ich bin dein theatralisches Getue leid!«
    »Versuch nicht,

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